Problem Lebensmittel: Fast jeder Fünfte leidet unter Allergien

Wie eine Studie der Techniker Krankenkasse am 23.05.2014 ergab, leiden 17 Prozent aller Deutschen unter einer Lebensmittelallergie, manche sogar mehrfach.

Schnell ein Glas Milch trinken, in knackige Nuss-Schokolade beissen oder Kirschen frisch vom Baum naschen: Was für die Mehrheit der Deutschen eine Selbstverständlichkeit darstellt, ist für immerhin 17 Prozent durchaus ein Problem. Wie die repräsentative Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg mit dem einprägsamen Titel „Iss was, Deutschland?“ ergab, leidet beinahe jeder fünfte Deutsche unter mindestens einer Nahrungsmittelallergie bzw. -unverträglichkeit. Das Marktforschungsunternehmen Forsa befragte im Januar 2013 im Auftrag der Techniker Krankenkasse insgesamt tausend Deutsche ab achtzehn Jahren zu ihren speziellen Ernährungsgewohnheiten.

Allergien gegen Nüsse, Früchte und Lactose nehmen zu

Von den betroffenen Allergikern müssen viele auf gesunde Nüsse (28 Prozent), bestimmte Früchte (29 Prozent) oder Produkte mit Lactose (25 Prozent) verzichten. Viele sind gleich mehrfach von Lebensmittelunverträglichkeiten betroffen. Auf zwei Allergiker entfallen durchschnittlich drei Unverträglichkeiten, wie die Techniker Krankenkasse in ihrer Studie feststellte. Sie müssen bei der Wahl ihrer Nahrungsmittel besondere Vorsicht walten lassen.

Wie die Untersuchung außerdem zeigte, hängen Allergien auch mit dem Bildungsgrad zusammen. Prinzipiell gilt: Je höher der Bildungsstand, desto mehr von Allergien Betroffene gibt es. Wie Nicole Battenfeld, die Ernährungsexpertin der Techniker Krankenkasse, vermutet, ist als Grund hierfür eine größere Sensibilität anzunehmen. So würden Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss Symptome häufig richtig interpretieren und schneller einen Spezialisten aufsuchen. In den bildungsferneren Schichten sei dies seltener der Fall. Hier müsse man zudem in Bezug auf Allergien von einer höheren Dunkelziffer ausgehen.

Allergiker achten verstärkt auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung

Auch wenn Lebensmittelunverträglichkeiten bei den Betroffenen in der Regel keine Freude auslösen, gibt es doch nach der ärztlichen Diagnose Allergie einen spürbar positiven Effekt. So achten Allergiker zwangsläufig mehr auf ihre Ernährung. Mit 47 Prozent erklärte fast jeder Zweite, sich überwiegend gesund zu ernähren. Bei den Nicht-Allergikern tun dies nur 33 Prozent. Wie Nocole Battenfeld betonte, trage eine gesunde und ausgewogene Ernährung maßgeblich dazu bei, Nährstoffmängeln bei Allergikern vorzubeugen, selbst wenn diese dauerhaft auf Nüsse, bestimmte Obstsorten oder Milchprodukte verzichten müssten.

Betroffene Allergiker können unter der Internetadresse „www.tk.de“ mehr Informationen zum Thema Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten erhalten. Hier erfahren sie auch, welche Lebensmittel Allergien auslösen können und wie sich diese äußern. Die Techniker Krankenkasse bietet außerdem eine persönliche Ernährungsberatung für Allergiker an, die diesen helfen soll, besser mit ihrer Allergie zurecht zu kommen. Die Kasse übernimmt für die Erstberatung bis zu 45 Euro und für maximal fünf Folgeberatungen bis zu 30 Euro. Weitergehende Informationen findet man ebenfalls unter „www.tk.de“.

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