Die wichtigsten Regeln zu Sommer, Sonne und Baden 

Volksweisheiten, wie „Nichtschwimmen nach dem Essen“ oder „Schwitzen führt zur Gewichtsabnahme“ und dergleichen mehr, werden unter die Lupe genommen.

Der Sommer ist ausgebrochen, die Badehose wird eingepackt und dann geht es raus, nein, nicht nur an den Wannsee wie im Conny-Froeboess-Liedchen, sondern allgemein ins Freie in die Sonne und ans Wasser. Mütter und Omis haben dann Ratschläge bei der Hand, wie:

Nach dem Essen und körperlicher Erhitzung soll man nicht gleich ins Wasser gehen

Richtig: Man sollte drei Stunden warten nach einem Essen, bevor man ins Wasser geht. Besonders, wenn es ein üppiges Mahl war, fettreich, mit Fleisch und Frittiertem. Und genauso, wenn man vorher Sport betrieben hat, wie Beach-Volleyball, oder lange in der Sonne gebraten hat.

Im anderen Falle könnte man sich nach einer fettreichen Mahlzeit den Magen verderben, denn man unterbricht den Verdauungsvorgang. Zudem kann man das Bewusstsein verlieren beim abruptem Kontakt mit kaltem Wasser und im schlimmsten Falle einen Kreislaufkollaps provozieren. Letzteres wird hervorgerufen durch einen brutalen Wechsel der Körpertemperatur, die dabei mithilft, dass das akkumulierte Blut im Verdauungsapparat mit diesem Vorgang beschäftigt ist. Ein Wechsel der Körpertemperatur durch kaltes Wasser, mit dem die äußeren Gefäße in Berührung kommen, wirkt diesem Prozess entgegen. Der negative Effekt wird auch noch verstärkt, wenn man gleich mit dem ganzen Körper einschließlich dem Kopf unter Wasser taucht, hineinspringt etwa. In dem Moment reagiert unser Körper so, dass er den Herzrythmus abbremst. In dem Fall wiederum produziert er einen Wechsel beziehungsweise eine Störung des allgemeinen Kreislaufs, die bis zum Herzstillstand führen kann.

Man soll langsam ins Wasser gehen und sich partienweise abkühlen

Richtig: Nach dem oben Geschilderten erscheint das logisch. Nicht brüsk ins meist kältere Wasser als unsere Körpertemperatur ist, eintreten, sondern erst bis zu den Knöcheln, dann Hände und Handgelenke und den Nacken benetzen. Dann Arme und Beine bespritzen und nicht sofort mitsamt Kopf untertauchen. Wenn während des Badens und Schwimmens Symptome auftreten wie starkes Frieren, Schwindel oder Ohrensausen, dann sofort aus dem Wasser gehen, sich abtrocknen, zudecken und warm halten.

Schwitzen macht schlank 

Falsch: Während des Schwitzens verbrennt man kein Fett. Schwitzen ist ein natürlicher Mechanismus, den unser Körper beherrscht, um die Erhöhung der Körpertemperatur zu kontrollieren. Wenn man eine körperliche Tätigkeit ausübt, dann wird einem „heiß“. Um sich abzukühlen, schwitzt man, denn Flüssigkeit, die verdunstet, produziert Kühle durch den Phasenübergang von flüssig zu dampfförmig. Dadurch, dass der Schweiß verdampft, wird Energie verbraucht, die dem Körper entzogen wird. Es entsteht die sogenannte Verdunstungskühle. Schweiß besteht ausschließlich aus Wasser mit einigen Mineralien und Stoffwechselprodukten. Es ist notwendig, diesen Flüssigkeitsverlust zu ersetzen und viel zu trinken. Obwohl es sich anhört wie ein Widerspruch, verbrennt man beim Schwitzen weniger Kalorien und baut damit auch weniger Fett ab.

Bei bewölktem Himmel kann man keinen Sonnenbrand kriegen

Falsch: Auch während eines diesigen Tages, an dem die Sonne nicht so richtig durchkommt, kommt immerhin 80 Prozent der ultravioletten Strahlung hindurch und trifft auf die Haut. Es nützt auch nichts, ohne Sonnenschutz immer wieder Pausen zu machen beim Aufenthalt draußen während eines bewölkten Himmels, die ultraviolette Strahlung, die für Hautverbrennungen zuständig ist, akkumuliert sich.

Jedes Jahr werden weltweit zwischen zwei und drei Millionen gutartige Tumore registriert und 130.000 Melanome, der bösartige Hautkrebs. Zu viel Sonneneinstrahlung ohne Schutz bedeutet ein großes Risiko für Erkrankungen dieser Art.

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