Geocaching – die moderne Schatzjagd

Geocaching, die Schnitzeljagd der Neuzeit ist auf dem Vormarsch. Ausgerüstet mit einem GPS-Gerät begeben sich immer mehr Menschen auf Schatzsuche.

Zehn Jahre ist es bereits her, seit ein US-Amerikaner einen Trend begründete. Kaum zu glauben, seit ziemlich genau einem Jahrzehnt wächst die Gemeinde der Geocacher unaufhaltsam. Inzwischen gibt es mehr als eine Million Caches weltweit. Mehr als 140.000 davon in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Was ist Geocaching?

Ein Cache ist eine Art Speicher. Im Falle des Geocaching handelt es sich dabei meist um eine kleine Dose oder Schachtel. Ein Behältnis also, in dem der Geocacher ein Logbuch und meistens auch einen oder mehrere kleine Gegenstände verwahrt. Der Cache wird anschließend versteckt und die Koordinaten des Verstecks im Internet der Community preisgegeben. Schon kann die Jagd beginnen.

Bewaffnet mit einem GPS-Gerät, den Koordinaten und gegebenenfalls einigen Hinweisen auf das Versteck macht sich der geneigte Abenteurer auf die Suche nach der richtigen Stelle. Genau die passende Freizeitbetätigung also für all jene, die einfaches Spazierengehen langweilt, denen beim Wandern der richtige Kick fehlt.

Ist der Cache gefunden, verewigt sich der Sucher erst im beiliegenden Logbuch, um anschließend der Community seinen Fund mitzuteilen. Im Netz können auch Erfahrungen und Erlebnisse bei der Suche ausgetauscht werden. So ist ein Großteil der Verstecke inzwischen mit reichlich Hinweisen und jeder Menge Geschichten versehen.

Verstecken und Suchen

Sind einmal die ersten Verstecke aufgespürt, liegt der Gedanke nicht mehr fern, selbst als Verstecker aktiv zu werden. Der Reiz liegt darin, einen guten Platz zu finden und seinen Schatz mit anderen zu teilen. Im Internet kann der sogenannte Owner dann verfolgen, was mit seinem Cache passiert. Wie vielen Personen der Fund geglückt ist. Wie schwer es war, den Ort zu entdecken und dergleichen mehr.

Wichtig dabei ist es, nur allgemein zugängliche Plätze zu verwenden. Privatgrundstücke und dergleichen sind absolut tabu. Es spielt dabei keine Rolle, ob das Versteck in der Natur oder mitten in der Stadt liegt. Manche Caches sind bequem mit dem Auto zu erreichen, andere nur nach langer Wanderung. Selbst körperlich gehandicapte Menschen finden eine Vielzahl an Möglichkeiten vor. So gibt es Caches, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind.

Des Rätsels Lösung

Inzwischen gibt es aber mehr als die sogenannten Traditional Caches. Es hat sich eine wahre Artenvielfalt entwickelt. Bei den sogenannten Multi-Caches sind mehrere Stationen zu bewältigen, bevor der eigentliche Fundort entdeckt werden kann. Bei den Mystery-Caches gilt es Rätsel zu lösen, Wherigo-Caches sind zum Teil sogar mit aufwendigen Phantasie-Spielen verbunden, auf die es sich einzulassen gilt.

Travel Bugs bieten eine andere Variante, bei der ein im Cache enthaltener Gegenstand auf Reisen geht. Wenn du also schon immer wolltest, dass dein kleiner Stoffbär das Death Valley sieht, oder Asien bereist, dann ist das eine witzige Möglichkeit. Auf den entsprechenden Seiten im Internet kann der Weg des kleinen Gefährten dann präzise nachvollzogen werden.

Platform-Caches sind inzwischen auf vielen Bahnsteigen und Bahnhöfen zu finden. Sie verkürzen die Wartezeit auf den nächsten Zug. – Es gibt noch viel mehr Varianten des Geocachings, der Fantasie sind ja keine Grenzen gesetzt. Allen gemeinsam ist, dass nur Eingeweihte teilhaben sollen. Alle anderen, die sogenannten Muggles, sind außen vor. Diese „Geheimnistuerei“ macht einen zusätzlichen Reiz aus. Immerhin ist man Teil einer Gemeinschaft, von der nur ein kleiner Teil der Bevölkerung eine Ahnung hat. Nützlich ist die Geheimhaltung natürlich auch. Schließlich sollen die Caches ja nicht geplündert oder zerstört werden.

Selbst zum Schatzsucher werden

Dein Interesse ist geweckt? Jeder kann selbst Jäger des verlorenen Schatzes sein. Man muss keinem Verein betreten, um selbst Geocacher zu werden. Es genügt schon, sich im Internet mit diversen Geocache-Seiten vertraut zu machen. Infos dazu findet man auf geocaching.com, geocaching.de und cacheve.org.

Ein GPS-Gerät ist sehr nützlich und in späterer Folge unverzichtbar. Leichte Verstecke können aber Dank genauer Angaben und Hinweise auch ohne GPS gefunden werden. Tatendrang, Schatzsucher-Fieber und die Motivation, sich in der freien Natur so richtig auszuleben sind die wichtigsten Zutaten, um mit dem nötigen Elan an die Suche heranzugehen. Möge der Geist der großen Schatzsucher mit allen Neo-Cachern sein.

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