Akupunktur bei Schwangerschaftsübelkeit

Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft belasten eine werdende Mutter sehr. Die Akupunktur kann sanft und sicher helfen.

Bis vor nicht allzu langer Zeit gehörte die Akupunktur lediglich in den Bereich der Naturheilkunde und wurde von Schulmedizinern als unwirksame Methode mit Placeboeffekt entweder kategorisch abgelehnt oder im günstigen Falle zwar mild belächelt aber geduldet, frei nach dem Motto: “Ja wenn sie denn meinen, dass es ihnen hilft, lassen sie es doch machen.“

Viele Studien und Untersuchungen sind erschienen, die sich mit der Wirksamkeit oder auch Unwirksamkeit der Akupunktur beschäftigten mit ebenso vielen Ergebnissen, die sich entweder für oder wider die jahrtausendealte bewährte östliche Therapie aussprechen. Einmal hilft die Akupunktur, dann wieder nicht, ein anderes Mal heißt es, eine Scheinakupunktur habe einen ebenso guten Effekt wie eine solche, die nach allen Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin durchgeführt wird. Weitere Arbeiten behaupteten, dass der schmerzstillende Effekt allein durch den Gewebseinstich der Nadel und die damit verbundene körpereigene Histaminausschüttung entstehen würde, während andere Studien durchaus den Sinn und Zweck und damit besseren Erfolg einer Akupunktur nachwiesen, die nach klassischen Regeln durchgeführt wurde. Damit wurde auch den Patienten recht gegeben, die eine unterschiedliche Wirksamkeit von Akupunkturbehandlungen feststellten, nämlich einen deutlich geringeren Effekt bei Therapeuten, die die Nadeln nach einem starren Schema setzen oder solchen, die, so wie es auch die östliche Lehre verlangt, den Menschen als individuelle Persönlichkeit mit individuellen Beschwerden sehen, nach der auch individuelle Akupunkturpunkte ausgesucht und genadelt werden.

Gesetzliche Krankenkassen zahlen Akupunktur nur bei chronischen Rückenschmerzen und Kniearthrose

Die Mehrzahl aller Studien zeigte jedoch eine gute Wirksamkeit der Akupunktur, so dass sie im Jahr 2007 tatsächlich in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen mit aufgenommen wurde, allerdings nur für zwei Krankheitsbilder – bei chronischen Rückenschmerzen (LWS-Syndrom) und bei Kniearthrose. Hierzu kommen weitere Voraussetzungen und Einschränkungen wie beispielsweise lediglich zehn Behandlungen pro Jahr, die in Ausnahmefällen auf fünfzehn erhöht werden können. Ein erster Schritt auf einem langen Weg, wenn man bedenkt, dass die Indikationsliste für Akupunktur der Weltgesundheitsorganisation WHO 43 Krankheitsbilder aufführt.

Akupunktur gegen Schwangerschaftsübelkeit

Schwangere müssen Akupunktursitzungen aus eigener Tasche bezahlen. Eine Investition, die für die Frauen, die nicht gerade am Existenzminimum leben müssen, aber durchaus bezahlbar ist und in vielen Fällen gut hilft. Ein Erfolgsversprechen kann natürlich nicht gegeben werden, aber eine Garantie für Heilung oder Linderung von Krankheiten oder Symptomen gibt es bei keiner Therapie. Was dem einen gut hilft, kann beim anderen keine Wirkung zeigen oder auch umgekehrt. Wichtig sind die allgemeinen Erfahrungswerte und diese sind bei Akupunktur gegen Schwangerschaftsübelkeit sehr positiv, wie im Anhang aufgeführte Studiennachweise zeigen.

Schwangerschaftsübelkeit und Schwangerschaftserbrechen – was kann man noch tun?

Wer sich Akupunktursitzungen nicht leisten kann oder aber eine ausgeprägte Aversion gegen Nadelstiche und den minutenlangen Verbleib der Nadeln am Körper hat, für den gibt es viele weitere Möglichkeiten aus dem Bereich der Naturmedizin und in schweren Fällen auch aus der Schulmedizin. Gute Erfolge bringt beispielsweise der Ingwer, roh, als Tee oder in Form von Kapseln. Er hat sich auch sehr gut bei Reiseübelkeit bewährt. In den letzten Jahren stellte sich heraus, dass schwere Schwangerschaftsübelkeit manchmal auch auf einen Mangel an Vitamin B6 zurückzuführen ist. Bevor Vitamin B6 jedoch eigenständig eingenommen wird, sollte Rücksprache bezüglich der passenden Dosierung mit dem Frauenarzt gehalten werden, denn viele auch freiverkäufliche Präparate sind für die Hyperemesis nicht geeignet, da sie recht hoch dosiert und in dieser Größenordnung auf Unbedenklichkeit und Nebenwirkungen in der Schwangerschaft noch nicht genügend erforscht sind. Auch die Homöopathie kann sowohl im Bereich der Komplexpräparate wie auch der klassischen Einzelmittel hilfreich sein.

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