Mit Homöopathie gegen Rückenschmerzen und Ischiasbeschwerden

Was sind die Ursachen und Symptome der Rückenschmerzen? Wie kann man vorbeugen, was kann man dagegen tun und wie helfen homöopathische Mittel dabei?

Rückenschmerzen haben sich inzwischen zu Volkskrankheit Nr.1 entwickelt. Sie sind die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Es wird zwischen plötzlich auftretendem Rückenschmerz, dem Hexenschuss oder Lumbago, dem Wurzelreizsyndrom (Lumboischialgie) mit Kreuzschmerzen, die auch in die Beine ziehen, und Bandscheibenvorfällen unterschieden.

Ursachen von Rückenschmerzen

Die Gründe für Kreuzschmerzen sind vielfältig. Sowohl organische wie psychische Ursachen kommen in Frage. Verletzungsbedingte Probleme können beispielsweise beim Schleudertrauma auftreten. Meist führen Entzündungen der Wirbelkörper, die Spondylitis, oder einer Bandscheibe, die Diszitis, zu den Rückenbeschwerden. Auch durch Abnutzung und Degeneration wie bei Arthrose oder Osteoporose kommt es zu Beschwerden. Weitere Ursachen können mechanischer Art sein, wie ein eingeklemmter Nerv oder Verletzungen bei einer Operation. Auch Tumore oder Nervenentzündungen durch Stoffwechselveränderungen wie bei Diabetes kommen in Betracht. Nicht zu vergessen die Fehlhaltung und Fehlbelastung der Wirbelsäule. Auftretende Schmerzen werden durch die Betroffenen kompensiert, indem bestimmte Muskeln angespannt werden, um die Fehlhaltung auszugleichen. Dies verursacht weitere Fehlhaltungen. So befindet man sich schnell in einem Teufelskreis, an dessen Ende ein Bandscheibenvorfall stehen kann.

Rückenschmerzen mit psychosomatischen Ursachen treten vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Menschen, die Gefühle wie Wut, Trauer und Aggression übermäßig unterdrücken, bekommen sieben Mal häufiger Rückenbeschwerden als andere. Generell bedeutet Schmerz für den Körper Stress. Bei Rückenschmerzpatienten löst Stress wiederum Schmerzen aus. So kommt es leicht zum Dauerschmerz.

Symptome von Kreuzschmerzen, Lumbago und Bandscheibenvorfall

In der Anfangsphase sind die Symptome häufig ungenau. Die Betroffenen klagen über Morgensteifigkeit, Verspannungen oder Schwäche. Viele verharmlosen die Beschwerden zuerst, bis sich mit der Zeit die Schmerzen verstärken.

Unter Lumbago oder Lumbalgie versteht man den Hexenschuss. Es kommt sehr plötzlich zu heftigen, stechenden Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Der Betroffene kann sich meist kaum noch bewegen und strecken. Die kleinste Bewegung schmerzt, was zur Folge hat, dass sich auch die Rückenmuskulatur verkrampft. Der Schmerz ist so heftig, dass viele Patienten einen Bandscheibenvorfall befürchten. Meist sind blockierte Wirbel oder Muskelzerrungen, die durch falsche Bewegungen oder Heben entstanden sind, die Ursache.

Bei der Lumboischialgie, dem Wurzelreizsyndrom kommt es zu Kreuzschmerzen, die auch in die Beine ziehen. Zusätzlich können Symptome wie Taubheitsgefühl, abgeschwächte Reflexe, Lähmungserscheinungen und Missempfindungen auftreten.

Beim Bandscheibenvorfall sind die Symptome von der Lage und dem Ausmaß des Vorfalls abhängig. Dabei spielt es eine Rolle, welche der benachbarten Nervenstrukturen betroffen sind. Er muss nicht unbedingt Schmerzen hervorrufen, obwohl der akut auftretende, stechende Schmerz zum Erscheinungsbild dazugehört. Durch Husten und Niesen werden die Schmerzen gesteigert. Ist der Bereich der Halswirbelsäule betroffen, treten die Beschwerden in Schultern, Armen und Händen auf.

Auch verspannte und schmerzhafte Muskeln können Rückenschmerzen auslösen. Dabei wird der Schmerz oft an anderen Körperstellen verspürt. Beispielsweise können Muskelverspannungen der Halswirbelsäule Schmerzen in Schulter, Arm oder Fingern verursachen.

Rückenschmerzen vorbeugen

Stärken Sie Ihre Rückenmuskulatur durch Übungen aus der Rückenschule. Dadurch werden Bänder und Bandscheiben entlastet. Rückenschonende Sportarten wie Schwimmen, Walking und Radfahren sollten bevorzugt werden. Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Massage oder Meditation können Rückenschmerzen lindern. Schlechte Körperhaltung muss korrigiert und Übergewicht langsam aber stetig abgebaut werden. Müssen Sie beruflich viel sitzen, benutzen Sie einen Sitzball.

Was tun gegen Rückenschmerzen?

Besonders bei leichten Rückenschmerzen helfen in vielen Fällen Wärmeanwendungen. Dazu zählen Bäder mit Kräuterzusätzen, Saunagänge, warme Güsse, Wärmepackungen, warme Kompressen, Wärmeumschläge und Wärmepflaster. Einreibungen mit Arnikatinktur, Eukalyptusöl und Lavendelöl lindern die Beschwerden ebenfalls. Eine Schröpfmassage steigert die Durchblutung und trägt dadurch zur Linderung bei. Auch die Dorn-Therapie zeigt gute Erfolge. Bei stärkeren Beschwerden sollte außer dem Arzt der Chiropraktiker, Osteopath oder Physiotherapeut auf gesucht werden. Sind, bedingt durch stärkere Schmerzen, keine manuellen Behandlungen am Rücken möglich, stellt die Fußreflexzonenmassage eine gute Alternative dar.

Homöopathische Mittel bei Rückenschmerzen

Benutzen Sie als Potenz die D12. Sie können 3 Globuli 3- bis 4-mal täglich nehmen. Als Regel gilt, immer dann wiederholen, wenn sich der Schmerz erneut verschlechtert.

  • Arnika – Rückenschmerzen nach Schlag, Unfall oder Verletzung. Berührung wird nicht ertragen.
  • Belladonna – starke, plötzliche Rückenschmerzen eher auf der rechten Seite. Bewegung und Erschütterungen, wie Husten, verschlechtern. Steißbeinschmerzen nach langem Sitzen. Der Betroffene kann nicht vom Sitz aufstehen.
  • Berberis – Kreuzschmerzen rheumatischer Natur. Der Schmerz ist stechend, einschießend oder es besteht ein taubes Prellungsgefühl. Verschlimmerung tritt im Liegen und Sitzen sowie bei tiefen Atmen auf.
  • Calcium carbonicum – Lumbalgie bei geringster Anstrengung. Schwächegefühl im Rücken. Arthrose der Wirbelsäule. Verschlimmerung bei nasskaltem Wetter, Bergaufgehen oder Treppensteigen.
  • Dulcamara – Lumbago und Ischialgie durch Wetterumschwung von warm auf kalt. Verbesserung stellt sich durch Bewegung, Druck und Warmwerden im Bett ein.
  • Kalium carbonicum – die Schmerzen treiben den Betroffenen nachts aus dem Bett. Rückenschmerzen, die in Zusammenhang mit der Menses oder einer Schwangerschaft auftreten. Eine Besserung tritt durch Druck und vornübergebeugtes Sitzen auf.
  • Kalium jodatum – rasende Schmerzen, die sich nachts verschlimmern. Liegen ist kaum möglich, schon gar nicht auf der schmerzhaften Seite. Frische Luft, Bewegung und Gehen verbessern den Zustand. Meist linksseitig.
  • Nux vomica – schwere Ischialgie mit Empfindlichkeit und Zorn. Wärme, Druck und Liegen bessern, wobei zu langes im Bett bleiben wieder verschlechtert. Umdrehen im Bett ist kaum möglich.
  • Rhus toxicodendron – Drang aufzustehen und sich zu bewegen. Morgens sind die Schmerzen schlimmer, Bewegung bessert. Nasskaltes Wetter oder Schwitzen in kühler Luft verschlechtern oder sind die Auslöser. Heiße Anwendungen und Liegen auf hartem Untergrund bessern. Eher linksseitig.
  • Ruta – starke Kreuzschmerzen mit Steifheit und Lahmheit. Die Schmerzen haben brennenden und reißenden Charakter. Manchmal stellt sich das Gefühl ein, der Schmerz säße in den Knochen. Auslöser können Verletzungen sein und ständige Überlastung des Rückens. Die Ischialgie verschlimmert sich im Liegen und ist über Tag besser. Ruta kann leicht mit Rhus tox. verwechselt werden.
  • Sepia – Lumbalgie mit Erschöpfung und Schwächegefühl im Kreuz. Eine Verschlimmerung tritt nachmittags auf. Die Lumbalgie kann vor der Menses oder in der Schwangerschaft auftreten. Fester Druck verbessert die Beschwerden. Mitunter bessert auch schwere körperliche Anstrengung.
  • Tellurium – Starke Schmerzen, die in den Ischiasnerv und den Oberschenkel ausstrahlen. Schlimmer durch Husten, Lachen, Niesen oder Pressen beim Stuhlgang. Besser im Stehen. Eher rechtsseitig.

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