Boreout – Unterforderung im Job

Unterforderung im Job ist ein unterschätztes und doch sehr häufig auftretendes Phänomen. Hier finden Sie Vorschläge zur Verbesserung dieser Situation.

Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Sie sitzen im Büro, sehen beschäftigt aus, weil Sie ununterbrochen auf den Monitor starren und ständig in die Tasten klopfen. Vorbeigehende Personen würden meinen, dass Sie schwer beschäftigt sind. Sie täuschen sich, denn tatsächlich sehen Sie sich einen Film an und chatten mit Freunden oder Sie langweilen sich und starren einfach nur vor sich hin. Sie sehen jede Minute auf die Uhr und die Zeit will nicht vergehen. Die Stunden bis zum Feierabend sind eine sich täglich wiederholende, endlos scheinende Qual. Dann Sie leiden vielleicht am durchaus weit verbreiteten Boreout-Syndrom.

Die Spirale des Nichts-Tuns

Im Gegensatz zum Burn-out-Syndrom, das viele kennen, ist Boreout weniger bekannt und wird oft auch nicht akzeptiert. Nichts-Tun während der Arbeitszeit wird als Luxus bezeichnet, denn sonst sind alle immer wahnsinnig gestresst. Es wird einem vermittelt, dass Arbeiten immer anstrengend und belastend ist. Ein Zur-Ruhe-Kommen ist nicht möglich.

Viele Menschen, die einen Job am Schreibtisch haben, leiden jedoch am Boreout-Syndrom, da sie über eine längere Zeitspanne nichts zu tun haben und ihnen keine Aufgaben gestellt werden. Die tägliche Inaktivität macht sie krank. Diese Menschen sind kontinuierlich unterfordert und gelangweilt, weil sie während der Arbeitszeit keiner produktiven Beschäftigung nachgehen können, obwohl sie gerne arbeiten würden. Wie bei etlichen anderen Krankheiten entsteht mit der Zeit eine Spirale, die die Betroffenen immer weiter hinunterzieht. Mit dem Nichtstun kommt die erlernte Faulheit. Durch diese Faulheit wird dann eine anschließend wieder verlangte Leistung zur Qual.

Die meisten vom Boreout-Syndrom betroffenen Personen würden gerne einer sinnvollen Tätigkeit während der Arbeitszeit nachgehen. Da sie ihr Arbeitgeber jedoch ständig unterfordert, ist das auf diesem Wege fast nicht möglich. Selbstverständlich sollte man jedoch nochmals Rücksprache mit dem Chef halten, sodass dieser die Möglichkeit hat den Betroffenen eine Beschäftigung zu schaffen.

Prävention: Vermeiden Sie Langeweile

Falls das jedoch auch nicht den gewünschten Erfolg bringt, ist das rechtzeitige Finden einer sinnvollen „Nebenbeschäftigung“ ratsam, da man später vielleicht nicht mehr die Kraft und Energie aufbringen kann und sich selbst abschreibt. Solange man jedoch noch etwas Motivation übrig hat, kann man nach einem bürotauglichen Hobby suchen. Es mag vielleicht anfangs seltsam sein während der Arbeitszeit einem Hobby nachzugehen, jedoch verhindert oder verzögert das den vollständigen Ausbruch der Krankheit.

Hier einige Vorschläge, wie Sie Ihre Zeit sinnvoll nutzen können:

  • Lernen Sie das Unternehmen, in dem Sie beschäftigt sind, besser kennen und entwickeln Sie so ein größeres Interesse für dieses. Informieren Sie sich über die Produkte, die Ihre Firma anbietet, Kunden, die betreut werden, Tätigkeitsfelder.
  • Lernen Sie Ihre Kollegen kennen.
  • Neues Wissen aneignen, etwa Lernen, wie man bestimmte Programme (Beispiel: Bildbearbeitungsprogramme) bedient.
  • Lernen Sie eine neue Sprache. Dies wird für Sie bestimmt auch in Zukunft hilfreich sein, etwa wenn Sie sich doch entschließen den Arbeitsplatz zu wechseln.
  • Rätsel lösen
  • Programmiersprache lernen und ein eigenes Programm schreiben
  • Recherchieren Sie interessante Themen und schreiben Artikel darüber
  • Zeichnen (Modeskizzen, Karikaturen)
  • Beginnen Sie ein Studium.
  • Schreiben Sie Ihre Erfahrungen auf und teilen Sie diese mit anderen Betroffenen.

Sie können alles tun, solange Sie dann doch arbeiten, Ihre Aufgaben erfüllen und Ihr Arbeitgeber zufrieden mit Ihnen ist.

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