Uran im Trinkwasser

Trinkwasser an manchen Orten für Säuglinge nicht geeignet.

An einigen Orten werden die Werte, die bei Mineralwasser für die Kennzeichnung „zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ gelten, überschritten.

Im Allgemeinen werden mit dem Element Uran Atomkraft oder gar Atomwaffen verbunden. Dieser radioaktive Stoff kommt aber auch in der Natur vor und kann über den Boden in das Grund- und damit auch in das Trinkwasser geraten. Uran ist ein radioaktives Schwermetall, das vor allem als Uran 238 in der Natur vorkommt. Es wird vom Wasser aus dem Gestein herausgelöst und gelangt so in die Nahrungskette.

Grenzwerte für Uran

Bis vor kurzem gab es überhaupt keine Grenzwerte für Uran in Trink- oder Mineralwasser. Mittlerweile müssen zumindest Mineralwässer, die die Aufschrift tragen „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ einen Grenzwert von 2 Mikrogramm je Liter einhalten.

Für unser wichtigstes Lebensmittel, das Trinkwasser, gibt es bis heute keinen Grenzwert. Die Wasserversorgungsunternehmen sind noch nicht einmal verpflichtet das Trinkwasser überhaupt auf Uran zu untersuchen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Grenzwert von 15 Mikrogramm je Liter als ungefährlich angesehen. Das Umweltbundesamt möchte die Grenze bei 7-10 Mikrogramm je Liter ziehen und hält das für den Wert, den ein Erwachsener bei lebenslangem „Genuss“ des uranhaltigen Wassers verkraften kann.

Radioaktivität

Das Problem bei natürlichem Uran in Trinkwasser oder der Nahrung liegt dabei nicht in der Radioaktivität, auch wenn die meisten Menschen das mit dem Stoff „Uran“ verbinden. Das hauptsächlich in der Natur vorkommende Uran 238 zerfällt so langsam, dass es kaum „strahlt“. Die radioaktive Dosis, die durch das natürliche Uran im Trinkwasser aufgenommen wird, dürfte kaum relevant sein.

Uran ist ein Schwermetall

Problematisch ist die Giftigkeit des Urans als Schwermetall, das – bei dauerhafter Einnahme – vor allem zu Leber- und Nierenschäden führen kann.

Während man bei Mineralwasser, das ausdrücklich zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet ist, also davon ausgehen kann, keinerlei Risiken im Hinblick auf eine Belastung mit Uran ausgesetzt zu sein, ist das bei normalem Trinkwasser nicht garantiert. Allerdings ist auch kein Grund zur Panik gegeben, nur weil die Grenzwerte zur Zubereitung von Säuglingsnahrung in einigen wenigen Regionen überschritten worden sind. In Rheinland-Pfalz hat das Landesuntersuchungsamt kürzlich eine Reihe von Wasserproben untersucht und vereinzelt Werte entdeckt, die über denen für die Zubereitung zur Säuglingsnahrung liegen.

Entfernung von Uran aus dem Trinkwasser

Die derzeitige Wasseraufbereitung hat nahezu keine Auswirkung auf den Gehalt an natürlichem Uran im Trinkwasser. Falls tatsächlich einmal kritische Werte erreicht werden sollten, wird als Maßnahme am ehesten das Verdünnen mit unbelastetem Wasser durchgeführt werden. Bei einer Überschreitung von 10 Mikrogramm je Liter soll langfristig (über Jahre) eine Senkung unter diesen Wert angestrebt werden. Auch diese Zeitspanne zeigt, dass für Erwachsene Menschen kein Grund zur Panik gegeben ist.

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