Orchideen für Anfänger

Robuste Exoten wie Phalaenopsis zaubern Tropen-Flair ins Haus. Ob im Büro oder zu Hause an einem hellen Platz – schon eine einzelne Orchidee kann einen Raum verschönern, ohne viel Pflege zu verlangen.

Mit ihren wunderschönen Blüten betören Orchideen selbst Menschen ohne den sprichwörtlichen grünen Daumen – und obwohl die edlen Exoten empfindlich wirken, können auch Anfänger viel Freude mit ihnen haben, denn manche Arten sind gar nicht so anspruchsvoll. Wichtigste Pflege-Regel: Weniger ist oft mehr.

Woher kommen Orchideen?

Orchideen erinnern an feuchtwarme, tropische Regenwälder – doch nicht nur hier kommt die variantenreiche Pflanze vor. Auch in Halbwüsten Mexikos, an den rauhen Berghängen der Anden oder auch auf nordeuropäischen Wiesen blühen sie. Nur in komplett trockenen Wüsten und Polarregionen können sie nicht überleben.

Man unterscheidet im Wesentlichen Erdorchideen, die auf dem Boden wachsen und in Erde wurzeln, und Epiphyten, die als Aufsitzerpflanzen auf Bäumen wachsen, um unter anderem mehr Licht zu bekommen; mit ihren Wurzeln verankern sie sich beispielsweise an Astgabeln. Sie sind jedoch keine Parasiten oder Schmarotzer, die ihrer Wirtspflanze Nährstoffe wegnehmen oder sie langsam abtöten.

Welche Orchideenarten eignen sich für Anfänger?

Die bekannteste und für Anfänger geeignetste Art ist die Phalaenopsis. Neben den knapp 50 Naturformen gibt es unzählige Hybride, also durch Kreuzung hervorgebrachte Züchtungen. Bekannt sind vor allem die Pflanzen mit großen Blüten in weiß, gelb, tiefrosa oder rosa-geädert. Miniaturzüchtungen finden selbst auf vollen Fensterbänken oder im engen Büro noch einen Platz. Manche Arten können bei guter Pflege sogar rund 10 Monate im Jahr blühen.

Frauenschuhorchideen sehen mit ihren ausgefallen geformten Blüten besonders exotisch aus. Sie blühen jedoch nicht so lange wie Phalaenopsis. Auch die großblütigen Cymbidium, Cattleya und mit vielen kleinen Blüten versehenen Oncidium werden inzwischen häufig angeboten.

Worauf sollte man beim Orchideenkauf achten?

Wer seine Orchidee nicht in einem Blumen- oder sogar Orchideenfachgeschäft kauft, sollte die Pflanze und ihre Wurzeln besonders genau betrachten, bevor er sie mitnimmt. Im Supermarkt oder in der Gartenabteilung eines Baumarktes geht es nicht immer orchideengerecht zu!

Achten Sie besonders darauf, dass

  • der Topf nicht klatschnass ist und die Pflanze keiner Staunässe ausgesetzt ist,
  • die Blätter grün und prall aussehen, nicht gelb und gummelig, und keine Kratzer oder Risse haben,
  • Knospen und Trieb, an dem sie hängen, nicht vertrocknet aussehen oder abgeknickt sind.

Es spricht nichts dagegen, eine Orchidee im Supermarkt zu kaufen – Zyniker mögen behaupten, dass eine Orchidee, die hier überlebt hat, auch zu Hause nicht zimperlich sein wird, sondern dankbar für alle Pflege und Zuwendung, die sie bekommt. Wer jedoch Fragen hat und Beratung wünscht, für den ist ein Orchideenzüchter der beste Ansprechpartner. Und der Besuch ist natürlich ein optisches Vergnügen!

Standort, Gießen, Dünger: Wie pflegt man Orchideen?

Für die meisten Orchideen gilt: je heller der Standort, desto besser. Doch hinter einem Südfenster möchten sie nicht gegrillt werden. Heizungswärme vertragen sie in der Regel gut.

Das Gießwasser darf gern abgestanden oder gefiltert sein, damit es nicht zu kalkhaltig ist, und Zimmertemperatur haben. Orchideen brauchen weniger Wasser, als die meisten Menschen annehmen: Für eine normal große Phalaenopsis reicht oft ein großes Schnapsglas pro Woche. Je mehr man eine Orchidee in Ruhe lässt, desto wohler fühlt sie sich.

Eine gelegentliche Dusche mit dem Wassersprüher sorgt für extra Luftfeuchtigkeit. Man kann seiner Orchidee auch ab und zu ein Tauchbad gönnen und den Topf vorsichtig in einen Eimer Wasser stellen, wo er sich kurz vollsaugen kann – danach sollte das überschüssige Wasser ungehindert abfließen können, damit keine Staunässe entsteht.

Viele Orchideen sind so genügsam, dass sie sogar ohne Dünger über die Runden kommen. Zu besseren Blühleistungen und gesundem Wachstum verhilft Orchideendünger, denn man sparsam und strikt nach Anleitung verwenden sollte.

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