Eine Liebe auf Distanz – Lust oder Frust?

Frustration, Dauerleiden und der Mangel an Nähe sind oftmals ungewollte Begleiterscheinungen bei der Liebe auf Distanz, die nicht selten im dritten Jahr scheitert.

Ob durch Urlaubsflirt, berufliche Veränderung, oder Chatbekanntschaft, Experten zufolge lebt jedes achte Paar in einer Fernbeziehung, Tendenz steigend. Gründe für die Liebe auf Distanz gibt es genügend, dennoch sprechen die Statistiken gegen solche Beziehungen. Aber was ist mit den tiefen Gefühlen der Liebe? Und versetzt der Glaube aneinander nicht Berge? Was braucht die sogenannte Liebe auf Distanz um Bestand zu haben?

Zeitalter „Fernbeziehungen“

Unsere Zeit ist nicht nur schnelllebig, sondern auch weniger privat als je zuvor. Immer mehr Menschen haben immer weniger Zeit für Partnerschaft und Familie. Computer und Telefon sind meist die einzige Verbindung zwischen zwei Liebenden. Was aber tun, wenn die Sehnsucht zu groß wird und der Weg zum Partner unendlich weit erscheint? Sprüche wie; Wahre Liebe findet immer einen Weg, sind dabei wenig hilfreich und kratzen höchstens am Ego. Die Realität ganz anders aus.

Liebe, Intimität und Kommunikation sind die Basis einer intakten Partnerschaft. Mit Fernbeziehungen sind sie nur schwer unter einen Hut zu bringen. Je mächtiger die Verbundenheit des Paares, desto größer wird der Wunsch nach Nähe. Telefonate können diesen Drang noch zusätzlich verstärken. Oftmals enden nachhaltige Empfindungen füreinander in Frustration und Dauerleiden. Viele Beziehungen scheitern schon im Vorfeld an den Hürden, die ihnen der Mangel an Nähe abverlangt. Aber Wahre Liebe ist grenzenlos, heißt es so schön im Volksmund. Nur wer wirklich liebt, wird auch bereit sein, seine Ansprüche herunterzuschrauben, denn das ist eine grundlegende Voraussetzung, wenn die Liebe auf Distanz halten soll. Die Illusion „Man könnte die verlorene Zeit später nachholen“, verwerfen sie lieber sofort. Verlorenes kann man nicht aufarbeiten, schon gar nicht wenn es dabei um Körpernähe geht. Laut Studie erleben rund 90% der Fernliebenden ein wahres Wechselbad der Gefühle, dass dem Liebeskummer nach einer langjährigen Trennung ähnelt. Stimmungsschwankungen zwischen Euphorie und Protest sind keine Seltenheit, Streit oft vorprogrammiert. Überhöhte Erwartungen und immer wiederkehrende Phasen der Einsamkeit dominieren oftmals zusätzlich die Vorfreude auf das Wiedersehen und führen zu negativen Spannungen. Allerdings spielt auch die Art der Fernbeziehung eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Zu unterscheiden ist hierbei, ob es sich um eine Wochenendbeziehung handelt, oder eine direkte Fernliebe.

Die zwei Arten der Fernbeziehung

Gut dran ist, wer seinen Partner regelmäßig zu Gesicht bekommt, und wer nur die Wochentage ohne das geliebte Gegenüber ausharren muss. Die sogenannte Wochenendbeziehung ist meist von beruflicher Notwendigkeit geprägt und betrifft den größten Teil aller Fernbeziehungen. Die Probleme die hierbei entstehen sind gleichwertig denen einer Fernliebe. Dennoch Kopf hoch, denn hier bestehen die größten Chancen, dass die Beziehung trotz der Schwierigkeiten Bestand hat. Der Vorteil ist die gefestigte, häusliche Situation, die regelmäßige Nähe und Intimität. Nachteil einer Wochenendbeziehung ist der relativ kurze Anpassungsrythmus. Probleme und Sorgen werden hier eher verschwiegen, um sich das Wochenende nicht zu verderben. Dies kann zu seelischen Verstimmungen, Depressionen und handfesten Krisen führen. Als Faustregel gilt daher: -Die Karten auf den Tisch legen und nichts verschweigen-.

Den etwas geringeren Teil aller Fernbeziehungen ordnet man der Fernliebe zu. Klassischer Vorläufer für diese Art Beziehung ist die Seemannsbraut. Der geliebte Partner ist fern, lebt und arbeitet meist in seinem eigenen Umfeld. Kontakte kommen hier nur unregelmäßig und je nach Entfernung selten zustande. Die Verbundenheit zwischen den Partnern kann meist nur auf kommunikativer Ebene erhalten und durch gegenseitiges Vertrauen bestärkt werden. Frustration, Sehnsucht und teilweise Hass-Phasen wechseln sich hierbei mit dem Gefühl unendlicher Liebe ab. Wer bereit ist in absehbarer Zeit alles aufzugeben, seinen Koffer zu packen und neu anzufangen…, für den stehen die Chancen gut mit der anfänglichen Liebe auf Distanz glücklich zu werden. Experten zufolge scheitern die meisten Fernbeziehungen spätestens im dritten Jahr.

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