Welches Teleskop soll ich mir kaufen?

Anfänger der Astronomie stehen oft vor der Frage, welches Teleskop sie sich anschaffen sollten. Bei den technischen Daten wird nämlich oft übertrieben.

Wer die Astronomie für sich als Leidenschaft entdeckt hat, möchte natürlich auch die Sterne und andere Himmelsobjekte in der freien Natur erleben und nicht nur in Büchern oder auf dem PC. Sobald man sich für den Erwerb eines Teleskops entschieden hat, steht man vor einer riesigen Zahl von verschiedenen Modellen. Die Preisspanne reicht von unter 100 Euro bis hin zu mehreren tausend Euro. Doch für welches Instrument soll man sich nun entscheiden?

Günstige Teleskope aus dem Supermarkt

Bei den mitunter sehr günstig angebotenen Teleskopen aus dem Supermarkt handelt es sich in der Regel um sehr einfache Geräte, die nur bedingt für astronomische Beobachtungen tauglich sind. Zum Einen ist die Optik nicht von guter Qualität, zum Anderen sind die Stative nicht stabil genug.

Empfehlenswerte Einsteiger-Teleskope müssen nicht unbedingt teuer sein

Als Anfänger sollte man sich ein leicht zu bedienendes Teleskop anschaffen. Solche Instrumente bekommt man schon für ungefähr 200 Euro. Ab diesem Preis bekommt man schon eine brauchbare Qualität. Man sollte allerdings auf einige wichtige Merkmale achten. Das Wichtigste an einem Teleskop ist der Objektivdurchmesser, oder bei Spiegelteleskopen die Öffnung. Sie sollte auf jeden Fall mindestens 3 Zoll, das sind etwa 76 mm betragen. Da stellt sich natürlich wieder die Frage, ob man sich für ein Refraktor-Teleskop oder ein Spiegelteleskop entscheiden soll?

Funktionsweise eines Refraktor-Teleskopes

Bei einem Refraktor-Teleskop befindet sich am vorderen Ende ein Objektiv. Dieses bündelt das einfallende Licht und wirft den Lichtstrahl auf das am hinteren Ende eingesetzte Okular. Das Okular befindet sich in einem längs verschiebbaren Tubus. Damit lässt sich die Bildschärfe exakt einstellen. Der Vorteil eines Refraktors im Vergleich zu einem Spiegelteleskop liegt darin, dass das Bild nicht verzerrt wird.

Der Aufbau eines Spiegelteleskopes

Ein Spiegelteleskop hat kein Objektiv, sondern am hinteren Ende ist ein Parabolspiegel montiert. Dieser bündelt das einfallende Licht und reflektiert es auf einen um 45 Grad geneigten Ablenkspiegel. Dieser wirft dann den Lichtstrahl auf das seitlich angebrachte Okular. Dadurch können leichte Verzerrungen auftreten. So ist es jedenfalls bei den einfachsten Spiegelteleskopen, den sogenannten Newton-Reflektoren. Der Vorteil eines Newton-Reflektors gegenüber einem Refraktor-Teleskop liegt in der einfachen Handhabung.

Worauf man sonst noch achten sollte

Beim Kauf eines Teleskops kommt es nicht nur auf die maximale Vergrößerung an. Dort werden oft Angaben gemacht, die völlig unrealistisch sind. Die mögliche Vergrößerung errechnet sich aus dem Quotienten zwischen der Brennweite und der Größe des Okulars. Die Brennweite ist der Abstand zwischen Objektiv bzw. Spiegel und dem Okular. Hat beispielsweise das Teleskop eine Brennweite von 700 mm und das Okular eine Brennweite von 4 mm errechnet sich ein Vergrößerungsfaktor von 175. Dabei ist aber wiederum der Objektivdurchmesser entscheidend. In der Regel ist bei einem Teleskop die maximale Vergrößerung nur der doppelte Objektivdurchmesser. Das bedeutet, dass bei einem Teleskop mit einem Objektivdurchmesser von 76 mm eine maximale Vergrößerung von 152-fach sinnvoll ist. Was darüber hinaus geht, kann man in der Regel nicht nutzen.

Welches Zubehör ist sinnvoll?

Zum Teleskop gehört natürlich ein stabiles Stativ. Des weiteren ist es auch von Vorteil, wenn man sich gleich ein paar unterschiedliche Okulare anschafft. Damit kann man die Vergrößerungsstufen variieren. Für Beobachtungen des Mondes sollte man sich auch noch einen sogenannten Mondfilter kaufen. Der wird meistens als Einsatz für die Okulare angeboten. Mit den Mondfiltern wird die Helligkeit bei der Mondbeobachtung etwas reduziert. Dadurch wird man nicht mehr geblendet und man kann einzelne Details der Oberfläche besser erkennen. Sollte man auch vorhaben, die Sonne zu beobachten, ist die Anschaffung eines Projektionsschirmes oder einer Sonnenschutzfolie empfehlenswert. Bei der Beobachtung der Sonne ist nämlich größte Sorgfalt geboten. Bei einem direkten Blick durch ein Teleskop in die Sonne besteht die Gefahr, sich die Augen zu verbrennen.

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