Wie funktioniert das Sehen

Auch wenn es nicht viel zu Sehen gibt, werden ständig Informationen aus Lichtbündeln aufgenommen und in verständliche Bilder umgearbeitet. Das ist Schwerstarbeit! Wunder des Sehens: Wie funktioniert das Auge. Linsen, Pupillen, Glaskörper und Gehirn haben immer etwas zu tun!

Wenn wir von den fünf Sinnen des Menschen sprechen, steht an erster Stelle der Sehsinn. „Sehen“ bedeutet auch „wahrnehmen“, „erkennen“ und eine bestimmte „Sicht“ auf verschiedene Dinge zu gewinnen. Das Sehen gilt auch als wichtigstes Kommunikationsmittel unter uns Menschen. Tatsächlich können sich die wenigsten Menschen auch nur ansatzweise vorstellen, wie es wäre, blind zu sein. Doch wie funktioniert das Sehen überhaupt?

Reflektierte Lichtstrahlen schaffen Bilder

Licht, das auf unsere Umgebung fällt, wird von den Gegenständen reflektiert. Diese Lichtstrahlen treffen dann auf unsere Sehorgane, die Augen, und fallen durch die Hornhaut zunächst auf die Pupille und dann auf die Linse.

Die zwischen Pupille und Linse liegende Iris übernimmt dabei die Funktion einer Blende. Je nach Stärke des Lichteinfalls zieht sie sich zusammen oder dehnt sich aus. Wir alle kennen, wenn sich unsere Pupillen bei hellem Licht verengen oder bei schwacher Beleuchtung vergrößern.

Die eingefallenen Lichtstrahlen werden nun von der Augenlinse gebündelt. Auch sie kann ihre Form flexibel verändern und stellt damit eine optimale Bildschärfe ein.

Jetzt dringen die Lichtstrahlen durch den Glaskörper des Auges und treffen an einem Brennpunkt auf der Netzhaut zusammen. Wie beim Film eines Fotoapparates entstehen hier spiegelverkehrte Abbildungen unserer Umwelt.

Das Gehirn arbeitet permanent mit

Damit wir unsere Umwelt nicht auf dem Kopf stehen sehen, leiten die Sinneszellen in der Netzhaut diese Abbildungen als elektrische Impulse direkt ins Gehirn weiter. Über eine Sehnervkreuzung gehen sie an den Thalamus, der sie wiederum an Hinterhauptlappen schickt. Dort werden die spiegelverkehrten Bilder gedreht, so dass wir unsere Umwelt real wahrnehmen können.

Zapfen und Stäbchen

Wenn wir normalsichtig sind, sehen wir unsere Umwelt scharf und farbig. Dafür sorgen die Stäbchen und Zapfen auf der Netzhaut. Die vielen Stäbchen, die den größten Teil der Netzhaut bedecken, ermöglichen uns, auch bei Dämmerung oder in der Nacht zu sehen. Die Zapfen sind hingegen für das Erkennen von Farben zuständig. Sie unterscheiden zwischen Gelbrot, Grün und Blauviolett. Aus diesen Farben stellen die Sinneszellen alle anderen zusammen. Wir brauchen die Zapfen aber auch, um scharf zu sehen.

Die meisten Zapfen sitzen auf der Makula, dem zentralen, etwa 2 mm großen Mittelpunkt der Netzhaut. Nach außen hin nimmt der Anteil der Zapfen ab. Daher können wir in Blickrichtung am Besten sehen und nehmen Dinge im Augenwinkel nur noch unscharf wahr.

Sehen: Kompliziert und störanfällig

Da der Sehvorgang sehr kompliziert ist, verbraucht das Auge mehr Energie pro Zelle als alle anderen Organe im menschlichen Körper. Leider ist der Sehvorgang auch sehr störanfällig. Mit zunehmendem Alter müssen wir alle mit einer Verschlechterung unserer Sehkraft rechnen, z.B. weil die Augenlinse ihre Elastizität verliert. So kommt es zu der weit verbreiteten Altersfehlsichtigkeit.

Mehr als drei Millionen Menschen haben derzeit auch Probleme mit einem zu hohen Augendruck (Glaukom), der zu einer dauerhaften Schädigung der Nervenfasern und damit zur Erblindung führen kann. Eine weitere, meist altersbedingte Augenerkrankung ist der Katarakt. Hier hat sich die Linse getrübt, wodurch die Sehkraft ebenfalls vermindert wird.

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