Arbeitsplatzwechsel und Karriereplanung

Den richtigen Zeitpunkt, um den Job zu wechseln, gibt es nicht. Wer sich verändern will und über einen Arbeitsplatzwechsel nachdenkt, trifft den Zeitpunkt der Entscheidung zum Jobwechsel selbst oder inmitten seiner Karriereplanung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich ein neues Betätigungsfeld zu suchen und ernsthaft über einen Arbeitsplatzwechsel nachzudenken? Muss der, der gerne bei seinem Arbeitgeber arbeitet, überhaupt irgendwann wechseln? Wie viele Wechsel verträgt ein Lebenslauf? Alles Fragen, mit denen sich bestimmt schon viele Arbeitnehmer beschäftigt haben, die aber nicht ganz leicht zu beantworten sind.

Arbeitsplatzwechsel am besten in der ersten Hälfte des Arbeitslebens

Einige Karriereberater empfehlen Berufstätigen, den ersten Arbeitgeber nach spätestens fünf Jahren zu wechseln. Die ideale Laufbahn sieht dann insgesamt fünf bis sechs verschiedene Stationen vor. Wer hingegen im Rahmen seiner persönlichen Karriereplanung deutlich länger in einem Unternehmen bleibt – womöglich auch noch auf derselben Position und mit derselben Aufgabe -, kann schnell in den Verdacht geraten, den Biss verloren zu haben. Arbeitet man bereits zehn Jahre oder länger für denselben Arbeitgeber, sollte man dort zumindest verschiedene Fachbereiche kennengelernt und zusätzliche Verantwortung übernommen haben. Wer nur von Abteilung zu Abteilung gewandert ist, ohne aufzusteigen, kommt in Erklärungsnöte.

Arbeitsplatzwechsel und individuelle Karriereplanung

Jobwechsel müssen wohlüberlegt sein. Entweder innerhalb eines Unternehmens oder aber – wenn die Bedingungen nicht zu stimmen scheinen – auch außerhalb. Den absolut richtigen Zeitpunkt, das vertraute Arbeitsumfeld gegen ein neues zu tauschen, gibt es jedoch nicht. Die Gründe für einen Jobwechsel sind wie die Laufbahnplanung selbst sehr individuell. Im Rahmen der individuellen Karriereplanung sind Arbeitsplatzwechsel aber oft ein weiterer Schritt die Karriereleiter hinauf.

Zu häufige Arbeitsplatzwechsel müssen erläutert werden

Arbeitnehmer, die bereits nach zwei oder drei Jahren wieder ihren Job wechseln, kann man das unter Umständen als mangelndes Durchhaltevermögen auslegen. Daher sollten Arbeitsplatzwechsel immer nachvollziehbar sein. Ein selbst gewollter Wechsel sollte immer auf einer individuellen Karriereplanung basieren. Nur aus finanziellen Gründen den Arbeitgeber zu wechseln ist einem potenziellen (neuen) Arbeitgeber nur schwer zu vermitteln.

Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel

Nachvollziehbare Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel, die auch der neue Arbeitgeber verstehen kann, sind etwa fehlende Entwicklungsmöglichkeiten im aktuellen Unternehmen oder ein attraktives Job-Angebot von einem anderen Unternehmen. Auch wer aus einer ausführenden Tätigkeit in eine Führungsaufgabe wechseln will, bei seinem Arbeitgeber aber hierfür keine Chance erhält, wird dies einem neuen Arbeitgeber leicht vermitteln können.

Nachvollziehbar ist es auch, wenn man sich in einem Unternehmen nicht mehr wohlfühlt, weil man sich z. B. mit der gelebten Unternehmenskultur nicht mehr identifizieren und/oder die eigenen Ideen nicht einbringen kann. Auch ein Konflikt mit den Vorgesetzten oder Kollegen kann ein Grund sein. Wenn allerdings ein Konflikt als Grund für den Arbeitsplatzwechsel angeführt wird, dann hört natürlich jeder Arbeitgeber genau hin, ob der Betreffende diese Situation auch reflektiert hat, welchen Anteil er selbst zu dieser Situation beigetragen hat, oder ob er die Ursachen ausschließlich in der Umwelt sieht.

Soll man den Arbeitsplatzwechsel hinauszögern?

Eine Regel hierfür gibt es nicht. Es hängt immer von der jeweiligen Person und Situation ab. Natürlich kann es sein, dass der eine oder andere Personalchef den Standpunkt vertritt, in einer Position soll man mindestens 3 bis 5 Jahre verbleiben. Dies ist aber nicht einsichtig.

Wie bereitet man den Arbeitsplatzwechsel vor?

Wer einen Arbeitsplatzwechsel ernsthaft plant, wird potenzielle Arbeitgeber in der Regel über Inserate in der Zeitung oder Angebote im Internet suchen, und sich dann auf interessante Tägigkeit bewerben – entweder mit einer klassischen Bewerbungsmappe oder per E-Mail.

Alternativ hierzu kann man auch seinen Lebenslauf ins Internet stellen. Allerdings sollte man dann aber darauf achten, dass man als Verfasser nicht identifiziert, aber trotzdem kontaktiert werden kann.

Es kann nützlich sein, sich für die Bewerbungsphase eine separate E-Mail-Adresse anzulegen und ausschließlich diese (neue) Adresse in der Bewerbungsphase zu verwenden.

Den Arbeitgeber über geplante Arbeitsplatzwechsel informieren?

Auch das hängt natürlich vom Unternehmen und der gelebten Unternehmenskultur ab. Schon aus Gründen der Fairness ist der späteste Zeitpunkt aber die Unterzeichnung des neuen Arbeitsvertrages.

Herrscht zwischen dem wechselwilligen Mitarbeiter und dem Vorgesetzten ein gutes Vertrauensverhältnis, dann kann man seine Absichten aber auch durchaus früher bekannt geben. Damit bietet man dem Unternehmen die Möglichkeit, auf die eigenen Wünsche einzugehen und nach Mittel und Wegen zu suchen, diese u. U. auch im eigenen Unternehmen zu erfüllen.

Was gehört beim Arbeitsplatzwechsel zu einem guten Abgang?

Ein Arbeitsplatzwechsel sollte – wenn immer möglich – in gutem Einvernehmen vollzogen werden. Dazu gehört vor allem, seine Arbeit klar strukturiert zu übergeben und – wenn dies der Arbeitgeber wünscht und die Gelegenheit besteht – den Nachfolger vernünftig in das Aufgabengebiet einzuweisen.

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