Traditionelle griechische Küche, schmackhaft und gesund

Was ist Mythos, was Wahrheit? Ist die griechische Küche gesund, wie die einen behaupten, oder viel zu fett und schwer, wie man von anderen lesen kann?

Um es gleich zu sagen: die traditionelle griechische Küche ist gesund. Das kann man leicht begründen. Sie verwendet viel frisches Obst und Gemüse ebenso wie Fisch, Hülsenfrüchte und Nüsse und benutzt Olivenöl zum Kochen statt tierischer Fette. Eine bessere Ernährung kann man sich nicht vorstellen, und genau deshalb wird diese sogenannte „Mediterrane Diät“ ärztlich empfohlen.

Veränderte Tradition führt zu Anstieg von Herzkrankheiten

Warum, so fragt man sich, sind dann so viele Griechen heute übergewichtig? Und warum steigen die Herz-Kreislauferkrankungen in einem Lande an, welches für seine gesunde Ernährung bekannt ist? Es gibt viele Gründe. Einer ist der Wohlstand. Griechenland war ein armes Land, praktisch ohne Industrie, die Bevölkerung lebte hauptsächlich von der Landwirtschaft. Gegessen wurde, was die Erde und das Meer hergaben, die selbst gepflanzten Tomaten und Auberginen, die Walnüsse vom Baum im Hof, ab und zu etwas Fisch, Eier und Fleisch von den eigenen Hühnern, das ganze Jahr über frisches Obst. Dabei wurde hart gearbeitet. Diese Gesellschaftsstruktur hat sich radikal verändert. Wurde früher kaum Fleisch verzehrt, isst man heute zuviel davon.

Griechischer Bauernsalat, ein Beispiel für eine perfekte Mahlzeit

Der besonders bei Touristen beliebte griechische Bauernsalat ist ein Beispiel für eine gute und vollständige Ernährung: er enthält lang aufschließbare Kohlehydrate durch Tomaten, Gurken und Brot, Proteine durch den Schafskäse und Fett durch OIiven und ihr Öl, dazu Calcium, Vitamine und Mineralstoffe jeder Art. Man kann ihn also mit Recht als ideale Ernährung bezeichnen. Allerdings: ein „Salat“ im Sinne von Beilage ist er eben nicht, vielmehr enthält er die Kalorien einer vollen Mahlzeit. Isst man ihn also allein, hat man gut getan. Als Beilage aber, zum Beispiel zu Fleisch mit Kartoffeln, stört er empfindlich die Kalorienbilanz.

Von der mediterranen Ernährung zum „fast food“

Wie überall in Europa, ist auch in Griechenland in den letzten drei Jahrzehnten das „fast food“ auf dem Vormarsch gewesen. Zeitmangel und Bequemlichkeit, bei Jugendlichen oft auch das Bedürfnis, modern zu sein und sich jedenfalls nicht von der Altersgruppe zu unterscheiden, führten zu steigendem Verzehr von Mahlzeiten wie Hamburgern und Pommes frites mit Majonnäse, was die einheimischen Gewohnheiten verdrängte. Auch der Tourismus selbst hat derartige Effekte, da man auf Reisen gern zur bequemen Lösung greift und außerdem nach Bekanntem fragt und es vorzieht. So muss der Griechenlandbesucher heute sich etwas Mühe geben und suchen, wenn er die wirklich traditionelle griechische Küche kennenlernen will. Er wird ganz sicher von ihr begeistert sein, von der großen Auswahl schmackhafter Gemüsezubereitungen, den frischen Fischen, den Käseaufläufen und dem gegrillten mit Kräutern gewürzten Fleisch. Und er kann versichert sein, dass sie gut für seine Gesundheit ist.

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