Biologische Aspekte von Essstörungen

Biologische Aspekte wie neurobiologische Veränderungen oder genetische Faktoren begünstigen neben anderen Aspekten die Entstehung von Essstörungen.

In der Entstehungsgeschichte von Essstörungen müssen auch biologische Faktoren berücksichtigt werden, welche jedoch nur in Verbindung mit anderen Aspekten die Entwicklung einer Essstörung unterstützen können.

Neurobiologische Veränderungen

Durch eine Fehlregulation im Gehirn kann es zu einer Störung des Hunger- beziehungsweise Sättigungsgefühls kommen. Solche Fehlregulationen können beispielsweise durch Schädigungen im Gehirn in der frühen Kindheit oder durch Geburtstraumata hervorgerufen werden. Diese Dysfunktion kann es verursachen, das manche Hormone, welche bei einer gesunden Person bei der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet werden, nicht mehr freigesetzt werden, was entweder zu einer vermehrten oder verringerten Nahrungsaufnahme führt. Diese Fehlregulation kann jedoch auch eine Folge von lange andauerndem, krankhaftem Essverhalten sein.

Ein weiterer wissenschaftlicher Standpunkt in Bezug auf die biologischen Aspekte in der Entstehung von Essstörungen ist die These des Serotoninmangels. Es handelt sich hierbei um die Annahme, dass Menschen mit einer Essstörung einen niedrigen Serotonin- und Dopaminspiegel haben, da diese beiden Stoffe (sogenannte Neurotransmitter) einen hohen Einfluss auf unser Verhalten und unseren Körper ausüben. Zum Beispiel kann ein sehr geringer Serotoninspiegel im Gehirn zu Depressionen führen. Auf der anderen Seite lässt sich diese Spiegel aber auch erhöhen. Möglich ist das zum Beispiel durch den Verzehr von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln, Übergewicht an sich, aber auch durch Fasten. Diese aufgezählten Punkte ensprechen im Großen und Ganzen den Merkmalen von Magersucht, Bulimie und der Binge-Eating-Störung.

Genetische Faktoren von Essstörungen

Dass es genetische Aspekte in der Entwicklung von Essstörungen gibt, haben einige Studien mit Zwillingen ergeben. Im Rahmen dieser Studien wurden ein- und zweieiige Zwillingspaare in Bezug auf das Vorhandensein von Essstörungen befragt. Das Ergebnis war, dass bei eineiigen Zwillingen die Übereinstimmungsrate wesentlich höher war als bei zweieiigen Zwillingspaaren. Das bedeutet, dass bei Auftreten einer Essstörung bei eineiigen Zwillingen sehr oft beide erkranken, wohingegen bei zweieiigen Zwillingen meist nur ein Geschwisterteil erkrankt. Das legt die Vermutung nahe, dass es erbliche Komponenten in der Entstehung von Essstörungen gibt. Allerdings ist noch nicht ausreichend geklärt, welche Merkmale dabei vererbt werden. Was jedoch in der Wissenschaft als gesichert angenommen wird, ist die Tatsache, dass Körpergewicht und Figur zu einem großen Teil genetisch weitergegeben werden. Ist also das Gewicht bei normalem Essverhalten schon von Kindheit an erhöht, so kann das zu einem negativen Körperbild und folglich zu Diätversuchen führen. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit an einer Essstörung wie Magersucht, Bulimie oder der Binge-Eating-Störung zu erkranken, da ein bestimmtes, vor allem in den Medien (Fernsehen, Zeitschriften, Internet) vorgegebenes Schlankheitsideal oft nur durch das Einschränken von Lebensmitteln und der Nahrungsmenge erreicht werden kann.

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