Die Arbeit im Büro im Wandel

Durch den Einsatz neuer Technologien hat sich die Arbeit in den letzten Jahren stark verändert. Moderne Büroarbeit bietet allerdings Chancen und Risiken.

Die Arbeit im Büro hat sich in einer Zeitspanne von nur etwas mehr als einem Jahrhundert dramatisch verändert. Begriffe wie „Kontor“, „Schreibstube“ oder „Bürovorsteher“ haben mit moderner Büroarbeit nicht mehr viel zu tun. Spätestens seit dem Aufkommen der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) und der Digitalisierung der Informations- und Kommunikationsmedien erfordert die Arbeit in Büros teilweise hoch spezialisierte technische Kenntnisse.

Die typische Büroarbeit gibt es nicht mehr

So wie bei anderen Berufsbildern, hat die Einführung moderner Technologien auch in den Büros erhebliche Spuren hinterlassen. Den typischen Büroarbeitsplatz oder die typische Arbeit im Büro gibt es heute nicht mehr.

Heute sind Büros in allen Branchen anzutreffen und die Büroarbeit nimmt einen zunehmend bedeutenden Anteil an der Wertschöpfung ein.

Waren 1970 zum Beispiel etwa knapp 45% der 26,6 Millionen Erwerbstätigen im früheren Bundesgebiet im Dienstleistungsbereich tätig, so sind es heute 71%. Kommunikationsdienstleistungen haben an dieser Entwicklung erheblichen Anteil.

Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe an den Erwerbstätigen insgesamt um circa 20 Prozentpunkte von 46% auf 26% (Quelle: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2005).

Das Büro ist überall dabei

Für Versicherungsagenten, Berater und Telearbeiter ist das Arbeiten von unterwegs oder im Home-Office heute schon nichts Ungewöhnliches mehr. Leistungsfähige Mobilfunknetze und Notebooks haben diesen Trend zum mobilen Büro in den letzten Jahren zusätzlich verstärkt. Nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie über Chancen und Risiken moderner Technologien in der Arbeitswelt arbeiten heute bereits 35,6% der Arbeitnehmer in Büroberufen wenn auch nur gelegentlich Zuhause.

Was aber als „Arbeiten mit selbstständiger Zeiteinteilung“ erscheint, kann zu erheblich ausgedehnten Arbeitszeiten und einer zerklüfteten und wenig erholsamen Freizeit führen. Ständige Erreichbarkeit und oft extrem kurzfristige Reaktionszeiten gehören zum typischen Anforderungsprofil. Da Kolleginnen und Kollegen als Unterstützer naturgemäß nur selten zur Verfügung stehen, ist mobile Arbeit meistens Einzelarbeit.

Doch selbst im Büro beim Arbeitgeber können Beschäftigte nicht immer mit dem festen Arbeitsort rechnen. Unternehmen, die auf das Prinzip des Desk-Sharing setzen, bieten den Mitarbeitern mobile Arbeitseinheiten, aber keinen festen Schreibtisch im eigenen Büro.

Anforderungen an Mitarbeiter in Büros

Bedingt durch den Einzug der neuen Technologien in die Büros haben sich auch die Anforderungen an Mitarbeiter, Organisationsformen und Managementkonzepte grundlegend gewandelt.

Wer sich für die Entwicklung der Büroarbeit interessiert, der sollte sich eine Broschüre der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin einmal ansehen.

Die Broschüre Technologien im Büro beschäftigt sich insbesondere mit den Möglichkeiten, die technische und soziale Innovationen für die Büroarbeit mit sich bringen. Denn nicht allein die technische Entwicklung geht weiter, birgt neue Chancen, mitunter aber auch Risiken. Auch die Menschen, die zukünftig in Büros arbeiten werden, bringen andere Voraussetzungen und Wünsche mit. Daher kann nur eine Abstimmung und Harmonisierung von technischen und sozialen Innovationen zu langfristigem wirtschaftlichen Erfolg führen.

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