Machen Light-Produkte schlank und macht ein Abendessen wirklich dick? Hier kommt eine Liste mit sechs großen Diät-Irrtümern.
Der Sommer steht vor der Tür und die Bikini-Figur ist noch nicht (wieder) erreicht. Viele Diäten versprechen: „Fünf Kilo weniger in nur einer Woche“, „Schlemmen und trotzdem abnehmen mit dem Mittel XY“. Es gibt unendlich viele Diäten, die einen schnellen und dauerhaften Erfolg versprechen. Aber leider stellt sich nach einer zunächst Erfolg versprechenden Abnahme alsbald der gefürchtete Jo-Jo-Effekt ein und man ist schwerer als je zuvor. Gesundheitsexperten raten deshalb von jeglicher Diät ab. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Bewegung führt zwar langsam, dafür aber dauerhaft zum Erfolg. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man seine Essgewohnheiten überprüfen und gegebenenfalls umstellen. Hierfür ist es wichtig, die gängigsten Versprechen und Verbote zur Erlangung einer Traumfigur zu hinterfragen.
1. Fett macht fett
Das ist auf den ersten Blick richtig. Ein Gramm Fett enthält doppelt so viele Kalorien wie Eiweiß und Kohlenhydrate. Trotzdem ist es wenig sinnvoll, ja sogar gefährlich, ganz auf Fette zu verzichten. Fette sind die Geschmacksträger Nummer eins, ohne sie ist eine Ernährung auf Dauer fade und nicht durchzuhalten. Außerdem braucht der Körper die Fettzufuhr von außen, weil er wichtige Fettsäuren, die zum Beispiel für die Synthese von Hormonen essentiell sind, nicht selbst herstellen kann.
Es ist wichtig zu unterscheiden, welches Fett man zu sich nimmt. In der Regel sind pflanzliche Fette aus kalt gepressten Ölen, Nüssen und Kernen den tierischen Fetten vorzuziehen. Fette Fische wie Hering, Lachs und Makrele sollten nicht vom Speiseplan gestrichen werden. Ihr Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ist für den Cholesterinhaushalt wichtig. Tierische und gehärtete Fette, die in Fertigprodukten und Wurst enthalten sind, müssen gemieden werden. Freilich sollte man nicht ganz auf den Genuss von Fleisch verzichten, weil dieses wichtige Vitamine, Mineralien und das lebensnotwendige Eiweiß enthält. Man sollte aber mageres Fleisch wählen und alles sichtbare Fett vor dem Verzehr entfernen.
2. Kohlenhydrate machen dick
Die sogenannte Glyx-Diät oder auch Low-Carb-Diät, mit der die Amerikaner ihren in manchen Fällen gigantischen Pfunden zu Leibe rücken wollen, verbietet strikt jeglichen Verzehr von Kohlenhydraten, nur Eiweiß und Fett sind erlaubt. Dass dies nicht durchführbar ist, versteht sich von selbst, denn Kohlenhydrate sind neben Eiweiß und Fett die Grundbausteine der Ernährung. Allerdings sollte man aufbereitete Lebensmittel meiden. Vollkornprodukte und Naturreis sind Kuchen, Brot aus Weißmehl und Nudeln vorzuziehen. Kartoffeln, oft als Dickmacher geschmäht, sind ein kalorienarmes hochwertiges Lebensmittel, solange man sie nicht in Form von Bratkartoffeln oder Pommes frites zu sich nimmt.
3. Süßigkeiten sind tabu
Zugegeben, Schokolade und Eis machen dick. Aber ganz auf sie zu verzichten ist auf Dauer frustrierend und auf Dauer soll ja die Ernährungsumstellung angelegt sein. Entscheidend ist hier wie immer die Menge. Wer genascht hat, sollte die Kalorien anderweitig einsparen.
Dunkle Schokolade enthält weniger Zucker und somit weniger Kalorien. Diät-Schokolade enthält dagegen nicht weniger Kalorien als herkömmliche. Unter diesem Namen wird ein Produkt für Diabetiker geführt.
4. Light-Produkte machen schlank
Auch diese Erzeugnisse sollten nicht in großen Mengen vertilgt werden, obwohl sie angeblich kalorienarm sind. Doch das ist nicht immer der Fall. Bei Light-Produkten handelt es sich um aufbereitete Lebensmittel, bei denen ein Bestandteil, zum Beispiel Fett, zwar reduziert, der Zuckeranteil aber umso höher ist. Man sollte also die Nährwerttabelle eines derartigen Erzeugnisses mit einem „normalen“ vergleichen und die absoluten Kalorienzahlen vergleichen. Oft sind Light-Produkte unnötig teuer.
5. Schlankheitspillen helfen beim Abnehmen
Ärzte und Ernährungsexperten warnen vor diesen Präparaten, die zwar kurzfristig zum Erfolg führen können, oft verbergen sich aber Abführ- oder Entwässerungsmittel dahinter. Diese können, auf längere Zeit eingenommen, sehr schädlich sein, weil dem Körper zu viel Flüssigkeit und lebenswichtige Mineralien entzogen werden. Schäden an den Nieren, am Herz oder am Darm sind die Folgen.
6. Fünf kleine Mahlzeiten sind gut, Abendessen setzt an
Lange Zeit wurde geraten, seine Nahrungsmittelzufuhr auf fünf kleine Mahlzeiten statt der gewohnten drei zu verteilen, weil somit der Blutzuckerspiegel konstant gehalten und damit Hungerattacken entgegen gewirkt werde. Für denjenigen, der wirklich weiß, wie klein die „kleinen Portionen“ sein müssen, mag diese Regel gelten. Aber leider werden die Rationen oft zu großzügig bemessen, sodass es sinnvoller ist, sich auf drei Mahlzeiten zu beschränken und das Naschen zwischendurch zu reduzieren.
Wichtig ist also, was wir essen und wie viel davon. Völlig egal ist die Aufteilung und die Frage nach dem wann. Wir können getrost unsere Hauptmahlzeit in die geruhsamen Abendstunden legen, ein Glas Wein und ein Stückchen Schokolade genießen.
Wer seine Energiebilanz des Tages nicht überschritten hat und sich ausreichend bewegt, beispielsweise in einem Fitnessstudio, wird nicht dick!