Pflanzliche Arzneimittel – Hilfe aus der Natur

Erkrankungen mit Heilpflanzen behandeln. Artischocke, Primel, Kapuzinerkresse – womit die Natur am besten helfen kann.

Bei leichten Unpässlichkeiten kann man die meisten Heilpflanzen auch als Tee genießen. Liegen schon stärkere Beschwerden vor, ist wahrscheinlich die Gabe eines pflanzlichen Arzneimittels aus der Apotheke notwendig. In solchen Heilsubstanzen ist die Konzentration der Extrakte um ein Vielfaches höher. Bei andauernden oder starken Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen.

Heilpflanzen und welche Beschwerden sie lindern

  • Hagebutte bei Arthrose: Extrakte aus der Hagebutte mindern Schmerzen, hemmen entzündliche Prozesse und geben neue Beweglichkeit.
  • Efeu und Thymian bei Atemwegserkrankungen: Efeu oder Thymian lindern Husten oder Bronchitis. Sie wirken reizlindernd und schleimlösend. Es gibt auch Präparate mit Thymian und Efeu (z.B. Bronchipret)
  • Roter Sonnenhut gegen Erkältung und Grippe, denn er stärkt die Abwehr.
  • Die Senföle von Kapuzinerkresse, Meerrettich, Cistrose und Kapland-Pelargonienwurzel hemmen Bakterien und Viren.
  • Gingko für das Gedächtnis: Konzentrationsstörungen, Schwindel, Ohrensausen, Vergesslichkeit und Symptome des Demenz-Syndroms können mithilfe von Gingko vermindert werden. Gingko soll auch anderen Hirnleistungsstörungen wie Alzheimer vorbeugen.
  • Leichter einschlafen mit Baldrian, Hopfen, Melisse und Passionsblume: ein Bad mit Lavendelzusatz (z.B. von Weleda) fördert die Entspannung. Präparate, die Mischungen aus Baldrian, Melisse, Hopfen oder Passionsblume enthalten, erleichtern das Ein- und Durchschlafen.
  • Johanniskraut, Hopfen und Baldrian gegen Nervosität: bei innerer Unruhe und Lampenfieber kann man mit Johanniskraut entgegenwirken. Auch Baldrianwurzel oder eine Kombination aus Hopfen und Baldrian können die ersehnte Ruhe und Gelassenheit wieder zurückbringen.
  • Reines Lavendelöl bei Verletzungen: auf Schnitt- und Schürfwunden oder Insektenstiche sollte man reines ätherisches Lavendelöl auftragen.
  • Beinwellwurzel hilft bei Muskelkater, Prellungen oder Verstauchungen (z.B. Kytta-Salbe).
  • Preiselbeeren und Senföle bei Blasenentzündung: Saft aus Preiselbeeren oder Cranberrys mindert die Reizung. Senföle wirken heilend und entzündungshemmend. Diese können auch vorbeugend eingesetzt werden.
  • Rosskastanienextrakt oder Rotes Weinlaub für die Venen: Rosskastanienextrakt (z.B. Essaven) oder Rotes Weinlaub nimmt Schmerzen, Schwellungen und Schwere von den Beinen.
  • Brennnessel und Sägepalmenfrüchte für die Prostata: wenn es infolge einer Prostata-Vergrößerung zu häufigem Harndrang oder Beschwerden beim Wasserlassen kommt, sind Brennnessel, Sägepalmenfrüchte oder Präparate, die Extrakte beider Pflanzen enthalten, sehr hilfreich.
  • Artischockenextrakt bei Völlegefühl oder Krämpfen: Artischockenextrakt hilft bei Völlegefühl oder Krämpfen infolge gestörter Fettverdauung.
  • Gegen Bauchschmerzen, Übelkeit, Reizmagen- oder Reizdarmbeschwerden hat sich eine Mischung aus Bitterer Schleifenblume, Angelikawurzel, Mariendistel, Schöllkraut, Süßholz und Pfefferminze bewährt.
  • Mariendistel und Mistelpräparate bei Krebs: begleitend zur Therapie können Mariendistel bzw. Mistelpräparate verordnet werden.
  • Johanniskraut gegen Depressionen: bei leichten bis mittelschweren Verstimmungen hilft Johanniskraut. Die Präparate (z.B. Laif 900) sind verschreibungspflichtig.
  • Schlüsselblume, Holunderblüte, Ampferkraut und Eisenkraut gegen Schnupfen: Infektionen der Nase und Nebenhöhlen bekämpft man mit einer Kombination aus Schlüsselblume, Holunderblüte, Ampferkraut und Eisenkraut (z.B. Sinupret).
  • Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen: das Einreiben der Schläfen, der Stirn und des Nackens mit verdünntem Pfefferminzöl lindert Kopfweh.
  • Korianderöl bei Akne: Lotionen mit Korianderöl (z.B. Coritop) lindern Erkrankungen wie Akne oder Neurodermitis.
  • Traubensilberkerze für die Wechseljahre: hormonell bedingte Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen lindert die Traubensilberkerze.
  • Teufelskralle und Weidenrindenextrakt bei Rheuma: Steifheitsempfindungen und Schmerzen kann die Wurzel der Teufelskralle lindern. Auch Weidenrindenextrakt wird zur Schmerzbekämpfung in der Rheumabehandlung empfohlen.
  • Weißdorn und Gingko für Herz und Gefäße: Gingko senkt das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt, Thrombose und Schlaganfall. Weißdornextrakt kräftigt das Herz und die Gefäße.

Vorteile Phytopharmaka

Pflanzliche Arzneimittel sind in vielen Fällen den chemischen ebenbürtig, manchmal sogar überlegen. Phytopharmaka haben weitaus weniger, meist gar keine unerwünschten Nebenwirkungen. Außerdem sind Heilextrakte oft Vielstoffgemische, die Erreger gleich von mehreren Seiten angreifen. Deshalb können Keime keine Resistenz bilden.

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