Wie wichtig ist Glutamin

Glutamin in der Ernährung – ein wichtiger Faktor fürs Immunsystem. Die Aminosäure Glutamin sorgt für eine optimale Immunfunktion und spielt auch bei Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen, eine wichtige Rolle.

Glutamin gehört ebenso wie Arginin zu den wichtigsten Stickstoffquellen des menschlichen Organismus. Es spielt eine zentrale Rolle für den Stickstoffmetabolismus und -transport. Schon länger ist Glutamin als wichtiges Energiesubstrat für die Zellen des Gastrointestinaltraktes bekannt.

Glutamin wirkt auf das Immunsystem

Arbeiten aus den 50er Jahren beschäftigten sich erstmals mit der Bedeutung von Glutamin für das Zellwachstum. So konnte gezeigt werden, dass Glutamin als Substrat von Mäuse- und Humanzellkulturen benötigt wird und die Proliferationsrate (Menge der produzierten Zellen, Wachstumsrate) beeinflusst. In späteren Untersuchungen konnte zumindest in vitro die Unentbehrlichkeit von Glutamin für die Lymphozytenproliferation nachgewiesen werden. Neben der Unterstützung des Zellwachstums wirkt Glutamin aber auch als Regulator der Zellfunktionen. In einer Arbeit aus dem Jahr 1994 konnte der Einfluss der Glutaminkonzentration auf die Phagozytoseaktivität (quantitative Aktiviät, mit der eine Fresszelle Partikel aufnehmen und verdauen kann) von Makrophagen und auf die Killerzellaktivität deutlich gemacht werden. Eine Wiener Arbeitsgruppe untersuchte den Einfluss von Glutamin auf die Antigen-Expression (Aufbau von Antigenen entsprechend der genetischen Information) von Makrophagen. Bei einer drastischen Reduktion des Glutamingehaltes im Medium auf 10% des Normalwertes verringerte sich die Antigen-Expression und -Präsentation (Präsentation der Antigene an der Oberfläche der Zelle) signifikant.

Nahrungsergänzung mit Glutamin

Da die immunkompetenten Zellen bei Entzündungsreaktionen pro Tag circa 5 g Glutamin verbrauchen, ist die endogene Synthese nicht ausreichend und Glutamin muss daher von außen zugeführt werden. Eine Supplementation von Glutamin kann die Immunantwort optimieren. Dies zeigten verschiedene klinische Studien, in denen die Gabe von Glutamin beziehungsweise glutaminhaltigen Dipeptiden einen günstigen Einfluss auf den Heilungsverlauf, die Morbidität (Krankheitshäufigkeit) und möglicherweise sogar die Mortalität hatte.

Normalerweise gehört Glutamin nicht zu den essentiellen Aminosäuren. Während einer Entzündung kann Glutamin jedoch bedingt essentiell werden. Glutamin löst eine Stimulation zugunsten des Immunsystems aus und kann daher als Immunmodulator bezeichnet werden. Bei vegetarischer Kost wiederum ist der Anteil der Glutaminaufnahme bezogen auf die Gesamtaminosäuren-Menge deutlich erhöht.

Glutaminreiche Nahrungsmittel

Glutamin sorgt im menschlichen Körper für eine Optimierung der Immunfunktion und ist zum Beispiel bei Entzündungen (wie allergischen Reaktionen) notwendig. Die Aminosäure gilt als wertvoller Bestandteil von Lebensmitteln wie zum Beispiel:

  • Huhn
  • Milch
  • Getreide
  • Schinken
  • Putenbrust
  • Cheddarkäse

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