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Wie funktioniert Neuraltherapie?

Die Neuraltherapie – Alternative Schmerztherapie.

Eine Heilmethode bei schmerzhaften Entzündungen oder Reizungen. Zur Bekämpfung starker Schmerzen hat sich die alternativ-medizinische Methode der Neuraltherapie bewährt; die Behandlung erfolgt durch Injektion von Lokalanästhetika.

Eine Störung des körperlichen Gleichgewichtes ist nicht selten mit Schmerzen verbunden. Meist wird die Störung durch eine Reizung oder Entzündung bestimmter Körperstellen verursacht. Auch empfindliche und überanstrengte Nerven können Auslöser starker Schmerzen sein. Zur Behandlung solcher Störungen hat sich eine Methode der Alternativ-Medizin bewährt. Die so genannte Neuraltherapie ist eine ganzheitlich orientierte Form der Regulationstherapie und kann als solche entweder allein oder in Kombination mit jeder herkömmlichen Therapiemethode angewendet werden.

Neuraltherapie – was ist das?

Die Methode der Neuraltherapie gehört zu den alternativ-medizinischen Anwendungen. Sie wird zur Behandlung starker sowie chronischer Schmerzen angewendet. Die Heilwirkung der Neuraltherapie beruht auf einer lokalen Betäubung betroffener Nerven; in direkter Umgebung des Schmerz-Zentrums wird dem leidenden Patienten ein örtliches Betäubungsmittel – meist das Lokalanästhetikum Procain – injiziert. Ein Nerv ist oftmals nicht direkt erkrankt, sondern kann nur nicht direkt „abschalten“; er steht ständig unter Stress und hat keine Möglichkeit, sich zu erholen. Aus dieser Unruhe heraus resultieren oftmals starke Schmerzen, die ohne entsprechende Behandlung chronisch werden können. Durch eine gezielte Betäubung erhält der Nerv die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Nach vier bis sechs Sitzungen ist in der Regel eine deutliche Erleichterung spürbar; viele Patienten beschreiben eine Verbesserung des Körpergefühls und des Allgemeinbefindens.

Die Entwicklung der Methode der Neuraltherapie

Ihren Anfang nahm die Neuraltherapie 1925 in der Praxis der Gebrüder Ferdinand und Walter Huneke, als Ferdinand seiner an chronischer Migräne leidenden Schwester versehentlich ein Procain-haltiges Antirheumatikum intravenös statt intramuskulär injizierte. Aus diesem Anwendungsfehler ergab sich eine schlagartige und bleibende Besserung der Beschwerden. Dieses erfolgreiche Missgeschick motivierte beide Ärzte, die therapeutische Anwendung von Procain weiter zu erforschen. So entstand die Neuraltherapie als alternative Heilmethode, wie sie auch heute zur Schmerzbekämpfung angewandt wird.

Einsatzmöglichkeiten der Neuraltherapie

Die Anwendungsgebiete der Neuraltherapie sind sehr weit gefächert. Besonders geeignet ist die Injektionsmethode zur Behandlungen von Erkrankungen, die durch eine fehlerhafte Körperregulation zustande kommen. Somit kann die Neuraltherapie zwar bei Funktionsstörungen der Organe helfen, sie kann jedoch bei bereits durch Krankheit zerstörten Strukturen keine Besserung mehr erzielen. Therapierbar sind vor allem akute Schmerzen sowie Schmerzzustände, die durch Entzündungsherde ausgelöst werden; beispielsweise Kopfschmerzen und Migräne, Gelenkbeschwerden wie Arthrose, Hexenschuss und Ischias, Muskelschmerzen wie beim Tennisarm, Rückenschmerzen, Narbenschmerzen, Schmerzen nach Operationen oder Verletzungen. Selbst durch bakterielle Infekte oder Viruserkrankungen ausgelöste Schmerzen (Mittelohr-, Mandel- oder Nebenhöhlenentzündung) können mithilfe der Neuraltherapie gelindert werden.

Die Anwendung der Neuraltherapie

Der Schmerzbehandlung mittels Neuraltherapie muss eine ausführliche Anamnese verbunden mit einer eingehenden körperlichen Untersuchung des entsprechenden Arztes vorangeschickt werden. Ergeben sich im Rahmen dieser Eingangsuntersuchung Hinweise auf etwaige Störungen in der Regulation des Körpers, kann die Injektionstherapie gezielt eingesetzt werden.

Unterscheidung einzelner Therapie-Formen der Neuraltherapie

Nach Huneke werden grundsätzlich zwei Therapieformen unterschieden. Bei der Segment-Therapie wird das Lokalanästhetikum – in der Regel Procain – in die oberste Hautschicht gespritzt. Bei der so genannten Störfeld-Therapie gilt es zunächst, bei den betroffenen Patienten Störfelder ausfindig zu machen. Nach Huneke handelt sich bei einem Störfeld um einen Entzündungsherd, der den Gesamtorganismus schwächt und zusätzlich Beschwerden an anderer Stelle des Körpers auslösen kann. Die Störwirkung wird nach genauer Identifikation des Störfeldes durch Injektion eines Lokalanästhetikums unterbrochen. Häufige Störfelder befinden sich in den Mandeln, in den Nasennebenhöhlen, in der Zahn-Kiefer-Region und in Narben.

Die Grenzen der Neuraltherapie

Die Methode der Neuraltherapie kann dort sinnvoll eingesetzt werden, wo funktionelle Störungen wie zum Beispiel Reizungen oder Entzündungsherde vorliegen. In den Fällen von genetisch bedingten Erbkrankheiten, psychosomatischen Erkrankungen, Diabetes oder irreversiblen Schäden (bösartige Tumore) bewirkt die Neuraltherapie keine Heilung. Werden diese Grenzen akzeptiert und wird die Neuraltherapie gewissenhaft durch erfahrene Ärzte oder Heilpraktiker angewendet, so kann die alternativ-medizinische Schmerzbehandlung anhand der Injektionsmethode schöne und bleibende Erfolge erzielen.