3D-Filme im Kino – welche Systeme gibt es?

Um die dreidimensionalen Effekte in Filmen wie „Avatar“, „Ice Age 3″ und anderen Blockbustern genießen zu können, benötigen die Zuschauer besondere Brillen. Eine neue Dimension der Unterhaltung dank RealD und MasterImage.

Wer sich bisher nicht vorstellen konnte, dass 3D-Filme im Kino überhaupt eine Chance haben, wird spätestens seit dem Film „Avatar“ seine Meinung geändert haben. Doch ohne spezielle Brille ist ein 3D-Genuss nicht möglich. Polarisations-Brillen sind unerlässlich, um projizierte 3D-Filme oder TV-Sendungen zu betrachten. Mit alter Technik, wie dem berüchtigten Anaglyphen-Verfahren (mit Rot-Grün-Brillen), hat die neue Kinotechnik nicht mehr viel gemein, heute kämpfen die Hersteller mit coolen High-Tech-Brillen um die Vorherrschaft in den Kinosälen und 3D-TV. Trotz verschiedener Markennamen ist der 3D-Effekt bei allen System nahezu perfekt. Der Film kommt direkt von der Festplatte, wo er verschlüsselt gespeichert ist. Das DCP-Verfahren (Digital Cinema Package) benutzt im Gegensatz zu 2D-Darstellung statt der üblichen 24 Bilder pro Sekunde, 48 Bilder – für jedes Auge 24. Diese für jedes Auge unterschiedlichen Bilder können mit den neuen 3D-Brillen als räumliches Bild, farbgetreu wahrgenommen werden. Hier sind die vier wichtigsten Systeme.

RealD – der Marktführer

Zurzeit werden für Kinofilme die 3D-Brillen und das Wiedergabeverfahren von RealD am häufigsten benutzt. Die einfachen, polarisierten Einweg-Brillen (so genannte Shutter-Brillen) liefern gute Bilder und kosten übrigens nur 65 Cent pro Stück. RealD liefert sehr realistische 3D-Bilder, bei denen man glaubt, mitten im Geschehen zu sein. Alle CineStars-Kinos sind in Deutschland inzwischen mit dieser Technik ausgerüstet. Die sehr hohe Bildwiederholungsrate von 72 Bildern pro Sekunde und Auge sorgt für ein flimmerfreies Bild. Durch eine Kooperation mit Sony gibt es entsprechende Produkte auch für den Heimkinobereich, auf der letzten IFA wurden bereits Prototypen der ersten 3D-Fernseher gezeigt.

MasterImage – coole 3D-Brillen

Die Konkurrenz von RealD heißt MasterImage, die eine ähnliche Polarisierungstechnologie verwenden. Die 3D-Brillen sind aus aus leichtem, recyclebarem Kunststoff gefertigt und kommen in ansprechendem Design daher. Sie sind für Kinobesucher jeden Alters geeignet und können auch bequem über Sehbrillen getragen werden. Die Shutter-Brillen sind wie herkömmliche Brillen zusammenfaltbar und passen in jede Tasche. Aus hygienischen Gründen sollten die Einmal-Brillen vor der Vorstellung für etwa 2 Euro gekauft werden. Danach können sie jederzeit wieder für 3D-Filmvorführungen verwendet werden.

Dolby mit aufwändiger Technologie

Recht teuer und mit aufwändiger Technik kommen die 3D-Brillen von Dolby daher. Ein Grund, warum die Brillen nur ausgeliehen und nach der Vorstellung gereinigt werden müssen. Rein technisch gesehen sorgt Dolby 3D Digital Cinema dafür, dass das Publikum ein überzeugendes 3D-Erlebnis genießen können, mit realistischen Farben und scharfen Bildern, selbst aus der hintersten Reihe. Vorteil: Die Kinos können ohne großen technischen Aufwand umgerüstet werden. Das Dolby-System benötigt keine Silberleinwand und ermöglicht es dem Anwender den Kopf zu neigen. Für die Darstellung in 3D ist nur ein Projektor notwendig. Die relativ teure Umrüstung der Kinos sowie das teure Brillensystem gehören zu den Nachteilen dieser Technik.

XPanD – Brille mit Batterie

Bei der XPanD 3D-Technik wird das Bild jeweils für das linke und das rechte Auge abwechselnd projiziert und darstellt. Die dafür nötige Synchronisierung mit dem verantwortlichen Server, der die 3D-Daten liefert, erfolgt dabei per Infrarotverbindung vom Server zum Brillensystem.

Ebenso wie bei Dolby kann der Zuschauer auch bei XPanD den Kopf neigen und bewegen ohne das die 3D-Darstellung darunter leidet. Ein weitere Vorteil liegt darin, dass nur ein Projektor notwendig ist um die Darstellung in 3D zu ermöglichen. Nachteil: Die XPanD 3D-Brillen besitzen fest eingebaute Batterien, die nicht getauscht werden können. Dadurch halten aktulle XPanD 3D-Brillensysteme nur ca. 200 – 300 Vorstellungen und müssen danach ersetzt werden. Hinzu kommt die Tatsache das XPanD-Brillensysteme sehr teuer und empfindlich sind und somit einen hohen Kostenfaktor darstellen.

Fazit: Es bleibt abzuwarten, welches System den Markt erobert

Auch wenn die Technik von Dolby oder XpanD überlegen ist, die Brillen sind nicht gerade preiswert. So bleibt es abzuwarten, welches System den Markt erobern wird. Jedes Unternehmen ist natürlich davon überzeugt, die beste Brille und die Projektions-System-Technik zu besitzen. Leider ist die Technik nicht kompatibel: Die 3D-Brille eines bestimmten Herstellers ist in allen anderen Kinos nutzlos, weil dort andere digitale Projektions-Systeme verwendet werden. Die gesamte 3-D-Industrie steckt immer noch in den Kinderschuhen.

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