Dickmacher Mandel-OP: nach Mandeloperation nehmen viele Kinder zu

Das Ergebnis einer neuen Studie überrascht HNO-Ärzte: Nach einer Mandel-OP nehmen Kinder häufig an Gewicht zu. Die Gründe hierfür sind noch unklar.

Wenn eine Mandeloperation ansteht, haben die kleinen Patienten meist bereits einen langen Krankheitsweg hinter sich. Eine Mandelentzündung jagte die nächste, das Immunsystem ist schon angegriffen und häufig liegt eine chronische Entzündung der Gaumenmandeln vor. Sollte die Gesamtverfassung gefährdet sein, raten Ärzte dann zur operativen Entfernung der Mandeln, in der Fachsprache Tonsillektomie oder kurz TE genannt. Diese Operation ist längst ein Routineeingriff und mit sehr wenig Risiken verbunden. Zwar befürchtet jeder Patient und jeder Arzt die berühmten Nachblutungen, die auch noch Wochen nach der Mandeloperation auftreten können, doch diese sind in der Regel harmlos und nur in Ausnahmefällen lebensbedrohlich. Viel gefährlicher ist es also, die kranken Mandeln im Körper zu belassen, denn sie können zu vielen Folgebeschwerden bis hin zu schweren Herzschädigungen führen.

HNO-Ärzte fanden in einer Studie heraus, dass Kinder nach Mandel-OP zunehmen

Amerikanische Hals-Nasen-Ohrenärzte haben neun Studien zum Thema miteinander verglichen, wie das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ in seiner Pressemitteilung vom 06. März 2011 bekannt gibt. Heraus kam dabei nicht nur für die Experten erstaunliches: Eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Kindern nimmt nach einer Mandel-Operation an Gewicht zu. Die schwerwiegenden Gründe hierfür sind noch nicht bekannt. Bis jetzt vermutet man, dass die Kinder kurze Zeit nach dem Eingriff endlich wieder ohne Schmerzen schlucken können und deshalb einfach mehr essen.

Schmerzen nach einer Mandel-OP bei Kindern

Eine Mandel-OP tut weh, sogar sehr. Doch Kinder stecken diese Schmerzen meist viel besser weg als Erwachsene, obwohl bei ihnen häufig nicht nur die Gaumen-, sondern auch die Rachenmandeln entfernt werden. Bei den Gaumenmandeln (medizinisch Tonsillen) handelt es sich umgangssprachlich um die Mandeln. Die Rachenmandeln (Fachausdruck Adenoide) nennt man meist Polypen. Nur besonders tapfere Patienten oder jene Menschen, die schon so viele schmerzhafte Mandelentzündungen hinter sich haben, dass sie sich längst an das unangenehme Gefühl gewöhnt haben, wachen nach der Narkose lachend auf und benötigen keine Schmerzmittel. Alle anderen sollten sich nicht schämen, Tropfen oder Tabletten gegen die Quälerei nach der Tonsillektomie zu nehmen. Nicht nur das Schlucken ist problematisch, sondern auch das Essen, Trinken oder Reden. Bevorzugter Schmerzkiller ist kühles Eis. Speiseeis in hoher Dosis auf Rezept verordnet – nie wieder im Leben gibt es vermutlich diese leckere Medizin. Nach spätestens zwei Wochen ist der Spuk dann vorbei und dort, wo sich einst die Mandeln befanden, treten niemals wieder Schmerzen auf.

Narkose und Krankenhausaufenthalt bei einer Mandeloperation

Zwar kann man sich auch die Mandeln bei einer örtlichen Betäubung entfernen lassen – viele ältere Patienten können sich an diese etwas gruselige Prozedur noch gut erinnern – doch heute wird meist eine kurze Vollnarkose gewählt, die auch schon sehr kleine Kinder gut vertragen. In der Regel liegt die Dauer des Krankenhausaufenthaltes bei bis zu einer Woche.

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