Omega 3 Fettsäuren in Verruf

Omega 3 Fettsäuren können, vor allem in künstlicher Form zugefügt, sogar schädlich sein. Das haben Wissenschaftler jetzt herausgefunden.

In den letzten Jahren wurden sie als wahre Wundermittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer und sogar Depressionen in den Himmel gelobt: die Omega 3 Fettsäuren und das Fischöl. Natürlich kommen sie in fetten Fischen aber auch in einigen Nüssen und Samen vor. Mit Omega drei angereicherte Lebensmittel ließen sich teurer verkaufen, ein Riesengewinn für die Lebensmittelindustrie. Seit 2010 jedoch kommen bereits Zweifel auf, einige Wissenschaftler äußerten Kritik an dem verschwenderischen Umgang mit diesen Fettsäuren. Denn Omega 3 Fettsäuren können in künstlicher Form durchaus schädlich sein, vor allem, wenn man zu viel davon konsumiert. Es ist eben doch ein Unterschied, ob Sie ein Stück Lachs oder eine Pille schlucken, auch wenn die chemische Zusammensetzung der Omega 3 Fettsäuren gleich ist. Was für die Vitamin Tabletten gilt, gilt auch für Fettsäuren: Aus der Retorte ist mit der Natur nicht identisch. Denn in einem natürlichen Lebensmittel liegen Fette in gebundener Form zusammen mit vielen anderen Stoffen vor. Isoliert wirken sie ganz anders. Ein Tee aus Kokablättern zum Beispiel wirkt ähnlich wie eine Tasse schwarzer Tee, Kokain jedoch, der isolierte Wirkstoff, ist etwas ganz anderes. An diesem Beispiel lässt sich das Problem gut verdeutlichen.

Neuere Studien belegen die möglicherweise schädliche Wirkung der Omega 3 Fettsäuren

In einer Langzeitstudie untersuchte die Universität Bayreuth die Wirkung von Omega 3 Fettsäuren auf den menschlichen Organismus. Die Ergebnisse wurden bereits 2016 veröffentlicht. Zunächst ging es darum, die versprochenen Heilwirkungen der Omega 3 Fettsäuren gegen Alzheimer, Tumoren und Depressionen nachzuvollziehen. Dies ist jedoch nicht gelungen, denn keine Studie ergab signifikante Daten, die auf eine solche heilsame Wirkung hinweisen. Im Gegenteil, was man im Rahmen dieser Studie herausfand, war äußerst beunruhigend. Omega 3 Fettsäuren erwiesen sich im Langzeitversuch sogar als schädlich, die Zahl der Oxydativen Stoffe im Blut nahm durch den Verzehr der Fettsäuren deutlich zu. Dies führte unter anderem dazu, dass das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Höchstmenge für die Dosierung von Omega 3 Fettsäuren in Lebensmitteln festlegte. Die Begründung lautete, dass eine Überdosierung von künstlich zugefügten Omega 3 Fettsäuren nachweislich das im Immunsystem schädige und bei Herzpatienten sogar die Gefahr des plötzlichen Herztodes erhöhe. Zudem führe der Verzehr größerer Mengen Omega 3 Fettsäuren zu Hyperaktivität und Bluthochdruck bei Kindern und möglicherweise sogar zu Übergewicht. Auch die amerikanische Herzgesellschaft hat reagiert und ebenfalls vor der Verordnung von Fischölkapseln und Omega 3 Fettsäuren in Pillen Form gewarnt. Unterstützt wurden diese Einschätzungen von einer groß angelegten Studie mit Herzpatienten der Universität Rochester, die ebenfalls zu dem Ergebnis kam, dass künstlich zugefügte Omega 3 Fettsäuren dem Herz schaden.

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