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„Hörsturz“ – Wenn plötzlich das Hörvermögen verloren geht

Eine akut auftretende, zumeist einseitige Hörminderung oder gar ein Hörverlust bedeuten eine Notfallsituation im Ohr und bedarf der dringenden Behandlung. wie behandelt man einen hörsturz?

Das Gefühl von Watte im Ohr, ein abrupt verändertes Hören und das Wahrnehmen von Ohrgeräuschen (Tinnitus) weisen auf einen Hörsturz hin. Weitere Symptome können Schwindel, Benommenheit, Unsicherheit oder ein Druckgefühl im Ohr sein.

Was passiert beim Hörsturz?

Vermutet wird, dass es bei einem Hörsturz zu einer Durchblutungsstörung der kleinen Blutgefäße im Innenohr kommt (Mikrozirkulationsstörung). Folglich werden die für das Hören notwendigen Haarzellen nicht ausreichend versorgt und geschädigt. Dies führt bisweilen zu einer beträchtlichen Funktionseinschränkung und somit zu einer Hörminderung oder einem Hörverlust.

Wissenswertes zum Aufbau des Ohrs

Das Ohr unterteilt sich grob in das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr. Zum äußeren Ohr zählen die Ohrmuschel und der äußere Gehörgang. Das Trommelfell bildet den Abschluss des äußeren Gehörgangs. Das Mittelohr setzt sich zusammen aus der Paukenhöhle, in der die Gehörknöchelchen – Hammer, Amboss, Steigbügel – eingelagert sind, und der Eustachischen Röhre (Tuba auditiva), die für den Druckausgleich zuständig ist und die Paukenhöhle mit dem Rachen verbindet. Das Innenohr ist ein labyrinthartiges Gebilde, das unter anderem aus der Gehörschnecke (Cochlea) und den Bogengängen besteht. Dieses knöcherne Labyrinth ist schlauchartig ausgekleidet mit einem häutigen Labyrinth, indem sich eine Flüssigkeit befindet (Endolymphe). Ebenso befindet sich im äußeren Raum eine Flüssigkeit (Perilymphe). Innerhalb der knöchernen Gehörschnecke wiederum liegt das Corti-Organ (auch Spiralorgan), das eigentliche Hörorgan. Hier sind Sinneszellen, die feine Härchen besitzen, sogenannte Haarzellen, angeordnet, die durch kleine Blutgefäße mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Haarzellen sind für das Hören verantwortlich, da sie Signale verarbeiten und zum Hörnerv weiterleiten. Vom Hörnerv gelangen die Signale ins Gehirn.

Begünstigende Faktoren für einen Hörsturz

Auf die Durchblutungssituation im Innenohr können verschiedene Faktoren Einfluss nehmen. Dies sind Arteriosklerose, Bluthochdruck und Blutdruckschwankungen, Herzerkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Blutgerinnungsstörungen, körperlicher und seelischer Stress. Daneben spielen Autoimmunerkrankungen, Virusinfektionen, bestimmte Ohrverletzungen, Erkrankungen der Halswirbelsäule, allergische Reaktionen und der Konsum von Alkohol und Nikotin eine wichtige Rolle.

Behandlungsmaßnahmen bei einem Hörsturz

Ein Hörsturz ist ein akutes Ereignis, sodass eine Diagnosestellung durch den Hals-Nasen-Ohren-Arzt sofort erfolgen sollte! In der Regel wird eine durchblutungsfördernde Infusionstherapie verordnet – je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungsaussichten. Parallel stehen diverse alternative Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung, die der Aktivierung der Selbstheilungskräfte dienen. Angefangen bei Sauerstoffbehandlungen, Craniosacraler Therapie, homöopathischen Mitteln, phytotherapeutischen Mitteln, Schüssler Salzen wie Magnesium phosphoricum D 6 – als „Heiße Sieben“ zubereitet – oder Kalium phosphoricum D 6, Reflexzonentherapien, Akupunktur und anderen Meridianverfahren, Magnetfeldtherapie, Ausleitungsverfahren wie Blutegel oder Schröpfen bis hin zu Entspannungstechniken wie Autogenem Training oder Progressiver Muskelrelaxation nach Jacobson, um Stress zu reduzieren. Zudem sollte auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.