Wie funktioniert Adoption

Eine Adoption ist nicht nur eine emotionale sondern auch eine bürokratische Angelegenheit. Man muss einige Hürden überwinden, bis man sein Kind im Arm halten kann. Wie eine Adoption in Deutschland abläuft.

Wir wollen ein Kind adoptieren

Nicht alle Paare, die gerne ein Kind möchten, haben das Glück ein eigenes zu bekommen. Viele leiden unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch. Kinderwunschkliniken erfreuen sich einem regen Zulauf. Auch, wenn vielen Paaren mit künstlicher Befruchtung geholfen werden kann, funktioniert es leider nicht bei jedem. Außerdem gibt es auch Paare, für die künstliche Befruchtung aus medizinischen oder moralischen Gründen nicht der passende Weg ist. Eine weitere Möglichkeit Eltern zu werden, ist ein Kind zu adoptieren. Doch dies ist leider gerade in Deutschland ein schwieriges Unterfangen. Nicht nur aus bürokratischen Gründen, sondern auch wegen der langen Wartelisten. Laut Statistik der GEZ (Gemeinsame Zentrale Adoptionsstelle) kommen auf 3.000 Adoptionen 24.000 Bewerberpaare. Diese frustrierenden Zahlen veranlassen manche Paare sich um eine Auslandsadoption zu bemühen.

Was benötigt man um in Deutschland ein Kind zu adoptieren?

Um ein Kind adoptieren zu können, benötigt man laut deutschen Jugendämtern folgende Unterlagen:

  • einen ausgefüllten Antrag (die Antragsvordrucke sind unterschiedlich) oder eine selbst geschriebene Bewerbung
  • Geburtsurkunden
  • Heiratsurkunde, ggf. Scheidungsnachweis
  • jeweils einen Lebenslauf von beiden Partnern (vorteilhaft kann ein ausführlicher Lebenslauf sein, wobei nachgefragt werden sollte, ob er handschriftlich sein soll)
  • polizeiliche Führungszeugnisse von beiden Personen
  • ärztliche Atteste vom Hausarzt (sofern nichts anderes festgelegt ist)
  • Staatsangehörigkeitsnachweis (wird nicht immer verlangt)
  • Verdienstnachweise, Vermögens -und Schuldennachweise

Wie geht es dann weiter?

Nach Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Jugendamt, folgt das persönliche Kennenlernen von den Bewerbern und dem jeweiligen Sozialarbeiter. In diesem Gespräch werden neben den Rahmenbedingungen des Paares (familiäre Situation, Alter, finanzielle Situation, Wohnsituation, uä.) auch vordergründig die Motive für die Adoption geklärt. Danach kann es zu weiteren Gesprächen, einem Hausbesuch oder auch zu dem Ausfüllen von Fragebögen kommen. Erziehungsvorstellungen, Werte und die Paarbeziehung sind ebenfalls meistens wichtige Themen.

Wie lange sind die Wartezeiten?

Oft gibt es nach Einreichung der Unterlagen ein Eignungsverfahren, dass 4 bis 9 Monate dauern kann. Die Eignung aufgrund des Eignungsverfahren besteht 2 Jahre. Es empfiehlt sich während der Zeit mit dem jeweiligen Jugendamt in Kontakt zu bleiben. Die Wartezeiten für eine Adoption sind in der Regel sehr unterschiedlich.

Gibt es eine Altersgrenze?

Eigentlich nur nach unten. Um ein Kind zu adoptieren müssen Paare mindestens 21 Jahre alt sein. Im Gesetz ist eine Altersgrenze nach oben nicht vorgesehen. Fakt ist aber, dass in der Praxis Babys und Kleinkinder nur an Paare vermittelt werden, die nicht älter als 35 Jahre sind. Da man aber aufgrund der langen Wartelisten oft Jahre warten muss, ist diese Altersgrenze manchesmal ein gewaltiges Hindernis.Der Adoption vorgeschaltet ist eine Pflegezeit von einem Jahr.

Können Lesben und Schwule ein Kind adoptieren?

Neben Ehepaaren und Paaren in Lebensgemeinschaft können auch Einzelpersonen ein Kind adoptieren. Daher ist auch für eine Lesbe oder einen Schwulen die Adoption eines Kindes möglich. Hierbei gelten die gleichen Bestimmungen wie bei heterosexuellen Einzelpersonen.

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