Beckenbodengymnastik nach der Geburt

Beckenbodentraining ist wichtig nach einer Entbindung. Damit sich im Alter bei der Frau keine Beschwerden wie Inkontinenz einschleichen, ist das Beckenbodentraining nach der Geburt von großer Wichtigkeit.

Während der Schwangerschaft sorgen verschiedene Hormone dafür, dass das Gewebe im Körper der Frau weicher wird. Damit gibt der Körper dem wachsenden Kind Platz und bereitet sich auf die Geburt vor. Nach der Entbindung sinkt die Konzentration dieser Hormone im Blut schlagartig, die Gebärmutter bildet sich zurück und die Bauchmuskelfasern werden wieder fester. Um diesen Prozess zu unterstützen und wieder so fit zu werden, wie vor der Schwangerschaft, sollte jede Frau nach der Entbindung zumindest einige Wochen Rückbildungsgymnastik machen.

Ein zentraler Teil der Rückbildungsgymnastik ist dabei die Beckenbodengymnastik. Der Beckenboden ist der Teil der Muskulatur, der nicht nur für die Kontrolle der Kontinenz von entscheidender Bedeutung ist, ein gut trainierter Beckenboden ermöglicht auch ein erfülltes Liebesleben.

Symptome für einen schwachen Beckenboden

Besonders nach einer Entbindung leiden viele Frauen an den Symptomen die durch einen schwachen Beckenboden sichtbar werden: häufige Toilettengänge, ungewollter Urinabgang beim Husten oder Niesen, Schmerzen im Unterbauch oder im unteren Teil des Rückens, unerfülltes Liebesleben und eine generelles Gefühl der Schlappheit. Auch die Unfähigkeit, den eigenen Beckenboden überhaupt wahrzunehmen oder bewusst zu bewegen, sind deutliche Signale.

Damit sich diese Symptome nicht manifestieren, sollte auf die Rückbildungsgymnastik nicht verzichtet werden. Sonst können spätestens in den Wechseljahren, wenn sich der Hormonhaushalt erneut verändert, Inkontinenz oder Gebärmuttersenkung die Folgen sein.

Wichtig vor dem Training

Um den Beckenboden effektiv und sinnvoll zu trainieren, sollte man sich vor allen Dingen am Anfang genügend Zeit nehmen. Erst wenn man ein Gefühl für den Beckenboden hat, kann man die Übungen auch im Büro oder in der Straßenbahn machen. Das ist einer der Vorteile des Beckenbodentrainings. Frau kann zu jeder Zeit und an jedem Ort trainieren, ohne dass es jemand sieht oder merkt. Entspannung ist eine weitere wichtige Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Training. Erst wenn Bauch, Oberschenkel und Po locker und weich sind, kann man sich auf das zu trainierende Areal konzentrieren. Am besten lassen sich die Übungen übrigens unter fachkundiger Anleitung einer Hebamme oder in einem Kurs mit anderen Frauen erlernen.

Übungen und Methoden

Um die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren, reicht es oft aus, den Bereich abwechselnd anzuspannen und locker zu lassen. Das Ganze sollte in einem regelmäßigen Rhythmus geschehen und von Tag zu Tag etwas länger geübt werden. Auch die Dauer der Anspannung und das Tempo können von Zeit zu Zeit gesteigert werden. Wem die Beckenbodenmuskulatur noch zu abstrakt erscheint, der kann auch anhand von Fachliteratur oder bebilderten Anleitungen bestimmte Übungen nachturnen. Einige Frauenärzte und Hebammen bieten ganze Fotostrecken mit Übungen für die Beckenbodenmuskeln an. Gerade unter Zuhilfenahme einer solchen Anleitung, wird die Rückbildungsgymnastik sicher einfacher und auf jeden Fall weit weniger abstrakt.

Eines bleibt die Beckenbodengymnastik aber in jedem Fall: wichtig und nötig für jede Frau nach der Geburt eines Kindes, um spätere Beschwerden zu vermeiden.

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