Die Managerin – eine Dienerin?

Untergeordnete Dienste für überqualifizierte Frauen im Management… Der Mann im Job ist der smarte Manager im Maßanzug – die Frauen im Managementjob aber oft freiwillig das Aschenputtel…

Kennen Sie das aus dem Büro:

Sie sind komischerweise immer diejenige, die das Protokoll schreibt, die das Mineralwasser bringt oder wegräumt, die sich ihre Unterlagen selbst kopiert – allerdings sind Sie keine Sekretärin oder Assistentin, sondern Manager..

Und kennen Sie das aus Ihrer Kindheit?

Die Mama sagt: „Du bist ja schon meine Große, du hilfst mir ja so brav..“

Wie viele von uns haben Sie gelernt, daß Leistung für andere und das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse etwas bewirkt: Sie werden geliebt.

Aber eben nur dann, denn die Umkehrung des Spruches lautete:

„…….dann ist die Mama aber traurig“ „Dann ist die …. aber nicht lieb“ (= nicht liebenswert = meiner Liebe nicht wert).

In der Transaktionsanalyse kennt man elterliche Forderungen, die als „Grundantreiber“ bezeichnet werden. (Kahler und Capers 1974)

Einer dieser Antreiber ist „Sei gefällig“ (mach es immer allen recht, sei liebenswürdig, mit dem Hute in der Hand..) – bei diesem Antreiber ist der andere immer wichtiger als man selbst, und er ist eine Ermahnung, ja keine eigenen Bedürfnisse anzumelden.

Ein anderer Stolperstein ist eine typische Frauensprache, die verbindlich und auf Harmonie bedacht ist. „Könnte man nicht..“ „Ich glaube, man sollte..“

Leider wirkt diese sehr wertschätzende Sprache im Geschäftsleben oft zögerlich und unsicher – als ein nicht weiter zu beachtender Vorschlag und nicht ernstzunehmen.

Natürlich tun Ihre Kollegen im Büro alles, um das Bild einer „besseren Sekretärin“ noch zu verstärken. Immerhin definieren sich viele männliche Kollegen über Status – also müssen diese Männer den Status einer weiblichen Führungskraft abwerten, um selbst etwas wert zu bleiben. („Sie sind ja nur eine Frau“)

Viele Frauen in Führungspositionen legen auch keinen Wert auf Statussymbole und Status – Rituale – oft gehen Sie sogar noch weiter und führen ganz selbstverständlich für Männer „niedere Tätigkeiten“ aus – und legen damit Ihre „untergeordnete“ Rolle fest.

Was können Sie tun?

1. Werden Sie sich Ihres Grundantreibers bewusst: Was hat Mama, Papa, etc so an typischen Sätzen immer wieder gesagt? Passt das noch zu Ihnen?

2. Führen Sie Tätigkeiten, „die die Sekretärin macht“, bewusst nicht aus.

(Zumindest nicht in Gegenwart von Männern.)

3. Achten Sie auf Ihre Sprache: ersetzen Sie „Könnte man nicht“ durch „Ich bin der Ansicht“ und „Ich glaube, man sollte“ durch „Ich habe das geprüft und am besten gehen wir so vor…“

Denken Sie daran: Sie sind Führungskraft, weil Sie es auf Grund Ihrer Leistungen und Ihrer Ausbildung verdienen. Sie brauchen sich nicht „gefällig“ zu machen.

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