Pranayama – Die Kraft des Atems

Pranayama sind die Atemübungen des Yoga. Durch Atemübungen kann mehr Lebensenergie gewonnen werden.

Pranayama ist die 4. Stufe des Ashtanga Yoga nach Patanjali. Da der Geist mit dem Atem verbunden ist, kann man durch Atemübungen Einfluss auf den Geist nehmen. Ferner werden durch die Atemübungen Energien entfaltet.

Pranayama

Prana = Energie

Ayama = Ausdehnung

Ein gut ernährter Mensch kann 4 bis 6 Wochen ohne Nahrung auskommen, 3 Tage ohne Wasser, aber ohne Atmung wird es für die meisten schon nach 40 Sekunden problematisch. Ohne Atmung gibt es für uns kein Leben. Einerseits benötigen die Körperzellen den Sauerstoff, andererseits benötigt der Mensch nach der Yogalehre auch noch eine Energie, die von den Yogis Prana genannt wird. Diese Energie erfüllt alle Lebewesen. Sie wird durch Nahrung und Atmung aufgenommen. Sie lässt sich steigern, indem man bestimmte Bewegungen und Übungen macht.

Yogis nutzen Prana, um Heilungsprozesse im Körper zu bewirken und um ihre geistige und seelische Entwicklung zu beschleunigen. Prana verleiht mehr Lebenskraft und Vitalität, so dass sich die gesamte Lebensqualität verbessert.

Prana lässt sich mit den heutigen, technischen Messinstrumenten nicht nachweisen. Wer aber im Yoga fortschreitet, kann sie spüren. Niemand würde behaupten, dass es keine Liebe gibt, nur weil man sie wissenschaftlich nicht nachweisen kann. Wer je verliebt war, der spürt es. Wer Pranayama praktiziert, der wird es auch spüren.

Atemübungen

Die Atmung wird vom Unterbewusstsein gesteuert. Normalerweise kümmert sich der Mensch nicht um seine Atmung. Sie geschieht von allein. Doch durch den Verstand kann auch der Atem gesteuert werden. Tiefes Ein- und Ausatmen, Luftanhalten und Regelmäßigkeit können durch den Willen beeinflusst werden. Das Unterbewusstsein wird das neue „Atemprogramm“ dann automatisch nach einiger Zeit übernehmen, sobald es davon überzeugt ist, dass es wirklich wichtig ist. Die Wiederholungen verstärken die Wirkung.

Atmung und Denken

Es gibt eine Verbindung zwischen Atmung und Denken. Wenn Menschen aufgeregt sind, dann atmen sie auch kurz. „Hol erst mal tief Luft,“ ist dann meistens der Ratschlag. Tiefes, ruhiges Atmen führt zur Entspannung, der Geist kann klar denken. Gerade in Stresssituationen empfiehlt es sich, auf die Atmung zu achten.

Um besonders tief und entspannt atmen zu können, sollte die Bauchatmung, Flankenatmung und Brustatmung korrekt ausgeführt werden.

Pranayama-Übungen

Die meisten Pranayama-Übungen bestehen aus vier Teilen:

1. Ausatmen (Recaka)

2. Luftanhalten mit leeren Lungen (Sunyak)

3. Einatmen (Puraka)

4. Luftanhalten mit gefüllter Lunge (Kumbhaka)

Die Hatha Yoga Pradipika (Kapitel 2) sagt dazu: „15. So wie Löwen, Elefanten und Tiger zähmbar sind, so kann man auch Prana zähmen. In kleinen Schritten übe man. Durch Übereifer und Überanstrengung schadet man sich. 16. Pranayama-Übungen befreien von Krankheit. Falsches Üben aber führt zu Krankheit.“

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