E-Nummern und Zutatenliste von Lebensmitteln

Wie Sie Informationen auf der Lebensmittelverpackung richtig deuten?

So finden sich Allergiker im Dschungel von Verkehrsbezeichnung, Zusatzstoffen, Verzeichnis der Zutaten, Mindesthaltbarkeitsdatum, E-Nummern und Herstellerangaben zurecht.

Gehören auch Sie zu den Menschen, deren Lebensmittelauswahl auf Grund einer Erkrankung, einer Allergie oder Unverträglichkeit oder auch aus kulturellen, ethischen oder anderen Gründen eingeschränkt ist? Dann fällt es sicher auch Ihnen manchmal schwer, für Sie geeignete Lebensmittel von denen zu unterscheiden, die nicht infrage kommen. Für kranke oder hochgradig allergische Menschen kann dies jedoch zu einer echten Gefahr werden.

Achten Sie auf das Etikett – Die Kennzeichnung von Lebensmitteln

Auf verpackten Lebensmitteln müssen grundsätzlich folgende allgemeine Angaben stehen:

  • Verkehrsbezeichnung
  • Zutatenverzeichnis
  • Mindesthaltbarkeitsdatum
  • Füllmenge
  • Firmen- oder Herstelleranschrift
  • Los-/Chargen-Nummer.

Alle diese Angaben müssen direkt auf der Verpackung oder auf einem Etikett an gut sichtbarer Stelle stehen. Diese Kennzeichnungsregeln gelten auch für importierte Lebensmittel.

Für die meisten Menschen lässt sich schon hier leicht erkennen und ableiten, um welches Lebensmittel es sich handelt und welche Stoffe möglicherweise enthalten sind. Da wir allerdings in einer Zeit leben, in denen unzählige Rezepturen möglich sind und unseren Lebensmitteln teilweise auch Stoffe zugesetzt werden, die wir darin gar nicht vermuten würden, ist es umso wichtiger, ein wachsames Auge auf die genaue Zusammensetzung zu haben.

Das Verzeichnis der Zutaten gibt (meist) Aufschluss über alle enthaltenen Stoffe

Bei fertig verpackten Lebensmitteln müssen grundsätzlich alle Zutaten einschließlich der Zusatzstoffe angegeben werden. Als Zutat gelten alle Stoffe einschließlich der Zusatzstoffe, die bei der Herstellung des Lebensmittels verwendet werden und unverändert oder verändert im Endprodukte enthalten sind.

Zutaten müssen nicht aufgeführt werden, wenn die Zusammensetzung der Zutat gesetzlich definiert ist, weniger als 2% davon im Endprodukt enthalten sind (zum Beispiel Gewürze oder Kräutermischungen), oder wenn keines der 14 Hauptallergene enthalten ist.

Hier beginnt meist die Schwierigkeit für Menschen, die bestimmte Stoffe meiden müssen oder möchten. Denn natürlich gibt es wie immer Ausnahmen, die nicht gekennzeichnet werden müssen und damit eine risikoreiche Gesundheitsgefahr für Kranke oder Allergiker darstellen. Nicht gekennzeichnet werden müssen:

  • Bestandteile wie Wasser oder Aromen, die dem Lebensmittel entzogen und dann wieder hinzugefügt wurden, ohne dass sich ihr Anteil im Lebensmittel verändert hat.
  • Zutaten, die nur während des Herstellungsprozesses, aber nicht mehr im fertigen Produkt eine technologische Funktion haben. Dies können beispielsweise verschiedene Zusatzstoffe, Aromen, Enzyme und Mikroorganismen sein.
  • Lösungs- und Trägermittel von Aromen, Zusatzstoffen oder Extraktionsmittel.

Es bleibt jedoch immer ein Restrisiko, denn hiermit sind lange nicht alle Stoffe ausgeschlossen und damit deklariert, auf die ein Mensch mit gesundheitlichen Beschwerden reagieren kann.

Zusatzstoffe in Lebensmitteln – oft Auslöser allergischer Reaktionen

Zusatzstoffe werden Lebensmitteln absichtlich zugesetzt, beispielsweise um darin bestimmte technologische Wirkungen zu erzielen. Sie müssen ausdrücklich zugelassen sein, ansonsten sind sie verboten. In der Zutatenliste müssen alle verwendeten Zusatzstoffe sowohl mit dem chemischen Namen oder der E-Nummer als auch mit dem an den Anwendungszweck gebundenen Klassennamen gekennzeichnet werden. Dies sind:

  • Antioxidationsmittel (E220, E221, E224, E300, E304, E306, E310, E315, E319, E320, E322, E339, E340, E385, E450)
  • Farbstoffe (E100-E180)
  • Backtriebmittel (E290, E337, E450, E500-E504, E541)
  • Emulgatoren (E304, E322, E405, E426-E436, E442, E450, E470a-E495, E570)
  • Konservierungsstoffe (E200-E290, E1105)
  • Enzyme (E1105, Amylase, Protease, Lipase)
  • Farbstabilisatoren (E220-E224, E249-E252, E270, E296, E300, E304, E306, E315, E330-E334, E339, E340, E380, E385, E450, E512, E579, E585, E586)
  • Festigungsmittel (E263, E325, E339, E340, E354, E450, E508-E511, E514-E523)
  • Feuchthaltemittel (E420, E422)
  • Füllstoffe (E1200, E460)
  • Geliermittel (E400-E404, E406-E410, E413, E415-E418, E425, E440)
  • Geschmacksverstärker (E335-E357, E508-E51, E620-E650, E920, E950, E951, E957, E968)
  • Komplexbildner (E331-E334, E385, E450-E452)
  • Mehlbehandlungsmittel (E300, E322, E339, E340, E450, E471-472f, E920)
  • Mineralstoffe (E170, E450)
  • Modifizierte Stärke (E1404-E1451)
  • Nitrate, Nitrite, Pökelsalz (E249-E252)
  • Phosphate (E338-E341, E450-E452)
  • Rauch
  • Säuren, Säuerungsmittel und Säureregulatoren (E260-E263, E270, E296, E325-E327, E330, E331-E337, E350-E352)
  • Schaummittel (E170, E461-E468, E470-E472f)
  • Schaumverhüter (E471, E558, E900)
  • Schmelzsalze (E325-E327, E331, E339, E340, E450)
  • Schwefeldioxid und schweflige Säure (E220-E228)
  • Stabilisatoren (E322, E337, E353, E414, E418, E426, E440-E452, E468, E469, E476, E574, E576, E927b, E1201, E1202, E1404-E1451)
  • Süßungsmittel (E420, E421, E950-E968)
  • Treibgase, Schutzgase, Packgase (E290, E938-E949)
  • Trennmittel (E170, E339, E340, E343, E414, E421, E422, E426, E450-E452, E459-E470b, E479b, E500-E504, E514-E516, E551-E570, E901-E905, E953, E965-E968, E1200-E1202, E1404-E1520)
  • Überzugsmittel und Oberflächenbehandlungsmittel (E400, E401, E461-E466, E570, E901-E914, E1201-E1204)
  • Verdickungsmittel (E400-E404, E461-E466, E570, E901-E914, E1201, E1202)
  • Vitaminwirksame Stoffe (E 101, E160a, E160f, E300-E309)

Allergische Reaktionen im Alltag vermeiden

Weltweit steigt die Zahl der Allergiker stetig an und es gibt auch immer mehr stark verarbeitete Lebensmittel mit verschiedensten Rezepturen auf dem Markt, sodass ein Überblick immer schwerer fällt. Umso wichtiger ist es, sich bereits beim Einkauf (besonders von unverpackten Lebensmitteln) und natürlich auch beim Essen außer Haus genau zu informieren. Im täglichen Leben gibt es jedoch immer wieder Situationen, die es schwierig machen, die genaue Zusammensetzung eines Lebensmittels zu erfahren. Dies gilt insbesondere für Kinder, bei Festen und Feiern oder auf Reisen. Deshalb im Zweifelsfall: lieber verzichten!

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