Der Jagdbomber Hawker Sea Hawk: ein Flugzeug der Marine

Die Hawker Sea Hawk war die Erstausrüstung der Marineflieger der Bundesmarine in der Aufbauzeit der Bundeswehr.

Die Hawker Sea Hawk gehörte zu den ersten strahlgetriebenen Jagdflugzeugen. Die Firma Hawker begann bereits 1944 mit der Entwicklung. Nach vielen Änderungen, insbesondere wurde es mit klappbaren Flügeln auch für den Einsatz auf Flugzeugträgern der Royal Navy ausgestattet, ging es 1950 in Serie. Ab 1958 wurden auch für die Bundesmarine 66 Maschinen als Abfangjäger, Jagdbomber und Aufklärer beschafft.

Die Entwicklung der Hawker Sea Hawk

Ursprung der Hawker Sea Hawk war der Entwurf eines Jagdflugzeugs von Hawker für die Royal Air Force aus dem Jahr 1944. Die entschied sich allerdings für andere Flugzeuge. Bei Hawker wurde die Struktur des freitragenden Mitteldeckers verstärkt. Für den Einsatz auf Flugzeugträgern wurden die Tragflächen klappbar gestaltet und ein Fanghaken angebracht. Dieses Jagdflugzeug überzeugte die Verantwortlichen bei der Royal Navy vor allem mit seiner vergleichsweise großen Reichweite und dem unkomplizierten Aufbau. Sie orderten das Flugzeug. Spätere Varianten ab Mk.4 wurden mit verstärkte Tragflächen und einem stärkeren Triebwerk ausgestattet. Damit waren sie als Jagdbomber, der Außenlasten mitführen konnte, einsetzbar.

Produktion der Hawker Sea Hawk

Bei Hawker waren nach 1950 die Kapazitäten voll ausgelastet. Daher wurde die Produktion der Maschine an Armstrong Whiteworth vergeben. Dort wurde in Serie produziert. Bis 1959 wurden insgesamt 434 Exemplare ausgeliefert. Der Hauptabnehmer war die Royal Navy. Weitere Abnehmer waren die Niederlande, Indien und die Bundesrepublik Deutschland.

Die Hawker Sea Hawk bei der Bundesmarine

Die ab 1956 aufgebauten Marinefliegerverbände der Bundesmarine benötigten schnell Flugzeuge. So wurde auf die Typen zurückgegriffen, die kurzfristig lieferbar waren. So wurden auch 66 Flugzeuge das Typs Hawker Sea Hawk bestellt. Diese wurden als Versionen Mk.100 und Mk.101 bezeichnet und ab 1958 an die Bundesmarine geliefert. Sie unterschieden sich von den englischen Flugzeugen dieses Typs durch ein größeres Seitenleitwerk, eine Elektronikausrüstung aus den USA und ein zusätzliches Radargerät.

Zur Grundausbildung wurden die Piloten der Bundesmarine in die USA geschickt. In Schottland wurden sie Sea Hawk eingewiesen. Lange war die Sea Hawk bei der Bundesmarine nicht im Einsatz. Schon im Oktober 1963 begann die Umrüstung der Marinefliegergeschwader auf die F-104 Starfighter.

In den wenigen Einsatzjahren der Sea Hawk verunglückten zehn Piloten tödlich. Acht weitere überlebten schwere Flugunfälle. Das war eine Ausfallrate, die wohl größer als die der später geflogenen Starfighter war. Von den noch vorhandenen Sea Hawks der Bundesmarine wurden 28 Stück nach Indien verkauft, wo sie noch bis in die frühen 1980er-Jahre im Einsatz waren. 1971 wurden sie im Indisch-Pakistanischen Krieg in Kampfeinsätze geschickt.

Die Hawker Sea Hawk im Museum

In Deutschland gibt es fünf Maschinen des Typs Sea Hawk, die der Öffentlichkeit zugänglich sind:

  • Luftwaffenmuseum der Bundeswehr in Berlin-Gatow
  • Internationales Flugzeugmuseum in Villingen-Schwenningen,
  • Flugausstellung Hermeskeil
  • Aeronauticum in Nordholz.

Eine Sea Hawk stand vor dem Haupttor des Fliegerhorstes des Marinefliegergeschwaders 2 in Eggebek. Nach Auflösung des Geschwaders und Aufgabe des Standortes wurde die Maschine nach Nordholz gebracht, wo sie ebenfalls vor dem Haupttor des Fliegerhorstes steht.

Daten der Hawker Sea Hawk

  • Hersteller: Hawker / Sir W.G. Armstrong, Whitworth Aircraft Ldt.
  • Besatzung: 1
  • Länge: 12,10 Meter
  • Höhe: 2,65 Meter
  • Spannweite: 11,95 Meter
  • Triebwerk: 1 x TL Rolls-Royce Nene 103 oder 101 mit 2.300 Kilopond Schub
  • Geschwindigkeit: 964 Km/h ohne Bomben und Außentanks
  • Dienstgipfelhöhe: 13.560 Meter
  • Steigleistung: 1.737 Meter pro Minute
  • Reichweite: 2.253 Kilometer
  • Leergewicht: 4.008 Kilogramm
  • max. Startgewicht: 6.950 Kilogramm
  • Bewaffnung: 4 Kanonen 20 mm im unteren Teil der Rumpfnase. Einrichtung für Aufhängung von 900 Kg Bomben oder Raketen

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