Roboterspielzeug erobert das Kinderzimmmer

Viele Kinder wünschen sich ein elektronisches Haustier. Sie heißen Hexbug oder Zhu-Zhu. Spielzeugroboter sollen bei Kindern immer häufiger echte Haustiere ersetzen. Aber das gelingt mit den Robotern kaum.

Nach den Fabrikhallen, in denen Roboter schweißen, löten und Bauteile zusammensetzen, werden sie nun auch im Haushalt alltäglicher. Wie bei vielen anderen Produkten, finden sie den Weg in unser Haus über die Kinderzimmer als Spielzeug. Das hat nicht nur gute Seiten.

„Aibo“ machte den Anfang

Als erster Spielzeugroboter kam schon vor Jahren der Roboterhund „Aibo“ von Sony auf den Markt. Er war aber so teuer, dass er bestenfalls für Erwachsene als Spielzeug oder als Statussymbol taugte. Er konnte ziemlich viele Sachen machen, die ein echter Hund auch kann. In Japan wurde er sogar auch in Altenheimen gegen Depressionen eingesetzt. Der Preis diese Spielzeugroboters verhinderte aber, dass das Produkt mehr als ein Nischendasein führen konnte. Die in der Summe viel kaufkräftigere Zielgruppe der Kinder konnte damit nicht erreicht werden.

Zhu-Zhu-Pets

Das ändert sich nun mit den Zhu-Zhu-Pets, einer Art „Roboterhamster“, die die Kinderzimmer in den USA erobert haben und sich nun anschicken auch in Europa heimisch zu werden. Das ist wichitgste Argument für den Erfolg, neben dem, dass es sich um ein Spielzeug handelt, dass gerade „in“ ist und alle gerne haben möchten, ist der Preis. Er liegt bei unter zwanzig Euro. Das ist eine Größenordnung, die Eltern, Großeltern oder auch Kinder mit ihrem Taschengeld bereit sind auszugeben. Um diese kuscheligen Hamster, die sich aber nicht wie Hamster bewegen, sondern auf Rädern, herum kann man aber einiges Geld loswerden, um entsprechende Bahnen auf denen die Zhu-Zhu Hamster „laufen“ können zu errichten.Wie echte Hamster verhält sich das Roboterspielzeug nicht einmal annähernd. Im Grunde sind es kleine in ein Fell gesteckte Fahrzeuge.

Hexbug

Wer es weniger kuschelig mag, der kann verschiedene Spielzeugroboter von Hexbug erwerben. Preislich liegen sie in einer ähnlichen Größenordnung, sind aber eher technisch und weniger „sympatische“ Tiere, wie Krebse oder Ameisen. Technisch sind sie interessanter, weil sie sich auf Beinen fortbewegen bzw. der Hexbug Nano über Vibrationen. Eine handvoll dieser Roboter kann schon die Illusion eines kleinen Insektenkolonieerzeugen.

Erspart ein Haustier?

Für viele Eltern die Roboterspielzeuge vielleicht den Reiz, dass man der Familie (und dem Tier) ein Leben als Haustier in Kinderhänden erspart. Roboterhamster gehen kaputt, wenn sie herunterfallen. Man muss aber nicht zum Tierarzt, keinen Käfig sauber machen, füttern oder Futter kaufen. Das alles sind Arbeiten, die nach anfänglicher Begeisterung für ein echtes Haustier, in den meisten Fällen doch bei den Eltern hängen bleiben.

Erfahrung eines Lebewesens fehlt

Die eigentliche Erfahrung, die Kinder mit einem Haustier machen können, nämlich Verantworung zu übernehmen, auch eklige Dinge zu tun, ein Tier krank zu erleben und sterben zu sehen, können durch Roboter nicht erreicht werden.

Interesse geht schnell vorüber und was bleibt

Wie bei vielem technischen Spielzeug, das im Grunde perfekt ist und bei dem man aus diesem Grund wenig machen kann, geht der Reiz schnell verloren. Übrig bleibt technisches Gerät, das wegen der Batterien eigentlich besonders entsorgt werden müsste, aber wahrscheinlich doch einfach so in der Mülltonne landet.

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