So kommt Ihre Haut gut durch den Winter

Und: Warum Nicole Kidman einen Skin-Award verliehen bekam. Insbesondere sensible Haut leidet im Winter sehr. Tatsächlich ist der Wechsel zwischen warm und kalt der pure Stress. Was man dagegen tun kann, verrät der Experte.

Die kalte Jahreszeit ist ein Härtetest für die Haut. Denn der ständige Wechsel von eisigen Außentemperaturen und warmer trockener Hei­zungsluft, die mit einer geringen Luftfeuchtigkeit einhergeht, bedeutet für unser größtes Organ den puren Stress. Ständig muss sich das sensible Regulationssystem der Haut neuen extremen Bedingungen anpassen – nicht immer mit Erfolg. Die sichtbaren Folgen: Trockenheit, Rötungen, Risse, Juckreiz, Falten.

„Hauptproblem sind die großen Temperatur- und Feuchtigkeits­schwan­kungen im Winter“, erklärt Prof. Dr. med. Ulrich Amon, Ärztlicher Direktor der PsoriSol Hautklinik im fränkischen Hersbruck. „Sie bringen die Wasser-Fettschicht der Hautoberfläche aus dem Gleichgewicht. Dieser Hydro­lipid­film hat eine wichtige Funktion: Er schützt nicht nur vor Aus­trock­nung, sondern auch vor dem Eindringen von Krankheits­erregern.“

Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße

Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit in einem 20 bis 22 Grad warmen Raum bei 40 bis 60 Prozent liegen. Doch im Winter ist das selten der Fall, weil kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann. Hinzu kommt noch: Wegen der Kälte wird in Büros und Privaträumen seltener und kür­zer gelüftet. Die Konsequenzen für die Haut: Sie gibt mehr Feuchtig­keit ab, kann aber gleichzeitig nicht mehr ausreichend davon produzie­ren. Grund: Ist es kalt, verengen sich die Blutgefäße: Die Haut wird schlech­ter durchblutet, die Erneuerung ihrer obersten Schichten verlang­samt sich, ebenso die Reparaturmechanismen. Bereits ab einer Tempe­ratur von +8 Grad stellen die Talgdrüsen ihre Arbeit ein. Das bedeutet weniger Fett, das die Haut braucht, um Feuchtigkeit zu binden.

Im Skiurlaub lauern weitere Gefahren für die Haut: Pro 1000 Höhenmeter erhöht sich die Sonneneinstrahlung um 20 Prozent. Durch die kalte Luft ist ein Sonnenbrand nicht sofort zu spüren. „Wer ohnehin schon eine trockene, blasse Haut hat, ist jetzt besonders gefährdet“, sagt Prof. Amon. Was die Haut im Winter braucht:

Wintertipps für Ihre Haut

  • Nicht zu heiß und zu lange duschen. Heißes Wasser entzieht der Haut zusätzlich Fett. Wechselduschen dagegen regen die Durchblutung an – und damit die Erneuerung der Zellen.
  • Anstelle von Badeschaum besser Ölbäder auf mineralischer oder pflanzlicher Basis nehmen. Sie versorgen die Haut nicht nur mit Pflege­stoffen, sondern wirken gleichzeitig rückfettend.
  • Vorsicht bei Gesichtscremes und Lotionen mit hohem Wasseranteil: Da der Wasseranteil bei Kälte schneller verdunstet, ist die Schutzwirkung nicht mehr ausreichend gegeben. Deshalb im Winter, entgegen son­sti­ger Empfehlungen, auf fetthaltige Pflege zurückgreifen.
  • Beim Aufenthalt in der Kälte warme Handschuhe und Socken tragen. Das erhöht die Hautdurchblutung und unterstützt die Produktion von Talg- und Schweiß­drüsen. Beim Skifahren in großer Kälte selbstwär­mende Gelkissen einlegen.
  • Um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen, sollte man viel trinken, am besten Wasser und Kräutertee. Tabu ist jedoch Alkohol, denn der ent­wäs­sert den Körper im kalten Klima noch zusätzlich. Calcium hat eine zellstabilisierende Wirkung und ist nicht nur für die Haut, sondern auch für die Knochen wertvoll.
  • Menschen mit Ekzemen, trockener Haut oder Neurodermitis sollten jetzt verstärkt auf den Wasser- und Fettfilm ihrer Haut achten. Durch eine Unterfunktion der Talg- und Schweißdrüsen ist die Haut eines Neuro­der­mitikers immer der Gefahr zu großer Trockenheit ausgesetzt. In der kal­ten Jahreszeit steigt dieses Risiko zusätzlich, da die Haut in kalter und trockener Luft mehr Feuchtigkeit abgibt. Regelmäßiges Eincremen, even­tuell mit Zusätzen von Harnstoff, Mandelöl oder Panthenol, wirkt der Aus­trocknung der Haut entgegen. Auch Diabetiker und Nierenkranke, bei denen der Schutzmantel der Haut generell gestört ist, müssen jetzt be­sonders auf­passen: Ihr Infektionsrisiko ist im Winter erhöht, weil Krank­heitserreger leichter durch die abwehrschwache Haut eindringen können. Eventuell vom Hautarzt eine Spezialsalbe verschreiben lassen.
  • Wer im Winter in die Tropen fliegt, sollte einen höheren Sonnenschutz im Gepäck haben als im Sommer. Grund: Die Haut ist jetzt strahlungs-entwöhnt und daher deutlich empfindlicher. Hinzu kommt: Die Sonne ist in tro­pischen Gegenden weit stärker als bei uns, ohne Schutz kann man sich auch unterm Sonnenschirm schnell einen Sonnenbrand zuziehen.

Skinnies Award für Nicole Kidman

Übrigens: Dass auch blasse Haut attraktiv sein kann, beweist Filmstar Nicole Kid­man. Die Australierin wurde von dem kalifornischen Dermatologen Dr. Vail Reese mit dem so genannten „Skinnies Award“ ausgezeichnet. Die­ser Preis wurde bereits zum achten Mal verliehen und ehrt Stars, die als Vorbilder in Sachen Hautschutz auftreten. Nicole Kidman wurde ausge­wählt, weil sie so konsequent auf ihren hellen Teint achtet. „Sie ist schon länger Vorbild für hellhäutige Frauen. Sie steht zu ihrer Blässe – und ist eine der attraktivsten Frauen im Showbusiness“, so der Dermatologe. Einen Preis erhielt auch „Desperate Houswives“-Stars Lindsay Lohan. Grund: Die Schauspielerin versteckt ihre empfindliche, sommersprossige Haut vorbildlich hinter Make-up mit hohem Lichtschutzfaktor.

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