Entgiften mit Sesamöl und Wasser

Mit der ayurvedischen Panchakarma-Kur reinigt man Körper und Geist

Die Fastenzeit ist die richtige Zeit, um zu entschlacken und den Körper von Giften zu befreien. Nach Ayurveda entgiftet man mit Ölkuren, Wasser und leichter Ernährung.

Jeder Mensch speichert Gifte in seinem Körper: Formaldehyd, Dioxin, Nickel, Blei oder Quecksilber. Aber auch der Stoffwechselmüll zählt dazu. Nicht alle Nahrung kann der Körper verdauen – vor allem das oft nicht, was spätabends aufgenommen wird.

Gespeichert werden die Gifte im Gehirn, in den Nerven, im Binde- und Fettgewebe, in allen Organen. Das schlimmste Gift ist das Fett, da es ein hormonaktives Gewebe ist. Fett plus mangelnde Bewegung erzeugen Arterienverkalkung, Arthrose, Bluthochdruck, Diabetes, Gicht, Gallensteine, Krebs und vieles mehr.

Gifte sind überall

Gifte sind überall und machen sich nur schleichend bemerkbar. Doch es ist gar nicht so schwer, die Gifte los zu werden – zum Beispiel nach der jahrtausendealten Lehre vom Ayurveda mit Sesamöl und (Ingwer-)Wasser. Und natürlich mit Bewegung.

Das Grundprinzip der ayurvedischen Medizin – diese indische Heilkunst ist 3500 Jahre alt – lautet: entgiften, entspannen, aufbauen. Danach verfügt jeder Mensch über drei biologische Programme, die Doshas. Sind sie ausgeglichen, ist man gesund. Man bringt sie mit den Grundpfeilern der Gesundheit – regelmäßiger Entgiftung, ausgewogener, leicht verdaulicher Ernährung, innerer Ruhe und Lebensfreude sowie ausreichend Bewegung – ins Gleichgewicht.

Nach der ayurvedischen Panchakarma-Kur werden wasserlösliche Gifte mit heißem Wasser ausgespült und fettlösliche mit Öltherapie: Ghee-Trinken (geklärtes Butterfett), Massagen und Güsse.

Sesamöl zieht Gifte aus dem Körper

Sesamöl weist einen desinfizierenden Effekt auf und zieht die fettlöslichen Gifte aus dem Körper. Es ist in nahezu jedem Einzelhandelsgeschäft erhältlich. Das Öl sollte aber vor dem Einsatz „gereift“ sein. Dazu gießt man es in einen Topf und erhitzt es. Am besten einige Wassertropfen hinzufügen, und dann warten, bis diese platzen. Wenn das Öl 100 Grad Celsius heiß ist, sollte man es abkühlen lassen und zurück in die Flasche füllen. Für die wasserlöslichen Gifte erhitzt man einen Topf mit Wasser und lässt dieses zehn Minuten kochen; dann weist es die richtige Konsistenz auf. Ein paar frische Ingwerscheiben dazu schneiden – diese bringen zusätzlich die Verdauung auf Trab. Dann das Wasser in eine (oder mehrere) Thermoskannen füllen und den gesamten Tag über trinken – nach Möglichkeit jede Stunde ein volles Glas davon.

Die ayurvedische Panchakarma-Kur reinigt den Körper mit Ölgüssen und -massagen. Letzteres kann man selbst zu Hause machen: Indem man den gesamten Körper mit dem „gereiftem“ Sesamöl einmassiert. Dazu am besten morgens gleich nach dem Aufstehen auf ein Handtuch stellen. Mit dem Kopf beginnen; das Öl dort intensiv einmassieren. Dann folgen das Gesicht, Hals, Arme und Rumpf. An Gelenken, Brust und Bauch mit kreisenden Bewegungen massieren; sonst lineare Bewegungen – nach oben und unten – ausführen. Zum Schluss kommen die Beine und die Füße dran – auch hier das Öl kräftig einmassieren. Danach sollte man etwa eine halbe Stunde warten, bevor man unter die Dusche geht und die herausgelösten Gifte abwäscht. Noch besser ist es, ein warmes Bad zu nehmen; das verstärkt die entgiftende Wirkung.

Über den Mund Gifte ausleiten

Wenn man gleichzeitig noch das so genannte Ölziehen ausübt, ist es optimal: Dazu einen Esslöffel des „gereiften“ Sesamöls in den Mund nehmen und etwa zehn Minuten gurgeln und hin und her bewegen. Danach ausspucken und Zähne putzen. Der Sinn liegt darin, dass die Mundschleimhaut besonders zahlreiche Gifte ausleitet.

Zu der ayurvedischen Panchakarma-Therapie gehört natürlich die richtige Ernährung. Aminosäuren, Kräuter, Magnesium, Kupfer, Selen, Mangan und Zink sind wichtig, auch Vitamin C, E und Carotinoide. Das Frühstück sollte man weglassen, weil am Morgen die Verdauungskraft schwach ist. Am besten ist es, morgens nach dem Aufstehen ein Glas warmes oder heißes Wasser zu trinken – das bringt die Verdauung auf Trab. Erst um 11 Uhr sollte man die erste Mahlzeit zu sich zu nehmen. Will man wirkungsvoll entgiften, sollte man leicht verdauliche Lebensmittel, wie Reis und Nudeln mit gedünstetem Gemüse, zu sich nehmen. Hauptnahrungsmittel nach der traditionellen Ayurveda-Entgiftungskur ist Kitchery (eine Mischung aus Reis und gelben Mungbohnen). Die zweite Mahlzeit, das Abendessen, das gegen 18 Uhr folgt, besteht aus gegartem Gemüse, leichtem Getreide und Suppe.

Leicht verdauliche Mahlzeiten sind wichtig

Auf leicht verdauliche Mahlzeiten achten. Meiden sollte man Rohkost, Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Frittiertes, Gebratenes, Süßes, schwere Milchprodukte wie Sahne, Sahnequark und Hartkäse. In Maßen zu essen ist bei der Kur sehr wichtig, damit das Agni, das Verdauungsfeuer, nicht geschwächt wird. Wenn man starken Hunger verspürt, darf man zwischen den Mahlzeiten etwas Obst zu sich nehmen. Absolut unerlässlich ist der Genuss von viel Wasser – am besten Ayurveda- beziehungsweise Ingwerwasser (s. o.). Wenn man es hundertprozentig richtig machen möchte, nimmt man noch Triphala, eine gängige ayurvedische Nahrungsergänzung aus drei Wildfrüchten, zu sich. Dieses ayurvedische Nahrungsergänzungsmittel wirkt positiv auf Verdauung und Darm.

Ein großer Teil der Stoffwechselgifte entsteht im Darm und wird über diesen auch wieder ausgeschieden. Deshalb ist es sinnvoll, die Darmentgiftung zu fördern. Hier hat sich das Triphala bewährt. Es wird abends direkt vor dem Schlafengehen mit warmem Wasser eingenommen. Die Dosis beträgt einen Teelöffel, wenn man es als Pulver kauft, oder zwei Tabletten. Bei Verstopfung beginnt man mit drei oder vier Tabletten und steigert schrittweise auf acht Tabletten, bis sich am nächsten Morgen Stuhlgang einstellt. Triphala erhält man in Naturkostläden oder Apotheken (einfach nachfragen) und in Geschäften mit ayurvedischen Produkten.

Wer sich nun noch regelmäßig bewegt – zum Beispiel radelt oder wandert, schwimmen geht oder einen längeren Spaziergang unternimmt – macht alles richtig. Ebenso wichtig ist aber auch die Entspannung. Meditation und Yoga sind hervorragende Möglichkeiten, den Körper während der Entgiftung zu unterstützen. So wird der Geist beruhigt und überschüssige Energie reduziert.

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