Rezepte mit Lavendel – Schweinefilet, Lammkotelett, Eis, Kekse

Lavendel lässt sich auch im heimischen Garten anbauen.

Lavendel (Lavandula angustifolia) – schon der Klang des Namens lässt vor dem inneren Auge leuchtend blaue Felder erscheinen. Aber nicht nur in der Provence, wo Lavendel in großem Stil für die Produktion von Lavendelöl angebaut wird, gedeiht dieser duftende Halbstrauch. Als echter Südländer braucht er eine voll sonnige Lage und einen kalkreichen, trockenen Standort, nimmt auch mit einem Blumentopf vorlieb, dort allerdings nicht ausdauernd.

Ist der ideale Standort gefunden, kommt die Qual der Wahl. Lavendelpflanzen gibt es zwar überall zu kaufen, wer sich aber mit dieser Pflanze etwas näher beschäftigt, kommt aus dem Staunen nicht heraus, wie viele unterschiedliche Sorten es gibt. Allein die Blütenfarben reichen von weiß bis rosa, von dunkelblau bis zu violett. Es gibt sogar eine Sorte, die unter guten Bedingungen zweimal im Jahr blüht (Two seasons).

Für welche Sorte man sich letztlich entscheidet, ist gleichgültig, denn alle bedürfen der gleichen Pflege. Dazu gehört ein radikaler Rückschnitt nach der Blüte, damit die Pflanze nicht von innen verkahlt. Aus dieser etwas mühseligen Arbeit lässt sich jedoch eine Tugend machen, denn die Blüten, die bei dem Rückschnitt anfallen, sind vielfältig einsetzbar. Wie oben erwähnt, wird Lavandula latifolia (Speiklavendel) in Frankreich kommerziell für die Parfümindustrie angebaut.

Lavendel – ein vielfältiges Küchengewürz

Die Blüten aus dem heimischen Garten werden nicht nur wegen ihres hübschen Aussehens, auch im getrockneten Zustand, als dekoratives Sträußchen zur Mottenabwehr im Kleiderschrank geschätzt, sondern lassen sich vielfältig als Gewürz in der Küche einsetzen.

Gleiches gilt für die Blätter. Sie sollten indessen nur sparsam genutzt werden, denn ihr harziges Aroma ist recht ausgeprägt und man kann bei großzügiger Verwendung leicht zu viel des Guten tun.

Lavendel wurde schon von den Römern geschätzt und in den Klostergärten des Mittelalters wurde er als Arzneipflanze gezogen. So soll ihn Hildegard von Bingen gegen Läuse und zur Verbesserung der Sehkraft angewendet haben. Ein Tee aus den Blüten (10 Gramm Blüten auf ¼ Liter kochendes Wasser soll bei akuten Gichtanfällen hilfreich sein. Auch zur Bekämpfung von Schlaflosigkeit, Migräne, Hypochondrie und Melancholie wurde Lavendel eingesetzt.

In der Küche eignet sich Lavendel zum Würzen sowohl von Süßspeisen als auch von herzhaften Gerichten aus Fleisch und Fisch.

Auch wer nicht an Hypochondrie oder Melancholie leidet, sollte sich einmal einen Tee aus Lavendelblüten aufgießen, denn sein feines Aroma verhilft zu einem besonderen Geschmackserlebnis.

Aus der Fülle der Rezepte seien die folgenden ausgewählt:

Schweinefilet in Lavendelsahne

Zutaten:

  • 1 Kilogramm Schweinefilet
  • 1 Becher Sahne
  • 1 Zweig Lavendelblätter
  • 3 Knoblauchzehen
  • Öl zum Braten
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Das Filet in Scheiben schneiden, in heißem Öl von beiden Seiten in der Pfanne anbraten. Das Fleisch heraus nehmen und warm stellen. Den Knoblauch pellen, in Scheiben schneiden, Lavendelblätter von den Stielen zupfen, grob hacken, mit dem Knoblauch zusammen in der Pfanne bräunen, die Sahne dazu gießen und aufkochen, weitere fünf Minuten köcheln lassen, das Fleisch wieder dazu geben und fünf Minuten ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Herzhaftes mit Lavendel – Marinierte Lammkoteletts

für 4 Personen

Zutaten für die Marinade:

  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 Zwiebel
  • 6 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Esslöffel getrockneter Lavendel (Blätter und Blüten gemischt)
  • 1 Glas Portwein
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Aus den aufgeführten Zutaten eine Marinade bereiten. Acht Lammkoteletts über Nacht darin ziehen lassen, Koteletts trocken tupfen, in einer Pfanne oder auf dem Grill braten.

Lavendel als Süßungsmittel

Getrocknete Lavendelblüten werden im Mörser zerrieben, mit Zucker gemischt. In dieser Form können sie zum Süßen von Tee verwendet werden.

Lavendelkekse

Zutaten:

  • 150 Gramm Butter
  • 150 Gramm Zucker
  • 1 Ei, 1 Eigelb
  • 200 Gramm Mehl
  • 3 Esslöffel Lavendelblüten

Zubereitung:

Aus Butter, Zucker, Mehl und zwei Esslöffeln Lavendelblüten einen Teig herstellen, zur Rolle formen und ½ Zentimeter breite Scheiben abschneiden, mit Eigelb bestreichen und mit einem Esslöffel Lavendelblüten bestreuen. Bei 180° C hellgelb backen.

Lavendeleis

Zutaten:

  • ½ Liter Milch
  • 5 Eigelbe
  • 120 Gramm Zucker
  • 2 Esslöffel Lavendelblüten

Zubereitung:

Die Lavendelblüten in der Milch aufkochen, erkalten lassen und abseihen. Die Eigelbe mit dem Zucker (wird Lavendelzucker verwandt, ist der Geschmack noch intensiver) auf einem Wasserbad unterrühren, zu einer dicklichen Creme aufschlagen, die Lavendelmilch langsam dazu gießen, vom Herd nehmen und unter Rühren erkalten lassen. In einer Eismaschine weiter verarbeiten.

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