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Rhabarber – erfrischend, geschmacksintensiv und gut kombinierbar

Rhabarber gehört in Europa erst seit etwa 100 Jahren zu den kultivierten Gartenpflanzen. Schon vor Jahrtausenden wurde seine Wildform als Arznei verwendet.

Rhabarber gilt als schlichte Gartenpflanze, deren Stängel von April bis Juni geerntet und vor allem zu Kompott oder Kuchen verarbeitet werden. Durch seinen intensiven Geschmack bietet Rhabarber aber noch viele andere Verwendungs- und Zubereitungsmöglichkeiten. Zudem spielt er auch aus medizinischer Sicht eine Rolle, im positiven wie im negativen Sinne.

Rheum barbarum – die fremdländische Wurzel

Rhabarber gehört aus botanischer Sicht zu den Knöterichgewächsen, genau genommen ist es ein Gemüse, das aber weitgehend wie Obst verwendet wird. In Europa ist er im Frühsommer erntereif, ursprünglich war er in Tibet und in der Mongolei beheimatet. Die Rhabarberpflanze besitzt riesige Blätter und bildet wunderschöne Blüten. Geerntet werden die Stängel, die grün bis rosa und bei manchen Sorten auch kräftig rot gefärbt sind. Die Blätter sind nicht zum Verzehr geeignet, sie sind aufgrund der enthaltenen Oxalsäure giftig.

Inhaltsstoffe und Wirkungen des Rhabarbers

Die Rhabarberpflanze ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Zu nennen sind hier vor allem der hohe Kaliumgehalt, aber auch Mangan und Vitamin C, B3, B5.

In der Mongolei und auch in Tibet wurde schon im dritten Jahrtausend v. Chr. aus Rhabarber Medizin gewonnen und auch die Griechen und Römer nutzten ihn als Arznei gegen Leibschmerzen. Heute weiß man, dass die in Rhabarber enthaltene Apfelsäure sich positiv auf die Verdauung auswirkt und zudem blutreinigende Eigenschaften besitzt. Die traditionelle chinesische Medizin setzt Rhabarber vor allem bei Verstopfung ein, da er abführend wirkt.

Die in Rhabarber enthaltene Oxalsäure kann beim Verzehr größerer Mengen die Aufnahme von Kalzium und Eisen aus der Nahrung hemmen. Außerdem scheint diese Säure schmerzhafte Gelenkbeschwerden wie zum Beispiel bei Arthritis oder Gicht noch zu verschlimmern und auch zur Bildung von Nierensteinen beitragen.

Rhabarber als Getränk

Ob als Saft, Schorle oder Zutat im Fruchtcocktail – Rhabarber ist vielseitig, erfrischend und sehr geschmacksintensiv. Zum Entsaften eignet sich Rhabarber gut – den Saft kann man mit dem Dampfentsafter oder durch Kochen mit etwas Wasser gewinnen. Anschließend den gewonnenen Saft mit 200 g Zucker pro Liter mehrere Minuten aufkochen und abfüllen. Für die Herstellung von Sirup verwendet man entsprechend mehr Zucker oder auch Gelierzucker. Der Saft oder Sirup lässt sich gut mit anderen Zutaten in Fruchtcocktails kombinieren. Hier kommen als Kombinationsmöglichkeiten zum Beispiel

  • Erdbeeren,
  • Kokosmilch und auch
  • Mango oder
  • Honigmelone in Frage.

Die Zubereitung von solchen Fruchtdrinks kann mit oder ohne Alkohol erfolgen.

Fruchtzubereitungen mit Rhabarber: Kompott, Marmelade, Gelee und Ähnliches

Da Rhabarber sehr sauer ist, wird er in den meisten Fällen mit viel Zucker zu den verschiedensten Fruchtzubereitungen weiterverarbeitet. Hierfür werden zunächst die Stängel gewaschen und geschält sowie in Stücke geschnitten und mit Wasser und Zucker gekocht. Für Kompott wird zum Beispiel

  • 1 kg Rhabarber mit
  • 1/8 Liter Wasser und
  • 150 g Zucker verwendet.

Dazu passt besonders gut Vanillesoße oder Vanilleeis. Als Gewürz zum Beispiel auch für Gelee oder Marmelade eignen sich Zimt- oder Vanillestangen und auch etwas Zitronensaft. Rhabarber lässt sich aber auch gut mit anderen Früchten kombinieren. So ist zum Beispiel eine Marmelade aus Rhabarber und Erdbeeren sehr lecker und schmeckt sommerlich frisch.

Tipps und Tricks für die Verwendung, Lagerung und Zubereitung von Rhabarber

  • Rhabarber eignet sich gut zum tiefgefrieren. Eine längere Lagerung frischer Ware ist nicht möglich, der Rhabarber wird schnell welk und schlaff.
  • Wer die Möglichkeit hat, Rhabarber selbst zu ernten, kann auch die Blüten nutzen: Vor dem Aufblühen pflücken und in Salzwasser kochen, wie Brokkoli zu verwenden.
  • Vorsicht beim Kochen von Rhabarber in Aluminiumtöpfen! Aluminium kann durch die Säure freigesetzt werden und in die Nahrung gelangen. In größeren Mengen aufgenommen ist Aluminium gesundheitsschädlich.