Die Top 10 der tödlichsten Haie – Platz

Viele Eigenschaften der Haie beeinflussen, wie gefährlich sie uns tatsächlich sind. Größe, Gebiss, Reizbarkeit, aber vor allem der Lebensraum sind wichtig.

Viele leben in der Angst, ein potenzielles Haiopfer zu sein, nur wenn sie schon im Urlaub ans Meer fahren, und bleiben auch in Mallorca lieber am Swimmingpool ihrer 4-Sterne-Anlage. Tatsächlich müsste man dann aber mehr Angst haben, zuhause aus dem Haus zu gehen – denn die Statistiken beweisen, dass man eher zweimal hintereinander vom Blitz getroffen als von einem Hai bei einem Angriff getötet wird. Geschweige denn, dass die Gefahr des Ertrinkens im Urlaub am Strand oder bei einem Autounfall am Weg zum Flughafen zu verunglücken noch viel höher ist.

Wie man die 10 gefährlichsten Haiarten ermittelt

Hier beziehen sich Experten nicht allein auf die Statistiken der Haiangriffe oder welcher Hai mit seinem Gebiss den meisten Schaden anrichtet. Während ein weißer Hai natürlich aufgrund seiner stattlichen Erscheinung schwerere Verletzungen hervorrufen könnte als kleinere Arten, ist das kein Garant für den ersten Platz – denn andere Haie sind beispielsweise aggressiver, verfolgen ihre Beute auf offener See länger oder dringen schlicht und einfach häufiger in bewohnte Küstenstreifen vor.

Wobei – drängen sich die Haie wirklich eher in unseren Lebensraum oder der Mensch sich mehr in den ihren? Denn wir dürfen bei aller Angst nicht vergessen, wer nun eigentlich zuerst da war. Die Haie lebten schon zum Großteil in ihrer heutigen Form seit Millionen Jahren und waren damit die unbestrittenen Herrscher über die hohe See. Bis der Mensch begann sie aus ihrem natürlichen Lebensraum zu verdrängen. Dass es da zu Zusammenstößen kommt, ist absehbar – die Frage stellt sich immer nur: Wann?

Platz 10: Der Zitronenhai

Von Zitronenhaien sind 22 Angriffe verzeichnet. Da sie leicht reizbar und in Küstengewässern unterwegs sind, sind sie für Menschen potenziell gefährlich. Laut einigen Berichten griffen sie auch ohne Provokation an – wobei man nie genau wissen kann, inwieweit das stimmt, da sie sich oft bedroht fühlen, wenn man nur in ihre Nähe kommt. Der Zitronenhai hat seitlich liegende, hervorstehende Augen (das gibt ihnen 8 Grad mehr Rundum-Sicht), können Farben unterscheiden und sehen auch in der Nacht gut. Der Zitronenhai gehört zu den Haien, die lebend gebären. Das Weibchen bringt nach neun Monaten Tragzeit vier bis 17 fertige Jäger zur Welt und verlässt sie sofort. Eine natürliche Fresshemmung verhindert, dass sie ihre Jungen selbst tötet. Zwar gibt es wenige Geburten, aber die meisten Jungen überleben dafür auch.

Platz 9: Der Blauhai

Die Tatsache, dass der Blauhai nur in Gruppen auftaucht und der hartnäckigste Verfolger ist, beschert ihm Platz 9. 32 Angriffe auf Menschen sind verzeichnet, drei davon endeten tödlich. Blauhaie haben sehr lange Wanderrouten und legen weite Strecken zurück, was aufgrund des großen oberen Lobus ihrer Schwanzflosse nur wenig Kraft verbraucht. Er jagt hauptsächlich Fische und Tintenfische, Attacken auf Menschen sind eher die Ausnahme, da er sehr ruhig ist. Nimmt er jedoch einmal die Verfolgung auf, hört er nicht mehr auf – und er hat schon gepanzerte Tauchanzüge wiederholt auf ihre Haltbarkeit getestet.

Platz 8: Der Hammerhai

Die Hammerhaie sind wahre „Dinos“ und gehören zu den wenigen Haiarten, die sich wirklich unverändert gehalten haben. Nur die größten Arten werden Menschen gefährlich, 33 Angriffe sind verzeichnet – kein darin verwickelter Hai war kleiner als fünf Meter. Die Kopfform, die ihn unbeholfen wirken lässt, hat allerdings einige Vorteile: Gerade der Hammerkopf ermöglicht ihm ein besseres und rascheres Aufsteigen und macht ihn wendig und manövrierfähig. Durch spezielle Muskelverbindungen kann er den Kopf geringfügig in verschiedene Richtungen „kippen“ und so sogar auf der Stelle wenden! Der große Kopf ist außerdem mit besonders vielen Rezeptoren ausgestattet, sodass er elektrische Schwingungen von Fischen besonders gut erfühlen und seine Beute im Sand aufspüren kann. Er hat nicht Sägezähne wie die meisten großen Haie, sondern Nadelzähne, die zum Festhalten von schlüpfriger Beute geeignet sind.

Platz 7: Der Sandtigerhai

Der Sandtigerhai wird bis zu drei Meter lang und wirkt besonders imposant mit seiner Körperform und seinem prächtigen Gebiss. Er ist der beliebteste in Aquarien gehaltene Hai, da er in Gefangenschaft gut gedeiht. Er hat mehrere Reihen Nadelzähne, die ständig nachwachsen und das ganze Gebiss wechselt innerhalb von vier Wochen. Im Lauf seines Lebens hat ein Sandtigerhai fast 5.000 Zähne. Wegen ihrer imposanten Erscheinung waren sie als Trophäen für Fischer sehr beliebt oder wurden aus Angst gejagt und fast ausgerottet, bis sich Biologen und Naturschützer durch Aufklärung für sie einsetzten. Bei seiner sanften Natur hat der Sandtigerhai nur eine niedrige Frustrationstoleranz, aber meidet Menschen am liebsten. Der Sandtigerhai ist die einzige Art, bei der „Gebärmutterkannibalismus“ bekannt ist: die Jungen fressen sich noch vor der Geburt gegenseitig und die, die auf die Welt kommen, sind bereits erfahrene Jäger.

Platz 6: Der Graue Riffhai

Der Graue Riffhai ist besonders angriffslustig, bisher wurden allerdings nur acht Attacken verzeichnet. Sie leben in Gruppen, wollen aber ihren Freiraum – weshalb sie leicht provoziert werden, wenn man nur in ihre Nähe kommt. Der Riffhai hat ein gutes Gehör und einen noch viel besseren Gleichgewichtssinn durch ein Organ, dass ihm wie ein hoch entwickeltes Armaturenbrett ständig Informationen über Geschwindigkeit, Schwimmrichtung und Neigung und Winkel gibt. Dieses Organ ist bei keinem anderen Hai so weit entwickelt.

Platz 5: Der Kurzflossenmako

Von Kurzflossenmakos sind 42 Angriffe verzeichnet. Der Kurzflossenmako ist der mit Abstand schnellste Hai. Die höchste jeweils aufgezeichnete Geschwindigkeit liegt bei 51 km/h, aber es wird vermutet, dass sie noch sehr viel schneller sind – sie scheinen nur nicht zu wollen, dass das gemessen wird, denn die meisten Versuche enden bei weit unter 20 km/h oder gehen völlig schief. Die hohen Geschwindigkeiten sind möglich aufgrund seines torpedoförmigen Körpers, der besonders gut durchblutet wird und in dem die Adern mit kaltem Blut direkt neben denen für erwärmtes Blut liegen. Dadurch ist seine Körpertemperatur immer etwa 10° höher als die des Umgebungswassers. Das ermöglicht eine gute Muskelversorgung und damit die hohe Geschwindigkeit; ein zusätzlicher Faktor ist die Schwanzflosse, deren Loben gleich groß sind.

Sie bilden die tödliche Krone der marinen Schöpfung – die vier gefährlichsten Haie der Welt. Erfahren Sie, was sie so gefährlich macht.

Haie werden schon seit Jahrtausenden von Menschen gefürchtet. Schon im 16. Jahrhundert begann man damit, Haiattacken zu erfassen und festzuhalten, und heute werden die Statistiken im International Shark Attack File geführt, wo jeder gemeldete Angriff eines Hais verzeichnet wird – dazu die Haiart, Größe und Daten wie Angriffsort und Wassertiefe.

Platz 4: Der Weißspitzenhochseehai

Da der Weißspitzenhochseehai – wie der Name schon sagt – fast ausschließlich auf hoher See jagt, liegt bei seiner Angriffsstatistik eine hohe Dunkelziffer vor, da viele Opfer von Schiffsunglücken vermutlich nicht mehr vom Angriff eines Weißspitzenhochseehais berichten können. In der Statistik liegen fünf registrierte Angriffe vor. Der Weißspitzenhochseehai ist leicht zu reizen und jagt besonders gnadenlos, da sein Futterangebot auf hoher See sehr gering ist. Um Fährten aufspüren zu können, verfügt er über einen besonders feinen Geruchssinn, der den aller anderen Haie übertrifft. Ähnlich wie ein Spürhund folgt er Fährten im Zickzack und prüft so laufend die Intensität, bis er zielsicher deren Ursprung findet. Weißspitzenhochseehaie tauchen sogar schon auf, wenn nur ein Boot in der Nähe ist, da sie gelernt haben, dass Benzingeruch potenzielle Beute heißen kann, und nicht zuletzt da oft Abfälle gleich auf offener See entsorgt werden und seinen Speiseplan bereichern.

Platz 3: Der Tigerhai

Der Tigerhai wird wegen der Streifen, die er als Jungtier besonders auffällig trägt, so genannt. Er ist ein gefürchteter Jäger und wird vom Menschen seit jeher mit viel Hass verfolgt und gejagt. Auffällig ist sein massiger Körperbau mit dem sehr breiten Kopf und vor allem dem Gebiss, das an einen Dosenöffner erinnert und bei seinen mit viel Wucht geführten Attacken viel Schaden anrichtet. Er knackt damit mühelos Schildkrötenpanzer (auch wenn diese nicht zu seiner bevorzugten Beute gehören), frisst aber auch größere Beutetiere. Im Gegensatz zu fast allen Haiarten hat sich der Tigerhai nicht auf bestimmte Beute spezialisiert: Er ist der geborene Allesfresser. Von Handtaschen über Autoreifen bis hin zu original verpackten Hühnerschenkeln hat man schon alles Mögliche in Mägen von Tigerhaien gefunden. Das spricht nicht gerade für seinen Geschmackssinn und dass er ständig hungrig und deshalb leicht reizbar ist, macht ihn für Menschen nicht weniger gefährlich. Besonders vor Hawaii wurde er im Interesse des Tourismus fast ausgerottet, weshalb viele Forscher sich nun bemühen, mehr über seine Verhaltensweisen und Wanderrouten herauszufinden, um ihn effizienter zu schützen.

Platz 2: Der Weiße Hai

Der Weiße Hai ist seit dem Erscheinen des gleichnamigen Hollywoodfilms besonders gefürchtet und hat den schlechtesten Ruf von allen. So mag es einige überraschen, aber er ist nicht der Goldmedaillengewinner dieses Bewerbs um den Titel der tödlichsten Haiart, sondern landet „nur“ auf Platz zwei. Von ihm sind 384 Angriffe verzeichnet, 67 davon endeten tödlich. Im Gegensatz zum Tigerhai ist der Weiße Hai auf Beutetiere – in erster Linie Robben – spezialisiert. Bei ihm ist daher die Verwechslungstheorie in Sachen Angriffe auf Menschen besonders beliebt: Surfer auf ihrem Surfbrett sehen von unten Robben in ihrer Silhouette besonders ähnlich, diese Möglichkeit ist also sogar von Biologen und Verhaltensforschern anerkannt. Viele Menschen, die dem schlechten Ruf des Weißen Haies gerne glauben wollen, zweifeln diese Theorie allerdings stark an und unterstellen den Weißen Haien vorsätzliche Tötungsabsichten, was natürlich lächerlich ist. Ein Weißer Hai ist ein perfekter Jäger, aber kein kaltblütig planender Mörder. Tipps für Reisende, die kein Haifutter werden wollen: Weiße Haie jagen Robben, die sich in manchen Urlaubsgegenden gerne um Klippen oder in Lagunen aufhalten – vermeiden Sie die Nähe der süßen Säuger, seien ihre Kulleraugen noch so verlockend!

Der Weiße Hai kann sehr groß werden (das größte jemals gefangene Exemplar maß neun Meter) und bringt mehrere Tonnen auf die Waage. Die Zähne in seinem Angst einflößenden Gebiss sind sägeartig gezackt und dreieckig geformt und eignen sich damit besonders gut, Beutetieren große Fleischstücke zu ent- oder ganze Gliedmaßen abzureißen. Diese Haiart bevorzugt schnelle und direkte Angriffe, die meist sehr plötzlich erfolgen und oft in trübem Wasser stattfinden, meistens in der Wassertiefe von weniger als eineinhalb Metern. Im Gegensatz zu seinem schlechten Ruf scheut der Weiße Hai Kämpfe und den Kontakt mit nicht sicher zugeordneter Beute aus Sorge um sein Gebiss, auch wenn er wie alle Haie die Zähne ersetzen kann. Daher macht er meist nur einen Probebiss (der beim Menschen allerdings oft genug Schaden anrichtet um zu verbluten) und verschwindet wieder, wenn es ihm nicht schmeckt oder die Beute ihm zu unsicher wirkt. Also im Gegensatz zu seinem Ruf verfällt er auch nicht in blutrünstige Ekstase wenn er Blut riecht oder schmeckt – und scheint den Geschmack von Menschenfleisch nicht sonderlich zu genießen.

Bleibt anzumerken: Dass viele Menschen nach Attacke eines Weißen Hais sterben, ist eigentlich nicht einmal die „Schuld“ dieses Raubtiers. Wie oben erwähnt, reicht ein Probebiss oft um zu verbluten – aber meistens ist es einfach der Schock, unter dem das Opfer steht, der es das Leben kostet.

Platz 1: Der Bullenhai

Der Bullenhai verdankt seinen ersten Platz der Tatsache, dass er ein fast unbegrenztes Jagdgebiet hat, denn im Gegensatz zu den meisten Haiarten dringt er nicht nur gelegentlich in Flüsse vor, sondern kann sogar ausschließlich in Brack- oder Süßwasser jagen. Forscher sind sich noch immer nicht sicher, was ihn von anderen Haiarten derart unterscheidet, dass er Süßwasser über lange Zeit verträgt. Die Dunkelziffer seiner Angriffe ist wohl sehr hoch, da er auch im Amazonas oder in indischen Flüssen oft auf die Jagd geht und die Möglichkeit eines Angriffs zum täglichen Angel- und Baderisiko gehört. Viele melden eine Attacke daher erst gar nicht. 82 tödliche Attacken wurden erfasst, doch in Wirklichkeit liegt diese Zahl wohl wesentlich höher.

Der Bullenhai hat keine geringere Beißkraft als Tiger- oder Weiße Haie, aber sie haben ein viel größeres Einzugsrevier. Sie leben oft in Flüssen mitten in großen Städten, z. B. in Brisbane (ca. 2.000 Exemplare). Ausgewachsene Bullenhaie sind etwa 2,5 Meter lang, allerdings leben im Brisbane River in erster Linie Jungtiere. Angriffe sind dort selten, aber in Indien liegen die Angriffszahlen wesentlich höher. Diese Angriffe werden aber kaum gemeldet. Eins ist aber sicher:Der Bullenhai ist der perfekteste und gefährlichste Jäger, den Mutter Natur im Wasser je hervorgebracht hat, auch wenn viele ihn und die anderen Anführer der tödlichen Haie gern als Killer bezeichnen.

Wir Menschen sollten allerdings darauf achten, wen wir hier einen Killer nennen. Denn einigen angegriffenen Menschen stehen mehr als hunderttausend getötete Haie pro Jahr gegenüber. Wer hier schutzbedürftig ist, ist der Hai – denn sonst werden die seit Millionen Jahren existenten Herrscher der Meere bald aus den Ozeanen verschwunden sein.

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