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Arganöl ABC: Argania spinosa bis Ziegengourmet

Goutierten Jasons Argonauten Arganöl im griechischen Gourmet-Tempel? Arganöl ist flüssiges Frauenpower-Gold aus dem UNESCO-Biosphären-Reservat in Marokko: Als Gourmet-Pflanzenöl enthält es wertvolle Vitamine, Fettsäuren & Pflanzensterine.

Als „flüssiges Gold“ wird das Arganöl bezeichnet, als flüssiges Gold heimste Arganöl DLG-Goldmedaillen ein: Sowohl das aus gerösteten Argansamen hergestellte Arganöl, als auch das aus naturbelassenen Argansamen kaltgepresste Arganöl. Auf der Suche nach dem Goldenen Vlies wird nach der Argonautensage nichts vom goldenen Arganöl erwähnt; doch hätten Jason und seine Argonauten das Goldene Vlies in griechischen Gourmet-Tempeln mit Arganöl tränken können, denn der Arganbaum ist wesentlich älter als die menschliche Gourmet-Tempel-Kultur. Als die Menschheit sich noch zum Affen machte, turnten unsere Vorfahren vor Millionen von Jahren im Zeitalter des Tertiärs im Arganbaum herum: Damals dominierte der Arganbaum große Flächen Nordafrikas und Südeuropas.

Argania spinosa: Arganbaum & Eisenbaum

Der Arganbaum oder Eisenbaum „Argania spinosa“ wird bis etwa 10 Meter hoch und erinnert mit seinen knorrigen Zweigen und bedornten Ästen an den Olivenbaum. Die lanzettlichen Blätter tanken marokkanische Sonnenenergie für die etwa pflaumengroßen Beerenfrüchte.

Berberstämme

Für die Berberstämme im Südwesten von Marokko gehört der Arganbaum als dritthäufigster Baum der Region zur Lebensgrundlage.

Campesterin

Arganöl zeichnet sich durch einen niedrigen Gehalt am Pflanzensterin Campesterin aus. Ein hoher Campesterin-Gehalt im Arganöl deutet auf eine unerlaubte Ölbeimischung hin.

DU145

DU145 ist eine von vielen Prostata-Krebs-Zell-Linien an welchen die antioxidativen Eigenschaften des Arganöls erforscht werden.

Eisenholz des Eisenbaumes

Das Eisenholz des Arganbaums wird von den eisenharten Schreinern der Berber arganartgerecht vermöbelt. Das eisenharte und spröde Eisenholz des Eisenbaums erlaubt es aber nicht, die Beerenfrüchte des Arganbaums maschinell wie beim Olivenbaum herunter zu rütteln und zu schütteln.

Frauenpower in Frauenkooperativen

Marokkanische Frauen gewinnen bei der Arganöl-Gewinnung, da viel Handarbeit angesagt ist. Fallen die reifen Arganbeeren nicht weit vom Arganbaum zu Boden, müssen die Arganfrüchte eingesammelt und in der Sonne getrocknet werden. Das eingetrocknete Fruchtfleisch wird von Hand entfernt, somit der unter dem Fruchtfleisch steckende Kern entkernt. Der nächste Knackpunkt der Arganöl-Gewinnung ist das knacken der extrem harten Kernschale, wie in der Steinzeit können traditionell Steine als Kern-Knacker den Kern knacken.

Geröstete Argansamen

Ist die beknackte Samenschale geknackt, erblicken ein bis bis vier Embryonen das Licht der Welt: die Argansamen. Argansamen kann man wie Kürbiskerne rösten oder naturgemäß naturbelassen verarbeiten. Arganöl aus gerösteten Argansamen hat eine dunkel-rötliche Farbe und einen kraftvollen nussigen Geschmack und Duft.

Höhenlage & Hitze

Arganbäume können in Höhenlagen bis zu 1300 Meter hoch hinaus klettern und vertragen bis über 50 Grad Celsius Hitze.

In Trockenzeiten

Nimmt die Hitze in hitzigen Trockenzeiten überhand, wirft der Arganbaum das Laubhandtuch ab. Trotzdem hat der eisenharte Eisenbaum eine Lebenserwartung von bis zu 400 Jahren.

Jahrtausende

Seit Jahrtausenden essen die Berber die Arganfrüchte direkt zu Toasts oder kochen damit in der Küche, sie stellen aus Früchten und Arganölen Kosmetika und Produkte der Volksmedizin her.

Köche & Starköche

Viele Köche und Sternenköche verderben nicht das Arganöl, viele Starköche empfehlen das Arganöl: Der Münchner Sternekoch Alfons Schuhbeck nimmt es in seiner Küche, und der vom Gault Millau mit „höchster Kreativität und Qualität“ ausgezeichnete Hamburger „Wahabi Nouri“ schwört ebenfalls darauf.

Liter

Aus etwa 30 bis 50 Kilogramm Arganfrüchten wird ein Liter Arganöl gewonnen, dazu müssen etwa 4 bis 5 Kilogramm Kerne geknackt werden.

Monatelang

Natürliches Bio-Arganöl kann 24 Monate lang halten.

Natives und kaltgepresstes Arganöl

Kaltgepresstes Arganöl aus ungerösteten Argansamen ist klar und fast geruchsneutral mit einem nur leicht nussigen Geschmack.

Ölsäure, Linolsäure & Palmitinsäure

Arganöl ist mit etwa 46 Prozent Anteil reich an Ölsäure, dazu kommen etwa 34 Prozent Linolsäure, 13 Prozent Palmitinsäure, 6 Prozent Stearinsäure und 0,5 Prozent Arachinsäure.

Pflanzensterine

Im Arganöl aalen sich außer Campesterin noch andere Pflanzensterine. Die Leit-Sterine pro Kilogramm Arganöl sind Schottenol mit etwa 1400 Milligramm und Spinasterol mit etwa 1100 Milligramm.

Quartär & Tertiär

Das Quartär ist nicht lange her, das Tertiär ist schon länger her. Seit Mitte der Kreidezeit bis heute herrscht das Neophyticum. Fossile Arganbäume sind seit dem Miocän des Tertiärs nachgewiesen, vor etwa 5 bis 24 Millionen Jahren. Wir leben momentan im Quartär, im jüngsten Zeitabschnitt der Erdgeschichte; etwa mit Beginn des Quartärs vor etwa 2,5 Millionen Jahren quartierte sich der Arganbaum nur noch in Südwest-Marokko ein.

Raubbau

Durch intensive Viehhaltung mit Ziegenherden und Brennholzgewinnung wurden die Arganhaine in den letzten Dekaden stark dezimiert.

Squalen

Keine Essqualen für Gourmets verursacht Squalen, denn Squalen ist ein antioxidatives Triterpen und Zwischenprodukt der Cholesterinbiosynthese: 100 Gramm Arganöl enthalten über 300 Milligramm Squalen.

Tyrosol ist ein Phenol

Phenolische Verbindungen sind ein antioxidativer Gourmet-Leckerbissen: Ferulasäure ist mit etwa 3000 Mikrogramm pro Kilogramm Arganöl das häufigste Phenol, gefolgt von Vanillinsäure mit 70 Mikrogramm, Syringasäure mit 40 Mikrogramm und Tyrosol mit etwa 10 Mikrogramm.

UNESCO Biosphären-Reservat

1998 wurde der gesamte Arganbaumhain von der UNESCO zum schützenswerten „Biosphären-Reservat“ erklärt.

Vitamin E oder Tocopherole

Vitamin E ist ein Sammelbegriff für natürliche und synthetische Tocolpherol- und Tocotrienolderivate. In einem Kilogramm Arganöl sammeln sich an: etwa 500 Milligramm gamma-Tocopherol, 120 Milligramm beta-Tocopherol und knapp 40 Milligramm alpha-Tocopherol.

Wind und Regen

Nach dem Raubbau hat man den ökologischen Wert des Arganbaumes erkannt. Die Bodenerosion durch Wind und Regen versucht man nun durch die Erhaltung der Arganhaine zu verhindern.

Xanthophylle

Xanthophylle sind Abkömmlinge der Carotinoide, von Vitamin-A-Vorstufen. Xantophylle machen etwa 40 Prozent der unverseifbaren Fraktion des Arganöls aus.

Yagi

Malon-Di-Aldehyd (MDA) entsteht bei der Oxidation von Zellmembranlipiden des Menschen, und ist ein Indikator für die oxidative Schädigung der Zellmembran. MDA bildet mit der Thio-Barbitur-Säure (TBA, TBS) einen roten Farbstoff, der nach der Methode von K. A. Yagi photometrisch bestimmt werden kann. Dieses Verfahren wird bei der gesundheitlichen Erforschung des Arganöls angewandt.

Ziegengourmet

Ziegengourmets benutzen den Arganbaum gerne als Ziegenkletterbaum. Ziegengourmets lieben das etwas bittere und saftige Beerenfruchtfleisch und scheiden nach der Kletterpartie den harten Kern mit den Argansamen wieder aus. Nach der Verdaungspartie ist diese kernige Ziegenspezialität billiger auf dem Arganspezialitäten-Markt zu haben: Da gibt es nichts zu meckern!