Kräuter helfen in der Schwangerschaft

Heilpflanzen und Frauenkräuter: Erprobt und hilfreich für Schwangere

Die frühen Hebammen waren Kräuterkundige – ein Wissen, von dem wir heute profitieren können: Welche Heilpflanzen sind hilfreich, welche in der Schwangerschaft zu meiden?

Die Heilpflanzenkunde fand ihren Ursprung einst bei den Kräuterweibern und Heilerinnen, zu deren wichtigsten Aufgaben das Wohlergehen von Frauen zählte. Die somit zumeist seit Jahrhunderten erprobten Frauenkräuter bergen geradezu ungeahnte Kräfte in sich: Mit ihnen lassen sich Blutungen anregen oder stillen, Entzündungen und Schmerzen lindern, Zyklusstörungen und hormonelle Schwankungen regulieren, Wehen hemmen oder anregen und vieles mehr. Zahlreiche Antibiotika-Gaben lassen sich demnach durch Heilpflanzen ersetzen – gerade in der Schwangerschaft dürfte dies von großem Interesse und auch Nutzen sein.

Bekannte Frauenkräuter

Keimzumpe hilft gegen verfrühte Wehen, verhindert Fehlgeburten und beugt Ängsten vor, Frauenmantel kräftigt die Geburtsorgane und gleicht hormonell aus, Ingwer (in Kleinstmengen!) lindert den Brechreiz, Mutterkümmel beruhigt die Magensäfte, Fenchel wirkt milchbildend; gegen Unruhe, Schlaflosigkeit und Schweißausbrüche hilft die Urtinktur des Wolftrapps, Efeueinreibungen wirken Schwangerschaftsstreifen entgegen.

Schwangerschaftstees

Zahlreiche Heilpflanzen bergen wunderbare Wirkungen – viele Frauen möchten sich und dem ungeborenen Kind in der Schwangerschaft etwas Gutes tun und greifen daher zu sogenannten Schwangerschaftstees. Vom Gebrauch dieser soll hiermit zunächst abgeraten werden, denn bei genauer Betrachtung stellt sich oftmals heraus, dass in den meisten Mischungen durchblutungsfördernde und erwärmende Kräuter enthalten sind, die in kleinen Mengen zwar beispielsweise Schwangerschaftserbrechen lindern können, in größeren Dosen jedoch Wehen begünstigen.

Auch die obligatorischen Himbeerblätter sollten nicht von jeder Schwangeren und nicht zu jeder Zeit getrunken werden, denn sie können mitunter den Muttermund viel zu früh erweichen oder die schwangerschaftsbedingte Stuhlverstopfung verstärken. Beliebt innerhalb solcher Teemischungen sind außerdem Schafgarbe und Zinnkraut. Erstere enthält im ätherischen Öl relativ viel Thujon, ein Abtreibungsmittel und Nervengift, sollte daher in der Schwangerschaft nur in Maßen genossen werden; letzteres beinhaltet wehenerregende Pflanzenwirkstoffe. In jedem Fall stellen fertige Kräutermischungen keine Universallösung dar.

Die Tees sollten lieber individuell zusammengestellt werden und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Frau zugeschnitten sein, denn alles, was wirkt, kann natürlich auch Nebenwirkungen haben. In einer unkomplizierten Schwangerschaft machen kleine Mengen der vorgenannten Pflanzen oder homöopathische Tiefstpotenzen (D2) sicher nichts aus, aber bei Dauereinnahme oder in größeren Mengen kann vor allem in Problemschwangerschaften die schädliche Wirkung überwiegen.

Folgende Heilpflanzen können in größeren Mengen der Schwangeren Schaden zufügen:

  • Stark harntreibende oder nierenreizende Pflanzen wie Liebstöckel, Petersilie oder Wacholder
  • Abführend wirkende Pflanzen wie Aloe, Faulbaumrinde, Purgierkreuzdorn, Rhabarberwurzel, Rhizinus, Sennesblätter oder -früchte
  • Zu Blutandrang im Becken führende Kräuter wie Arnika, Berberitze, Gänseblümchen, Küchenschelle
  • Zu Blutfluss anregende Pflanzen wie Beifuß, Damiana, Eberraute, Liebstöckel, Poleiminze, Rosmarin und Wermut
  • Den Unterleib erwärmende Heilpflanzen, beispielsweise Angelikawurzel, Meisterwurz, Ingwer, Zimt
  • Schwermetall-mobilisierende Gewächse wie Bärlauch, Knoblauch oder Koriander
  • Furanocumarine verstärken die hormonell bedingte Hautpigmentierung und sind in Angelika, Bärenklau oder Liebstöckel enthalten
  • Hormonartig wirkenden Pflanzen wie Mönchspfeffer, Rotklee, Soja, Yams oder Kudzu
  • Aphrodisierende Kräuter wie Damina, Rosmarin oder Yohimbe

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.