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Wie entsteht ein Tennisarm?

Entgegen der Namensgebung dieser Erkrankung, sind nicht zwangsläufig Tennisspieler von dieser Symptomatik betroffen. Doch warum entstehen solche Schmerzen? wie behandelt man einen tennisarm?

Einen Tennisarm, oder auch Epicondylitis humeri genannt ist ein typisches Zeichen einer Überbelastung. Die Strecksehnen des Unterarms werden durch hoch frequente Bewegungen überbeansprucht, was eine Entzündung des seitlich tastbaren Knochenvorsprungs des Oberarmsknochens zur Folge hat. Männer und Frauen mittleren Lebensalters erkranken dabei am häufigsten an einer solchen Überreizung, wobei nach der Lokalisation der Entzündung 5 verschiedene Typen zu unterscheiden sind.

Keine eindeutige Ursache

Chronisch mechanische Überbeanspruchung des Ellenbogens zählt als Hauptursache für den Entstehungsmechanismus des Tennisarms. Vor allem die Drehung des Unterarms und der Hand, sodass der Daumen nach außen zeigt (genannt: Supinationsbewegung) ist bei häufiger Wiederholung über einen längeren Zeitraum ausschlaggebend. Eine solche Überbelastung führt zu winzigen Sehnen-Einrissen der Streckmuskulatur des Unterarms. Es entstehen so genannte Mikrorisse in der Struktur der betroffenen Muskulatur. Zu solchen Monotonen Bewegungsvorgängen gehört beispielsweise die Betätigung eines Schraubenziehers, das Aufdrehen von Flaschen, aber auch die übermäßige, ungewohnt häufige Ausübung von Sportarten wie Tennis, Golf oder Wurfsportarten. Faktoren, die die Entstehung dieser Entzündung begünstigen, sind verschiedenen genetische Aspekte und verschleißartige Veränderungen des Ellenbogengelenks. Allerdings können psychische Aspekte die Chronifizierung der Schmerzen deutlich beeinflussen.

Schmerzen, die den Alltag beeinflussen

Typisch ist ein lokal stechender Schmerz im seitlichen Ellenbogenbereich, der sich bei Druckausübung verstärkt. Diese strahlen meist bis in die Hand aus und werden durch Faustschluss, Druck, Berührung und der Drehung des Unterarms noch intensiver. Weiter können sich im Verlauf Bewegungseinschränkungen des Ellenbogengelenks ausbilden, was eine Schonhaltung des Ellenbogens zur Folge hat. Teilweise erstrecken sich die Beschwerden bis zur Innenseite des Ellenbogengelenks. Andere Folgen sind starke Verspannungen und Verhärtungen der Unterarmmuskulatur, Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühle in diesem Bereich, sowie Kraftminderung der Hand- und Fingermuskulatur und Verlust der gesamten Griffstärke. Diese Folgen schränken alltägliche Bewegungen deutlich ein und erschweren einfachste Bewegungsabläufe. 5 Verschiedene Erkrankungsformen werden dabei je nach Lokalisation und betroffenem Muskel unterschieden, wobei die Symptome sich hierbei kaum unterschieden.

Wie wird ein Tennisarm diagnostiziert?

Abzugrenzen ist ein Tennisarm von verschiedenen Krankheiten, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Eine sehr ähnliche Erkrankung ist der so genannte Golferarm. Bei dieser Symptomatik lokalisieren sich die Hauptbeschwerden jedoch an der Innenseite des Ellenbogengelenks. Ebenso kann eine Erkrankung der Halswirbelsäule zu Ausstrahlungen in diesem Bereich führen. Auch eine Erkrankung der Nerven oder auch verschleißbedingte Veränderungen des Gelenks führen zu ähnlichen Symptomausprägungen.

Daher ist eine gute Diagnostik für die richtige Therapie grundlegend. Bildgebende Verfahren, wie Ultraschalluntersuchung, Röntgen, CT oder MRT sind hier aufschlussreich. Auch kann durch die körperliche Untersuchung mittels Abtasten des Gelenks ein Druckschmerz hervorgerufen werden. Weiter werden bestimmte Bewegungstests durchgeführt. Bewegungsüberprüfung von Ellenbogen- und Handgelenk gehören ebenso wie der Faustschluss-Test, das Anheben der Hand gegen Widerstand, den Mittelfingerstrecktest gegen Widerstand und das Greifen einer Stuhllehne mit ausgestrecktem Arm hierzu.

Gute Heilungschancen

Nicht operative Therapiemethoden zeigen die besten Erfolge. Zu den üblichen Maßnahmen gehören Salbenverbände, Ruhigstellung mittels einer so genannten Epicondylitisspange, Ultraschall- und Elektrotherapie, Stoßwellentherapie und die Injektion von Kortison. Je früher die Behandlung einsetzt, desto größer sind die Behandlungserfolge. Ergänzend sollte gezielte Physiotherapie mit einem entsprechenden Eigenübungsprogramm durchgeführt werden, da hierdurch die akuten Beschwerden deutlich reduziert werden und ein erneutes Auftreten verhindert werden kann. Bei ausbleibendem Erfolg dieser Methoden gibt es schließlich die Möglichkeit zur Operation, die allerdings mäßige Erfolge verzeichnen lässt.