Gandusha – das ayurvedische Mundspülen als Ölziehkur

Das Ölziehen ist ein einfaches, altes Hausmittel, um eine optimale Mundhygiene und effektive Gesundheitsvorsorge zu betreiben.

Im Ayurveda kennt man seit uralten Zeiten die Routine des Mundspülens mit Öl. Diese einfache Methode hat laut der ayurvedischen Medizin weitreichende gesundheitliche Vorteile, ohne dabei Nebenwirkungen zu haben. Auch aus anderen Kulturen in Europa ist diese Methode bekannt.

Erstmals ins wissenschaftliche Gespräch brachte der russische Arzt Dr. Karach das Verfahren. Er stellte dies bei einem medizinischen Kongress in den Mittelpunkt seines Vortrages und dokumentierte dabei die Heilung einer Bluterkrankung am eigenen Leib. Aufgrund seiner Darstellungen zu diesem Thema entstand in Europa erstmals ein größeres Interesse an der Ölziehkur. Mittlerweile ist das Mundspülen mit Öl, als sogenannte Ölziehkur, fester Bestandteil der westlichen Naturheilkunde geworden.

Unterschiedlich ist dabei die Wahl des Pflanzenöls, was man wahrscheinlich dem geographischen Vorkommen zuschreiben kann. Dementsprechend kennt man in Italien, Spanien und Portugal das Mundspülen mit Olivenöl, während man in der Sowjetunion Sonnenblumenöl bevorzugt. Nach der ayurvedischen Lehre spricht allerdings alles dafür, Sesamöl zum Ölziehen zu benutzen. Obgleich jedes Fett die Eigenschaft hat, Toxine an sich zu binden, ist diese Eigenschaft beim Sesamöl am stärksten. Laut dem Ayurveda hängt dies mit der Molekülstruktur und der Fettsäurenzusammensetzung des Sesamöls zusammen. Sesamöl kann am besten in die menschliche Haut und Schleimhaut eindringen, um so die Gifte an sich zu binden. Noch besser kann Sesamöl dies leisten, wenn es, wie es im Ayurveda heißt, „gereift“ ist. Als gereift bezeichnet man das Öl, wenn es einmalig auf 110°C erhitzt wurde. So aufbereitet ist das Sesamöl ideal geeignet für die Mundspülung.

Die Ölziehkur – mögliche Wirkung auf den Organismus

Die naturheilkundliche Theorie sagt, dass man bei der Ölziehkur über die Mundschleimhaut den gesamten Organismus entgiftet. Dies geschieht auf vielfältige Art und Weise. Das Sesamöl hat eine

antibakterielle, antivirale und fungizide Wirkung. Neben Bakterien, die wir physiologisch nicht brauchen, die dabei „entsorgt“ werden, werden auch die Abfallprodukte der physiologisch im Mund vorkommenden Bakterien beseitigt. Die Mundhöhle wird aber nicht nur entgiftet, sondern vielmehr wird die Schleimhaut auch geschmeidig gehalten und gegen Erreger immunisiert. Die entgiftende Wirkung auf den gesamten Verdauungstrakt wird in der Naturheilkunde damit erklärt, dass der Organismus mit verstärkter Stoffwechselaktivität reagiert, sobald man ein hochkalorisches Lebensmittel, wie reines Öl, in den Mund nimmt. So lässt sich eine „Verdauung“ von Altlasten erklären. Dies bessert oft Magen- und Darmprobleme.

Eine weitere, sehr oft beobachtete Wirkung von Probanden ist eine deutliche Verbesserung des Hautbildes. Viele beschreiben, dass die Haut bereits nach wenigen Tagen deutliche Veränderungen zeigt. Es wird von weniger Hautunreinheiten und einem schöneren Glanz der Haut gesprochen. Der Ayurveda empfiehlt die Mundspülung grundsätzlich für jeden als tägliche Routine. Besonders eindringlich wird sie von Ayurveda-Ärzten bei Krankheitsbildern empfohlen, die laut der ayurvedischen Lehre auf Schlackenstoffe zurückzuführen sind. Dazu zählt der Ayurveda nicht nur Stoffwechselstörungen, sondern beispielsweise auch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreis. Dementsprechend beschreibt der Ayurveda vielfach Besserung bei Rheumaerkrankungen. Die Überzeugung von Dr. Karach geht soweit, dass er bekundet, man könne damit bei jedem gesundheitlichen Problem eine Verbesserung erreichen.

So einfach geht es

Zum Mundspülen nimmt man morgens nüchtern einen Schluck „gereiftes“ Sesamöl in den Mund. Das Öl soll nun für 2-3 Minuten im Mund bewegt werden, d.h. man kaut es und zieht es zwischen den Zähnen durch. Danach spuckt man das Öl aus. Man kann den Mund noch mit warmem Wasser ausspülen. Will man eine zusätzlich immunisierende Wirkung, kann man mit einem weiteren, frischen Schluck Öl gurgeln. Dies kommt den Mandeln zugute und schützt den Hals vor Entzündungen. Der Vorteil vom Sesamöl ist, wie schon erwähnt, die stärker entgiftende Wirkung als bei anderen Ölen. Dadurch reicht die verhältnismäßig kurze Spüldauer aus. Eine gleichermaßen entgiftende Wirkung erzielt man mit Sonnenblumenöl erst nach ca.15 Minuten. Mittlerweile hält der Markt verschiedene Sesamöle bereit, die mit Zusätzen wie Thymianöl und Salbeiöl versetzt sind. Diese Begleitöle verbessern nicht nur Geruch und Geschmack des Öls, sondern dienen einer noch effektiveren Mundhygiene.

Was würde Ihr Zahnarzt sagen?

So wie Dr. Karach in der Naturheilkunde und der Ayurveda auch im Westen die Ölziehkur populär gemacht haben, so vertrauen mittlerweile auch viele Zahnärzte dieser Methode. Speziell Sesamöl ist nicht nur für die Zähne gut und macht diese bei dauerhafter Anwendung sogar weißer. Sesamöl als calciumreiches Nahrungsmittel schützt Zähne und Zahnfleisch vor Angriffen. Das Zahnfleisch wird nachweislich gestärkt, geschmeidiger und widerstandsfähiger. Deshalb wurde das Mundspülen auch für die Zahnmedizin zu einer wichtigen Maßnahme bei Zahnfleischerkrankungen und bei Zahnfleischrückgang. Im Ayurveda empfiehlt man deshalb auch nach dem Mundspülen noch etwas frisches Öl auf den Finger zu geben und das Zahnfleisch damit zu massieren.

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