Selbsthilfegruppen für Depressive und Angehörige

Selbsthilfe in der Gemeinschaft hilft gegen Depressionen. Für Depressive und Angehörige von Depressiven sind Selbsthilfegruppen ein probates Mittel zur Verbesserung ihrer Lebenssituation durch Austausch mit ebenso Betroffenen. Wie funktioniert eine Selbsthilfegruppe?

Selbsthilfe ist bei Depressionen zur Unterstützung und Ergänzung von professioneller Therapie sehr hilfreich. Selbsthilfegruppen sind ein besonders wirksames Instrument der Selbsthilfe.

Was ist eine Selbsthilfegruppe?

In einer Selbsthilfegruppe treffen sich Betroffene oder Angehörige von Betroffenen zum Erfahrungsaustausch und zur gemeinsamen Suche nach möglichen Wegen zur Bewältigung von Krankheiten oder Krankheitsfolgen. Die Beteiligung an einer Selbsthilfegruppe ist auch Weg, um von einer Gruppe Gleichbetroffener mit getragen zu werden. Schließlich bieten Selbsthilfegruppen Betroffenen und Angehörigen die Chance für den Aufbau von neuen sozialen Kontakten.

So funktioniert eine Selbsthilfegruppe?

Selbsthilfegruppen treffen sich regelmäßig – wöchentlich, 14-tägig oder monatlich – für eine bestimmte Zeit. Oft üblich ist folgender Ablauf:

  • Eingangsblitzlicht
  • Gesprächsrunde
  • Schlussblitzlicht

In der Gesprächsrunde sollten die Gruppenmitglieder in aktuellen Krisen den Vorrang genießen.

Was leistet eine Selbsthilfegruppe für Depressive?

In einer Selbsthilfegruppe für Betroffene oder für Angehörige finden sich Menschen, die sich etwa in der gleichen Lage befinden. Im offenen Gespräch innerhalb der Gruppe werden Erfahrungen ausgetauscht. So machen alle Teilnehmer die Erfahrung, dass sie nicht allein mit depressiven Problemen zu tun haben oder hatten. Die eigenen Erfahrungen können für andere hilfreich sein. Und von den Erfahrungen anderer profitieren alle Teilnehmer.

Selbsthilfegruppen werden nicht von professionellen Therapeuten geleitet. Sie sind keine Therapiegruppen. Alle Gruppenmitglieder sind gleichberechtigt und tragen zum Gelingen der Gruppe bei. Selbsthilfe in der Gruppe bedeutet, dass alle Teilnehmer ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen wollen. Und gemeinsam geht das oft besser als ganz auf sich allein gestellt.

Wie wird eine Selbsthilfegruppe gefunden?

Zunächst geht es darum, die richtige Selbsthilfegruppe zu finden. Die sollte hinsichtlich des Krankheitsbildes der Teilnehmer eine gewisse Homogenität aufweisen. Denn nur gleichermaßen Betroffene können sich wirklich austauschen. Also geht es für Depressive darum, zunächst die Kontakte zu Selbsthilfegruppen für Depressive zu suchen.

Dann geht es an das nächste Problem. Denn Selbsthilfegruppen werden oft ab einer gewissen Gruppengröße – oft wird eine Größenordnung um 7 Teilnehmer empfohlen – einfach geschlossen. Weil die bestehende Gruppe meint, dass sie mehr Teilnehmer oder neue Teilnehmer nicht verkraften kann. Speziell für Depressive ist diese Phase eine Phase von Enttäuschungen, die zur Aufgabe führen kann. Daher gilt: weitermachen. Es gibt eine Gruppe, in der es sich noch ein Platz findet. Und wenn wirklich weit und breit keine Gruppe zu finden ist, dann ist vielleicht die Neugründung einer Gruppe ein Weg.

Ist dann eine Gruppe gefunden, so kann sie trotzdem nicht die richtige sein. Dann sollte der Betroffene dies der Gruppe mitteilen und seine Suche fortsetzen.

Unterstützung bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe für Depressive

Dank des Internets ist die Suche nach der geeigneten Selbsthilfegruppe einfacher geworden. Manche Gruppe hat eine eigene Seite im Netz und etliche Organisationen führen Verzeichnisse von Selbsthilfegruppen. So lässt sich einigermaßen schnell ein Überblick gewinnen, was es in der näheren Umgebung an Selbsthilfegruppen für welche Personenkreise gibt. Organisationen wie beispielsweise die Deutsche Depressionshilfe bemühen sich um die Vermittlung solcher Informationen.

Aber nicht alle Selbsthilfegruppen sind organisatorisch irgendwo angebunden. Sie sind naturgemäß etwas schwieriger zu finden. Hilfe können hier die professionellen Helfer bieten. Psychiater und vor allem die Mitarbeiter und Patienten psychiatrischer Kliniken haben oft Kenntnisse über Selbsthilfegruppen in ihrem Umfeld.

Auch die Krankenkassen wissen um die eine oder andere Gruppe und sind in der Regel bei der Suche nach der richtigen Selbsthilfegruppe gern behilflich. Denn Selbsthilfe ist ein spürbarer Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen.

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