Die Geheimnisse der Partnerwahl

Wo die Liebe hinfällt – warum wir uns verlieben und in wen… Mal trifft Amors Pfeil uns wie ein Blitz. Mal wächst die Liebe im Laufe der Zeit. Wenn es Zoom macht, fühlen wir uns glücklicher denn je. Fakten aus der Liebesforschung.

Warum wir uns für einen bestimmten Partner entscheiden, beschäftigt Wissenschaftler seit vielen Jahren. Ist es das Aussehen, die Bildung oder die Macht der Gene?

Der erste Blick

Die breiten Schultern und sein wacher Blick haben Sie verzaubert? Schönen Gruß an Ihre Steinzeit-Psyche! Diplom-Pädagoge Dr. Marcus Damm (32) aus Worms erklärt: „Bei der Partnerwahl folgen wir angeborenen Urzeit-Programmen.“

Frauen reagieren vor allem auf den Testosteronspiegel bei Männern: „Eine große Statur, ein markantes Gesicht und selbstbewusstes Auftreten sprechen für Gesundheit und gute Erzeugerqualitäten.“ Auch ein hoher sozialer Status lässt Frauenherzen höher schlagen: „Ein finanziell abgesicherter Mann gilt seit je her als guter Beschützer und Versorger für die Familie.“

Männer hingegen begutachten zuerst das Taille-Hüft-Verhältnis einer Frau – so das Ergebnis einer Studie der amerikanischen Psychologin Devendra Singh. Ein großer Busen, breite Hüften und eine schlanke Taille werden weltweit als besonders attraktiv bewertet, gelten als Zeichen für Fruchtbarkeit.

Sich gut riechen können

Der Berner Biologe Claus Wedekind ließ Studentinnen an verschwitzten Männer-T-Shirts riechen und stellte fest: Während des Eisprungs bevorzugen Frauen den Körpergeruch von Männern, deren Genstruktur sich stark von ihrer eigenen unterscheidet. Ein biologischer Trick, denn: Je unterschiedlicher der Genpool der Eltern, desto fitter und gesünder der Nachwuchs. Weiteres Schnupper-Ergebnis: Nehmen Frauen die Pille, wählen sie Männer, die ihnen genetisch ähnlich sind. Eine Falle im Urzeit-Programm: Die Pille simuliert eine Schwangerschaft, weckt den Wunsch nach einem Beschützer. Den finden Frauen am ehesten in der Verwandtschaft, bei genetisch ähnlichen Menschen.

Die Liebe ist in der Nähe

Auf der Suche nach Mr. oder Mrs. Right steht uns die ganze Welt offen? Rein theoretisch schon. Doch Studien belegen: 90 Prozent aller Ehen entstehen zwischen Partnern, die nicht mehr als 30km voneinander entfernt geboren wurden. „Wir wissen, dass die meisten Menschen sich nicht in Diskotheken oder Kneipen kennen lernen, sondern immer dort, wo sie arbeiten, zur Schule gehen oder studieren und sich im Alltag begegnen.“ so Wolfgang Hantel-Quitmann (57), Professor für Familien-Psychologie aus Hamburg.

Das Fundament der Liebe

Gegensätze ziehen sich an? „Nur für kurze Affären“, so Damm. Denn: Zu große Persönlichkeitsunterschiede sorgen dauerhaft für Spannungen und Konflikte. Ob Zukunftsplanung, Bildung, Interessen, Temperament oder auch Humor: „Für eine langfristige Beziehung suchen wir uns einen Menschen, der ähnlich tickt wie wir.“

Projektionen der Vergangenheit

Sie haben das Gefühl, Ihren Partner schon ewig zu kennen? „Reine Illusion!“ sagt Marcus Damm. Denn: „Das Gefühl der Seelenverwandtschaft ist die Folge einer Übertragungsliebe.“ Sein Blick, seine Art zur reden oder die Wärme seiner Umarmung wecken Erinnerungen an frühkindliche Erfahrungen, Lernprozesse aus der Jugend oder auch verflossene Liebesbeziehungen. Wir fühlen uns sofort gut aufgehoben, verlieben uns schneller.

Boogie-Woogie der Hormone

Ob Steinzeit-Programme, Gerüche oder soziale Einflussfaktoren: Es muss alles zusammen passen! „Die ersten drei Sekunden legen den Grundstein für gegenseitige Sympathie.“ erklärt Damm. Dann entscheidet das nähere Kennenlernen: Wenn sie lächelt, ihre Haare zurückwirft, er mit scheinbar zufälligen Berührungen ihre Nähe sucht, beginnt der Tanz der Hormone: „Diese Signale bestätigen das Interesse, der Körper schüttet nun Glücks-und Bindungshormone aus.“ Herzlich Willkommen auf Wolke Sieben!

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