Hochzeitslexikon von A wie Aussteuer bis V wie Verabschiedung 

Zur Ausrichtung der eigenen Hochzeitsfeier ist viel Geduld und Kraft gefragt, denn viele ungeschriebene Gesetze und Bräuche müssen berücksichtig werden.

Die eigene Hochzeit soll der schönste Tag im Leben werden. Doch die Vorbereitung kann für das Brautpaar zu einer wahren Zerreißprobe werden. Die Liste der Vorbereitungen, die abgearbeitet werden muss ist ellenlang. Damit Braut und Bräutigam nicht den Überblick verlieren, hier eine Auflistung der wichtigsten Fakten und Bräuche rund um den Hochzeitstag.

Aussteuer

Die Aussteuer ist eher ein Relikt aus vergangenen Zeiten, denn früher wurde sie ausschließlich von der Braut mit in die Ehe gebracht. Heutzutage ist es bei vor allem jungen Brautpaaren so, dass die Eltern beider Parteien ihren Teil zum Hausstand beitragen.

Blumenstreuen

Das Blumenstreuen ist eine wundervolle romantische Tradition, die meist von kleinen Kindern unter 8 Jahren übernommen wird. Die Kinder laufen vor dem Brautpaar in und aus der Kirche, so dass das Brautpaar auf Blumen gebettet durch die Kirche schreitet.

Brautkleid

Das Brautkleid ist für die Braut im Vorfeld wohl das Wichtigste. Der Kauf des Kleides findet selbstverständlich ohne den Bräutigam statt, da er die Frau seiner Träume erst am Tag der Hochzeit in voller Pracht sehen soll. Somit wird die Braut beim Kauf meist von der Mutter, Schwester und/oder Freundin begleitet.

Brautstrauß

Der Kauf des Brautstraußes wird traditionell vom Bräutigam übernommen. Der Strauß sollte nicht nur zum Braukleid der Braut passen, sondern ebenso zu ihrem Charakter, Alter, Körpergröße und Haarfarbe. Der Brautstrauß wird zum Ende der Feier „blind“ in die Menge der Junggesellinnen geworfen. Die Dame, die den Brautstrauß fängt, soll nach Überlieferung die nächste Braut sein.

Danksagungen

Das Brautpaar sollte sich nach der Hochzeit für zahlreiche Glückwünsche und Geschenke gebührend bedanken. Der klassische Weg ist das Versenden von Danksagungskarten. Versehen mit ein paar liebevollen Worten und einem Foto des Brautpaars, gelingt das „Danke sagen“ stillvoll.

Eheringe

Die Eheringe symbolisieren die Verbundenheit des Braupaares, mit der Brau und Bräutigam ihre Liebe und Treue auch nach außen tragen. Das Tauschen der Ringe ist fester Bestandteil der Zeremonie und wird sowohl bei der standesamtlichen Trauung als auch in der Kirche durchgeführt. In Deutschland werden Trauringe traditionell auf dem rechten Ringfinger getragen.

Hochzeitsauto

Egal für welche Variante sich das Brautpaar entscheidet, ob Ente, Rolls Roys oder vielleicht eine Kutsche. Der Weg zum Standesamt, zur Kirche oder der Feier wird gemächlich gefahren. In der Regel wir das Hochzeitsauto und die nachfolgende Kolonne mit den Verwandten mit 30-40 km/h durch die Stadt gefahren. Dabei wird ein Hupkonzert zum Besten gegeben.

Hochzeitseinladungen

Ähnlich wie bei den Danksagungen, werden Einladungen zur Hochzeit klassisch per Post verschickt. Die Einladungskarten sollten mindestens 4-6 Wochen vor der Hochzeit an die Gäste geschickt werden. Besonders wichtig ist es, um eine Rückantwort bis zu einem bestimmten Termin zu bitten. Nur mit dem Wissen wer zur Hochzeit kommen wird, kann die Feier perfekt geplant werden.

Hochzeitsgeschenke

Das Überreichen der Geschenke wird nach der Trauung, wenn das Brautpaar die Örtlichkeit der Feier erreicht, durchgeführt. Für die zahlreichen Geschenke sollte ein extra Tisch bereitgestellt werden, auf dem alle Präsente dekorativ aufgebaut werden können.

Hochzeitsnacht

Wie und wo das Brautpaar seine Hochzeitsnacht verbringt, liegt ganz bei ihnen. Ein ungeschriebenes Gesetz ist es jedoch, dass der Bräutigam seine Frau über die Schwelle ins eigene Heim trägt.

Hochzeitstorte

Die Hochzeitstorte gehört zur Hochzeit, wie das „Amen“ in der Kirche. Die Torte wird vom Brautpaar gemeinsam mit einem Messer angeschnitten. Welche Hand von beiden oben liegt, symbolisiert, wer in der Ehe die „Hosen anhat“.

Hochzeitszug

Für den Hochzeitszug in die Kirche gibt es eine klassische Formation. Im Falle, dass Braut und Bräutigam gemeinsam die Kirche betreten stellt sich die Reihenfolge folgendermaßen dar: An der Spitze der Brautführer mit den Brautjungfern, dann die Kinder, die Blumen streuen, gefolgt von dem Brautpaar. Danach kommen die Brautmutter (rechts) gemeinsam mit dem Vater des Bräutigams und der Brautvater (links) mit der Mutter des Bräutigams. Der Hochzeitszug setzt sich dann mit nahen Verwandten und entfernten Bekannten fort. Beim Zug in die Kirche läuft die Braut links von ihrem Partner, beim Schreiten aus der Kirche heraus jedoch dann rechts.

Polterabend

Der Polterabend ist an dem Sprichwort „Scherben bringen Glück“ angelehnt. Heutzutage richtet nicht mehr jedes Brautpaar einen Polterabend aus. Einige verbinden ihn auch mit der Hochzeit und machen eine Polterhochzeit draus. Geworfen wird dabei jedoch nur Porzellan und Keramik – keinesfalls Glas. Das Brautpaar muss die Scherben dann zusammenkehren.

Reden

Für die Reden zur Hochzeit gibt es keine Richtlinien – außer, dass der Brautvater mit einer Rede beginnt. Es sollte lediglich bedacht werden, dass es nicht zu viele Redner und zu lange Reden gibt. Schließlich soll es kein Symposium, sondern eine fröhliche Feier werden.

Tanz

Der erste Tanz des Tages, in der Regel ein Walzer, gehört dem Brautpaar. Die Gäste dürfen anschließend dazu stoßen. Die Braut schenkt ihren zweiten Tanz dem Vater, der Bräutigam hingegen der Schwiegermutter. Zum dritten Tanz werden dann der Schwiegervater der Braut und die Mutter der Bräutigams aufgefordert.

Verabschiedung

Das Brautpaar hat das Recht, die eigene Feier still und heimlich zu verlassen. Es kann aber ebenso einen großen Abgang daraus machen, z.B. wenn sie zu den Flitterwochen aufbrechen. Dann kann die Gästeschar eine gemeinsame Verabschiedung mit viel Tamtam organisieren.

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