Dehydroepiandrosteron DHEA

Im Jahr 2000 hat DHEA Schlagzeilen gemacht – Schauspielerin Iris Berben bekannte sich öffentlich dazu, es zu nehmen. Was war dran an diesem Hormon?

Im Kampf gegen das Altern, neudeutsch auch Anti-Aging genannt, hat das DHEA Schlagzeilen gemacht. Zuerst natürlich in Amerika, aber im Jahr 2000 schwappte die DHEA-Mania auch nach Deutschland. Prominente bekannten in Gazetten, es zu nehmen. Allen voran die ewig junge Schauspielerin Iris Berben. Das könnte gut stimmen, denn DHEA – Dehydroepiandrosteron – scheint tatsächlich ein „ökonomisches“ Hormon zu sein, das den Körper vor unnötiger Energievergeudung schützt und damit das Leben verlängert.

Gegenspieler des Cortisols

DHEA wird von den Nebennieren gebildet und hält das klassische Stresshormon in Schach, das ebenfalls dort produziert wird: das Cortisol. Bei diesen Hormonen kommt es zu einer Art Yin- und Yang-Mechanismus: Das Kortison vergeudet Energie, sofern das für den Organismus von Vorteil ist. DHEA hingegen schaltet den Körper auf Sparkurs, wenn keine großen Aktivitäten erforderlich sind.

Leider bedeutet Energieverbrauch auch Altern. Hier greift DHEA direkt am Energiekraftwerk unseres Körpers ein, und zwar an den Mitochondrien. Sie versorgen unseren Körper mit jener Energie, die beispielsweise für Muskelkontraktionen, Sinneseindrücke und Nervenaktivitäten notwendig ist. Diese Energie wird von DHEA reduziert, in dem sie unsere Zelle auf eine energiesparsame Gangart umstellt. Damit sinkt zwar die Energiebilanz, aber dafür leben die Zellen länger.

DHEA als Radikalfänger

Dabei kommt es zu einem weiteren, positiven Effekt. Wenn die Mitochondrien ungebremst arbeiten, entsteht ein Elektronentransfer. Dabei entweichen immer auch freie Radikale in die Blutbahn, die das Erbgut, die Blutgefäße, Enzyme und Blutfette attackieren und sie letzten Endes zerstören. DHEA verhindert diese unkoordinierte Aktivität von Elektronen im Körper.

Anwendungsempfehlungen

Menschen unter 40 Jahren sollten DHEA keinesfalls einnehmen, da ihr Körper noch genug des Hormons produziert. Empfohlen wird DHEA jedoch für Menschen ab 45 aufwärts, wenn sie unter der Menopause oder verschiedenen, typischen Alterserkrankungen leiden, wie beispielsweise unter einer Immunschwäche, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Gedächtnisschwäche, Erektionsstörungen oder reduzierter Knochendichte. Studien an Tieren haben ergeben, dass DHEA-Gaben sich positiv bei Übergewicht, Verbrennungen, Diabetes, Krebserkrankungen, Herzinfarkte und Osteoporose auswirken. Weitere Studien über die Auswirkungen von DHEA bei Menschen liegen allerdings noch nicht vor.

Bislang scheint nur erwiesen, dass sich DHEA vor allem auch bei Krebsarten bewährt hat, die mit dem Hormonspiegel zusammenhängen, wie Brust-, Gebärmutter-, Eierstock- und Prostatakrebs.

Die empfohlene Tagesdosis DHEA liegt zwischen 10 bis 50 mg. Beobachtungen über einen Zeitraum von zwei Jahren bestätigten die Ungefährlichkeit des Hormons, auch wenn es in einer 100fachen Überdosis eingenommen wurde. Überdosierungen können aber zu Akne, Gemütsschwankungen, unerwünschtem Haarwuchs oder zu einer Vertiefung der Stimmlage führen. Diese Nebenwirkungen klingen erfahrungsgemäß jedoch sofort ab, wenn das Präparat abgesetzt wird. DHEA ist allerdings in Deutschland nicht erhältlich.

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