Tennisarm – Was tun?

Epicondylitis ist eine relativ häufige Erkrankung. Die Epikondylitis, im Volksmund als Tennisarm, Golferarm, Mausarm, Maurer- oder Malerarm bekannt, ist die weltweit häufigste Erkrankung des Armes. Wie behandelt man einen tennisarm?

Beim Begriff »Tennisarm« weiß nahezu jeder, welche Schmerzen gemeint sind. Medizinisch handelt es sich um ein Schmerzsyndrom, dessen Ursprung sich im Bereich der Hand- und Fingermuskulatur und an den äußeren Ansätzen des Oberarmknochens befindet. Danach ist der Tennisarm ein schmerzhafter Einriss an den Sehnenansätzen von Muskeln des Unterarms, die an den beiden Knochenvorsprüngen oberhalb des Gelenkknochens am Oberarmknochen entspringen. Ursache ist meistens Überbeanspruchung.

Wer ist vom Tennisarm betroffen?

Die Epikondylitis ist eine relativ häufige Erkrankung, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt zwischen dem 35. und dem 50. Lebensjahr. Jeder zweite Tennisspieler erkrankt im Laufe seines Lebens an einem Tennisarm. Das Erkrankungsmaximum liegt bei Tennisspielern zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr.

Insgesamt sind allerdings mehr Nicht-Sportler als Sportler betroffen. Zu den Betroffenen zählen Vertreter aller Berufsgruppen, die relativ häufig wiederkehrende, gleichförmige Armbewegungen machen. Dazu gehören sowohl Maurer und Maler wie auch Musiker (Pianisten, Geiger, Schlagzeuger) und Bandarbeiter. Zunehmend sind auch Bildschirmarbeitskräfte und Sekretärinnen von der Problematik betroffen.

Verlauf der Erkrankung

Die auftretenden Schmerzen sind heftig. Anfangs treten Druckschmerzen an den betroffenen Muskeln auf sowie ausstrahlende, ziehende Schmerzen im gesamten Unterarm, vor allem bei Belastung. Im Mittelstadium schmerzt der betroffene Arm auch belastungsfrei und die Kraft lässt nach. Im Verlauf der Erkrankung verliert der Betroffene jede Spannkraft in dem betroffenen Arm und kann schließlich teilweise die Hand nicht mehr selbsttätig heben.

Die Epicondylitis heilt häufig nach einigen Jahren spontan aus. Man spricht dabei vom »Ausbrennen«. Der Schmerz lässt dann innerhalb einiger Monate langsam nach, bis er schließlich wie von Geisterhand vollständig verschwunden ist. Dies geschieht häufig unabhängig davon, ob und welche Therapien angewandt werden.

Allerdings kann die bisweilen äußerst schmerzhafte Erkrankung leicht chronisch werden. Sie tritt gelegentlich auch nach erfolgreicher Behandlung wieder auf.

Behandlung und Therapien der Epicondylitis

Je nach ärztlicher Auffassung werden verschiedene Therapien empfohlen und verordnet. Ultraschall, Lasertherapie, Interferenztherapie, Hochvolttherapie, Elektrostimulationstherapie, Muskelkräftigungsübungen, Armschlinge, Bandagen, Verbände, Stoßwellen-Therapie bringen nur selten den gewünschten Erfolg und führen meist nicht zur vollständigen Heilung.

Das Spritzen von Kortison in das betroffene Gelenk bringt zwar kurzfristig sofortige Linderung. Es heilt jedoch nur eine akute Erkrankung. Bereits nach der dritten Kortison-Injektion an die gleiche Stelle treten irreversible Gewebeschädigungen auf. Es entstehen Gewebe-Verklebungen, Pigmentstörungen, ausdünnende Haut, leichte Deformationen des Ellenbogens und ein besonders von Frauen als unschön empfundener Abbau von Fettgewebe.

Relativ gute Ergebnisse werden mit Hilfe der Akupunktur erzielt. Auch aus dem Bereich der Kinesiologie gibt es Erfolgsmeldungen.

An letzter Stelle der ärztlichen Maßnahmen steht die Operation des Gelenks. Die Erfolgsaussichten werden von Medizinern aber nur dann als günstig angesehen, wenn die Krankheit kein chronisches Stadium erreicht hat. Insgesamt gilt die Operation der Epikondylitis als umstritten.

Die Selbst-Behandlung des Tennisarms

Gute Ergebnisse melden Patienten, die sich mit Unterstützung von Orthopäden oder anderer Mediziner weitgehend selbst behandeln. Dabei wird davon ausgegangen, dass regelmäßiges Dehnen dazu führt, dass die Erkrankung zurück geht und schließlich ausbrennt.

Der Arm darf dabei nicht geschont werden. Es soll alles wie gewohnt gemacht werden, auch wenn Schmerzen auftreten. Regelmäßige Dehnübungen sollen die durch den Schmerz verkrampften Sehnen langsam wieder lösen.

Hilfreich ist weiter das Aushängen am Reck oder an einer beliebigen Querstange, beispielsweise einem Türreck, das es preiswert im Handel gibt. Dabei sollen die Arme durchgestreckt sein und das Gewicht möglichst mit den Fingern gehalten werden.

Soforthilfe versprechen Kühlbeutel mit Eis und eine vorsichtig lockernde Massage.

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