Der Brokkoli und der Krebs

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Brokkoli bei Krebs wirkt und was Darmbakterien damit zu tun haben.

Verschiedene auch aktuelle Ernährungsstudien zeigen, dass sich regel­mäßiger Verzehr von Gemüse der Kreuzblütlerfamilie hemmend auf die Krebsentstehung und -metastasierung auswirkt.

Bereits eine wöchentliche Por­tion Brokkoli oder Blumenkohl vermin­derte das Krebsrisiko deutlich, mehrere Portionen pro Woche hatten eine noch stärkere Wirkung.

Inhaltsstoff des Brokkoli: Sulforaphan mit krebshemmenden Eigenschaften

Im Brokkoli ist unter anderem die Sub­stanz Sulforaphan enthalten. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krebs. Wird das Gemüse jedoch zu stark ge­kocht, geht die Wirksamkeit enthaltener Enzyme ver­loren, die an der Sulfo­raphan-Produktion beteiligt sind. In diesem Fall treten die Darmbakterien in Aktion: Neuesten Untersuchungen zufolge können Darmbakterien aus Vorstufen des Senföls das Sulforaphan synthetisieren. Durch eine Steigerung der Aktivität solcher Bakterien könnte deshalb die krebsvorbeugende Wirkung von Brokkoli noch erhöht werden, bei­spielsweise durch das Füttern der Darm­bakterien mit Ballaststoffen (erhöhter Verzehr von Voll­kornprodukten). Zudem kann die Produktion von Sulfo­ra­phan auch durch eine Darmbakterien enthaltene Joghurtsoße in Kombination mit dem Brokkoli gesteigert werden.

Sulforaphan und seine Rolle bei der Krebsbekämpfung

Aus weiteren Untersuchungen ging hervor, dass Sulforaphan im Darm gebildet und in den Körper aufgenommen werden kann. Schon die Menge an Sulforaphan, die in einer Portion Brokkoli pro Woche enthalten ist, hat einen deutlichen Anti-Krebs-Effekt.

Kreuzblütler-Gemüse sind in der Lage, das Wachstum von Krebs zu hem­men und die Effizienz von Chemothera­pien zu erhöhen. Mittels bestimmter Sig­nalwege schützen sich die Krebszellen vor einer Schädigung durch eine Chemo­therapie. Bestimmte Inhaltsstoffe des Brokkolis blockieren diese Signalwege innerhalb aggressiver Zellen des Bauchspeicheldrüsenkrebses. So machen sie die Krebszellen angreifbar und wirken deren Resistenz gegenüber der Chemotherapie entgegen. Tierversuche zeigten, dass Sulforaphan die Tumor­zellen an der Regeneration und an der Vermehrung hindert. Hier zeigte auch eine Chemotherapie in Kombination mit dem Wirkstoff Sulforaphan eine nebenwir­kungs­freie Hemmung des Tumorwachs­tums und verhinderte die Streuung in andere Organe.

Regelmäßiger Verzehr von Brokkoli beugt nachweislich Krebs vor

Eine kanadische Ernäh­rungsstudie kam zu ähnlichen Ergebnis­sen: der wöchentliche Blumenkohl- oder Brokkoli-Verzehr konnte die Streuung des Tumors bei Patienten mit Prostata­karzinom um bis zu 50 Prozent verrin­gern. Dieser Effekt gegen Tumorstamm­zellen (auch zum Beispiel bei Pankreas­karzinomen) konnte unter anderem auch bei dem sekundären Pflanzenstoff Querce­tin (in

  • Brokkoli,
  • Apfelschalen,
  • Beeren,
  • Zwiebeln und
  • anderen Obst- und
  • Gemü­se­sorten)

nachgewiesen werden. Krebsstammzellen überleben norma­lerweise eine übliche Tumorbehandlung und führen vermutlich zu erneutem Tumorwachstum.

Fazit

Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Kreuzblütlergemüse kann demnach eine Tumorbehandlung unterstützen. Wer frisches Obst und Gemüse regel­mäßig verzehrt, kann so die Wir­kung einer Krebstherapie besser ver­stärken, als mit der Einnahme von Nahrungs-ergänzungsmitteln. Die Ein­nahme größerer Mengen an Sulforaphan kann am besten durch Brokkolispros­sen erreicht werden, sie enthalten bis zu 100 Prozent mehr von dem Sulforaphan-Vorläufer Glukoraphan als 500 g Brokkoli.

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