Sex und der Einfluss der Medien – Sex and the Media

Sex im Zeitalter der Medien: Immer länger! Immer öfter! Immer verdorbener! Das wird den Menschen immer häufiger verkauft. Aber stimmt das auch?

Im Zeitalter der Medien sehen sich die Menschen mit immer neuen Bilder und Themen konfrontiert, mit denen man sich früher kaum befasst hatte. Ein Beispiel findet man im Bereich der Sexualität. War Sex noch vor 30 Jahren für viele ein Tabu-Thema, so erlebt man heute kaum noch einen Tag, an dem man nicht damit konfrontiert wird. Da das Thema besonders in Film und Fernsehen dafür genutzt wird, Aufmerksamkeit zu erregen, werden dort häufig provozierende Bilder und Dialoge genutzt. Dabei kommt es nicht selten vor, dass diese bei den Zuschauern falsche Erwartungen wecken oder ein bestimmtes Bild erzeugen, was angeblich der Wahrheit entspricht.

Es muss nicht immer Porno sein

Während vor einigen Jahren hauptsächlich das Fernsehen die Fantasien beflügelt hat, kommen mit dem Internet auch Jugendliche immer leichter an Pornofilme und anderes für ihre Altersgruppe ungeeignetes Material. Viele Jugendlich entwickeln dadurch ein vollkommen verzerrtes Bild von dem, was in den Schlafzimmern der Deutschen los ist. Allerdings wird Sex auch immer wieder im Fernsehen aufgegriffen und nicht erst durch „Sex and the City“ wurde das Thema gesellschaftsfähig. Auch in den täglichen Serien wird Sex aufgegriffen und zum Beispiel darüber gesprochen, wie ein Paar es wild im Fahrstuhl oder im Büro getrieben hat. In vielen Filmen können die Zuschauer auch sehen, wie ein Pärchen einfach so über sich herfällt, egal wo es sich gerade befindet. Auch Sexspielzeuge werden immer beliebter und dazu gehören nicht nur bestimmte Vibratoren, die durch „Sex and the City“ zum Verkaufsschlager wurden, sondern zum Beispiel auch der vibrierende Slip, der durch den Film „Die nackte Wahrheit“ berühmt wurde. Inzwischen wird auch Sex an öffentlichen Orten immer wieder beworben, um aus dem Alltag herauszubrechen und natürlich dürfen Telefon- und Cybersex im Zeitalter der Fernbeziehungen nicht fehlen.

Gehören Vibrator und Sex im Fahrstuhl dazu?

Solche Szenen erzeugen bestimmte Bilder in den Köpfen der Menschen, weswegen viele immer verunsicherter werden. Gehören Sex im Fahrstuhl und Vibratoren heute einfach zum Sexualleben dazu? Wie viel Sex braucht man? Viele Foren werden im Internet mit solchen Fragen überflutet und dabei handelt es sich nicht nur um verunsicherte Teenager, die Hilfe suchen, weil sie der Meinung sind, dass sie nicht in das ihnen vorgespielte Bild passen, auch Erwachsene sind verunsichert und wollen herausfinden, ob sie noch der Norm entsprechen. Dabei spielt vor allem die Häufigkeit ein große Rolle.

Wie viel Sex ist normal?

2001 berichtete der Focus, dass die Deutschen im Jahr durchschnittlich 97 Mal Sex haben. Laut einer Umfrage von Oswald Kolle, in deren Rahmen über 55.000 Menschen befragt wurden, stieg diese Zahl 2008 auf 139 Mal pro Jahr. Damit hatte der Durchschnittsdeutsche pro Woche 2,6 Mal Sex. Eine Zahl durch die sich viele Menschen unter Druck gesetzt fühlen, während das für Andere schon eine „Dürreperiode“ darstellt. Eine Umfrage der Partnerschaftsagentur Elite bestätigt diese Tatsache. So fanden 43 Prozent der 722 Befragten ein Mal Sex pro Woche gut, 31 Prozent hätten dagegen lieber jeden Tag Sex. 1,7 Prozent genügt ein Mal im Monat und 23,6 Prozent war die Häufigkeit egal.

Wie lange dauert guter Sex?

In Filmen wird sich häufig über Männer lustig gemacht, bei denen der Sex ein bis zwei Minuten dauert, während es „richtige Männer“ stundenlang treiben. Dabei wird langer Sex mit gutem Sex gleichgesetzt. Und während vielen Frauen bei einer bestimmten Häufigkeit schwindelig wird, kriegen viele Männer bei bestimmten Zeitvorgaben Kopfschmerzen. Mit diesem Thema haben sich Eric Corty und Jenay Guardiani von der amerikanischen Penn State University befasst und herausgefunden, dass befriedigender Geschlechtsverkehr zwischen drei und 13 Minuten dauert. Die in Filmen angeführten ein bis zwei Minuten werden auch im realen Leben als zu kurz empfunden, allerdings werden – im Gegensatz zu vielen Pornovorlagen – 10 bis 30 Minuten als zu lang empfunden. In wie weit sich allerdings die Befragung von insgesamt 43 Personen auf die Allgemeinheit anwenden lässt, darf jeder für sich entscheiden.

Jeder Mensch ist einzigartig

Den Statistiken, Umfragen und medialen Vorgaben stehen dazu im realen Leben auch noch andere Aspekte gegenüber. So können sich zum Beispiel beruflicher Stress oder ein öder Alltag auf die Libido auswirken, außerdem befindet sich in den Beipackzetteln der meisten „Pillen“ der Hinweis, dass diese sich auf die Libido auswirken können. Natürlich gibt es noch viele weitere äußere Einflüsse, die ebenfalls einen Effekt haben können, aber am Ende des Tages läuft es darauf hinaus, dass Menschen immer noch Individuen sind und jeder seine eigenen Bedürfnisse hat und diese nicht von den Medien, Kollegen oder Freunden beeinflussen lassen sollte.

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