Pulsatilla in der Homöopathie – Eine Arzneimittelbesprechung

Das homöopathische Mittel Pulsatilla deckt zahlreiche therapeutische Anwendungsbereiche ab. Es ist besonders als Kinder- und Frauenmittel bekannt.

Die Ausgangssubstanz für das homöopathische Mittel Pulsatilla ist die Wiesenküchenschelle, Pulsatilla pratensis Mill. Dieser Frühlingsblüher ist eine Untergattung der Anemonen und hat durch eine sanft-weiche Behaarung ein geringes Wärmebedürfnis, kann Frost und Schnee vertragen. Die Urtinktur wird aus der ganzen Pflanze hergestellt, die zur Blütezeit gesammelt wird.

Allgemeine Themen von Pulsatilla

Der Pulsatilla-Typ wird als mild, weich, nachgiebig und weinerlich beschrieben, mit einer Neigung zu Körperfülle, heller Haut und hellem Haar. Vordergründig ist dieser Typ in Gesellschaft ausgesprochen beliebt, denn er hat kein starkes Ichgefühl und richtet sich nach den Wünschen anderer. Allerdings neigt Pulsatilla zu starker Wechselhaftigkeit, was sich in schneller Reizbarkeit zeigen kann, die bis hin zu cholerischen Anfällen geht. Die meisten Beschwerden bessern sich durch frische Luft, mäßige Bewegung und Trost. In der Regel wird Fett schlecht vertragen. Die Absonderungen der Schleimhäute, wie beim Schnupfen, sind reichlich, mild und dickflüssig. Meist besteht wenig oder kein Durst. Die bevorzugte Schlaflage oder Einschlafstellung ist auf dem Rücken, mit angewinkelten Beinen, wobei sich die Hände über dem Kopf, unter dem Kopf oder auf dem Bauch befinden.

Pulsatilla für die Frau

Die Pulsatilla-Frau lebt ganz für ihre Familie und ist hierbei sehr aufmerksam und liebevoll, was sich bis ins übermäßige Bemuttern steigern kann. Wenn sich Familienmitglieder gegen diese Umsorgung zur Wehr setzen, kann Pulsatilla ziemlich ärgerlich reagieren. Sind Familienmitglieder oder auch Tiere erkrankt, ist sie die geborene Pflegerin, da sie so ihr Liebesbedürfnis ausleben kann. Sie benötigt eine Gemeinschaft, die ihr Halt gibt. Dies kann auch eine religiöse Gemeinschaft sein, wobei sie hier auch fanatisch werden kann. Pulsatilla ist ein Mittel, welches bei allen Beschwerden, die mit Unregelmäßigkeiten im Hormonhaushalt zu tun haben, eingesetzt werden kann. Beschwerden in der Pubertät sind zu späte, wieder aussetzende oder zu schwache Regelblutung mit Ohnmachtsneigung und Schmerzen. Es wird während der Schwangerschaft und bei der Geburt eingesetzt. Es stellt die normale Kindslage her, beugt Wehenschwäche vor, hilft bei Krampfwehen, erleichtert ganz allgemein die Geburt, hilft bei zu wenig Milch oder schmerzenden Brüsten, kann den Eisprung fördern und unterstützend in der Gelbkörperphase wirken und somit die Fruchtbarkeit bei Kinderwunsch steigern. In den Wechseljahren wirkt es gegen Depression und Hitzewallungen. Der Sexualtrieb ist häufig vermehrt.

Pulsatilla bei Kindern

Ein Pulsatilla-Kind kann klein und feingliedrig sein oder deutlich rund. Es wird sehr schnell rot, um anschließend zu erbleichen. Es handelt sich um ein sanftes, anhängliches und ängstliches Kind, welches immer die Nähe der Eltern suchen wird, da es sich allein nicht sicher fühlt. Das Kleinkind möchte ständig getragen werden. Es reagiert auf das geringste Anzeichen möglichen Verlassenwerdens von Vater oder Mutter, wobei meistens Tränen fließen, denn Weinen ist für das Kind ein natürliches Kommunikationsmittel.

Bevor es antwortet oder überhaupt etwas sagt, sieht dieses Kind Vater oder Mutter an, um sich Gewissheit darüber zu verschaffen, welches die richtige Antwort sein könnte. Allerdings kann es zu Hause, im sicheren Rahmen, sehr viel plappern. Es vermittelt den Eindruck einer gewissen Unreife. Es ist mit Sicherheit keine Führernatur, sondern gehört eher zu den Mitläufern, da ihm die Initiative fehlt, selbst eine Unterhaltung oder ein Spiel zu eröffnen. Ihm fehlt auch die Fähigkeit, sich gegen erlittenes Unrecht zu wehren, lieber zieht es sich in einen Schmollwinkel zurück. Das Kind zeigt sehr viel Zärtlichkeit und braucht sehr viel Zärtlichkeit. Deshalb bemüht es sich, in den unterschiedlichsten Situationen zu gefallen, um so die ersehnte Aufmerksamkeit und Sicherheit zu bekommen. Deshalb ist auch dieses Kind in den meisten Fällen adrett und ordentlich, aber alles wirkt ein bisschen niedlich und kindlich.

Da es von so sanfter Natur ist, ist es auch sehr pflegeleicht und erledigt die ihm übertragenen Pflichten ohne Protest, bis zu dem Tag, an dem jüngere Geschwister geboren werden. Das kann sich für das Kind zu einem großen Schock auswachsen. Es wird eifersüchtig, gereizt, dickköpfig, entwickelt Eigensinn, bekommt körperliche Beschwerden und fällt in der Entwicklung zurück. Das Kind bekommt den Eindruck, dass es durch das Baby seine Verbindung zu den Eltern verliert. Es versucht ständig, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wird selbstsüchtig und besitzergreifend, was sein Spielzeug und auch das Spielzeug des Neuankömmlings betrifft. Diese Eifersucht tritt nur gegenüber jüngeren Geschwistern auf, was sich auch in Aggressionen gegen diese äußern kann.

Das Kind hat Angst, alleine ins Bett zu gehen, ängstigt sich vor Entführung oder Räubern, hat Angst vor großen Tieren, Ungeheuern und Geistern. Es hat Schwierigkeiten beim Einschlafen und möchte nicht ins Bett gehen, da Schlaf gleichbedeutend ist mit Trennung von den Eltern. Es wird nachts auf Wanderschaft gehen, mit seinem Lieblingskuscheltier unterm Arm und ins Bett der Eltern kriechen. Es ist warmblütig und lässt sich ungern fest zudecken. Die Füße werden oft unter der Decke hervorgestreckt. Bei Stressbelastungen in der Familie kann es unter Albträumen leiden. Es besteht eine Neigung zu Ohrenentzündungen.

Pulsatilla beim Mann

Männer vom Pulsatilla-Typ sind ebenfalls wechselhaft im Wesen. Sie sind liebenswürdig, zärtlich und besorgt. Meist besteht Angst oder Abneigung vor dem weiblichen Geschlecht. Sie werden sich eine starke, führungskräftige Ehefrau wählen, die sie gleichzeitig umsorgt. Er kann ganz in der Gemeinschaft mit seinen Kindern und seiner Frau aufgehen. Es kann zu Hodenschwellungen und Entzündungen der männlichen Geschlechtsorgane kommen. Auch hier kann der Sexualtrieb vermehrt sein.

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