Schützen Vitamin C und E Frauen vor Herzinfarkt?

Ascorbinsäure und Tocopherol schützt Frau ab 40 nicht vor Infarkt. WACS-Studie: Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin C, E und Beta-Karotin schützt Frauen ab 40 Jahren mit hohen Risikofaktoren nicht vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Fakten sind offensichtlich: Frauen haben gegenüber gleichaltrigen Frauen mit ungünstigem Lebensstil ein etwa 80 Prozent niedrigeres Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, wenn sie:

  • Nichtraucherinnen sind,
  • sich gesund ernähren,
  • sich regelmäßig bewegen,
  • und normale Blutdruck- und Blutfettwerte aufweisen.

Dies zeigte im Jahre 2004 zum Beispiel die INTERHEART-Studie mit knapp 30.000 Test-Personen sowie andere Untersuchungen. Gesunde Ernährung meint: Gemüse und Obst sollten ein wichtiger Eckpfeiler der Lebensmitteldiät sein – denn neben den natürlichen Vitaminen und Mineralien enthalten sie auch über 30.000 bioaktive Substanzen, die nahezu unerforscht sind. Doch Werbung und so genannte Vitalstoff-Experten suggerieren, dass man Gemüse und Obst durch Pillen und Pülverchen ersetzen kann: Ob man gesundes Kohlgemüse durch Vitamin-Pillen ersetzen kann, oder ob man sich mit diesem Glauben selbst verkohlt, zeigt die aktuelle WACS-Studie.

WACS-Studie: Schützen Vitamin C, E und Beta-Karotin oder Kombinationen der Vitamine Frauen mit hohen Risiko vor Herz-Kreislauf-Krankheiten besser als ein Scheinpräparat?

In der „Women’s Antioxidant Cardiovascular Study“ untersuchten Dr. Nancy R. Cook vom „Brigham and Women’s Hospital“ der Harvard-Universität in Boston und ihre Mitarbeiter die Daten von 8.171 weiblichen Ärzten aus den USA. Zu Beginn der Studie waren die Teilnehmerinnen mindesten 40 Jahre alt. das Durchschnittsalter war knapp 61 Jahre. Jede der Teilnehmerinnen hatte durch ihre klinische Vorgeschichte oder durch Risikofaktoren ein hohes Risiko, an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterin-Werte, Übergewicht, Diabetes, Herzinfarkte der Eltern oder Raucherin. Die Studienteilnehmerinnen erhielten nach einer zufälligen Auswahl über eine Dauer von durchschnittlich neuneinhalb Jahren entweder:

  • 500 Milligramm Vitamin C täglich, ein Vitamin-E-Scheinpräparat (Placebo) und ein Beta-Karotin-Placebo alle zwei Tage;
  • 500 Milligramm Vitamin C täglich, 600 Internationale Einheiten (IE) Vitamin E (D-Alpha-Tocopherol-Acetate) und ein Beta-Karotin-Placebo alle zwei Tage;
  • 500 Milligramm Vitamin C täglich, 600 IE Vitamin E und 50 Milligramm Beta-Karotin (Lutotin) alle zwei Tage;
  • ein Vitamin-C-Placebo täglich, 600 IE Vitamin E und 50 Milligramm Beta-Karotin alle zwei Tage;
  • ein Vitamin-C-Placebo täglich, 600 IE Vitamin E und ein Beta-Karotin-Placebo alle zwei Tage;
  • oder ein Vitamin-C-Placebo täglich, ein Vitamin-E- und ein Beta-Karotin-Placebo alle zwei Tage.

Vitamin C und Beta-Karotin schützen nicht besser als Scheinpräparate

Von den 8.171 Studienteilnehmerinnen erkrankten 1.450 Frauen an Herz-Kreislauf-Krankheiten, darunter waren 274 Herzinfarkte, 298 Schlaganfälle, 889 Eingriffe an den Herzkranzgefäßen und 395 Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Krankheiten. Vitamin C und Beta-Karotin zeigten alleine oder in Kombination mit anderen Vitaminen gegenüber Schein-Präparaten keinen bedeutsam besseren Schutz.

Vitamin E schützt Frauen mit einer früheren Herz-Kreislauf-Krankheit besser als ein Scheinpräparat

Für Vitamin E alleine zeigte sich gegenüber allen Studienteilnehmerinnen auch kein signifikant besserer Schutz gegenüber einem Schein-Präparat. Bei einer Analyse der an der Studie beteiligten Untergruppen, konnten jedoch für Studienteilnehmerinnen mit einer früheren Herz-Kreislauf-Krankheit signifikante Verminderungen des Risikos beobachtet werden: zum Beispiel für Herzinfarkt (22 Prozent) und Schlaganfall (27 Prozent).

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