Die Wachau im Münzbild

Die Wachau ist eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs. Bekannte Wachau-Motive finden sich in den letzten Jahren immer häufiger in Münzbildern.

Die Wachau ist eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs. Hier liegen unter anderem die Fundorte der beiden ältesten Kunstwerke, die jemals auf österreicischem Boden gefunden wurden, nämlich der etwa 32 000 Jahre alten sogenannten „Tanzenden Fanny“ von Stratzing/Krems-Rehberg und der rund 25 000 Jahre alten Venus von Willendorf. Die Bezeichnung Wachau (in der Schreibweise Vuachoua) findet sich bereits in einer Urkunde Kaiser Ottos I. aus dem Jahr 972. Geografisch versteht man die Wachau seit der Romantik im 19. Jahrhundert als das Gebiet in der Donautalenge zwischen Melk und Krems. Weitere bekannte Orte der Wachau sind Spitz, Göttweig, Mautern, Zwettl, Dürnstein oder Loiben.

Auch Münztechnisch kann die Wachau auf eine lange Geschicht verweisen, war die Stadt Krems im 12. Jahrhundert doch die erste Münzstätte der damaligen österreichischen Herrscherdynastie der Babenberger.

Die Wachau auf Schilling-Münzen

Auch unter den Menschen in Österreich, die sich nicht für Münzen interessierten, hatten wohl die meisten vor der Einführung des Euro 2002 einmal eine Münze mit Wachaubild in der Hand. Denn zum ersten Mal trat ein Motiv aus der Wachau 1957 in einem österreichischen Münzbild auf, als die neuen 10-Schilling-Münzen mit einer Frau mit traditioneller Wachauhaube geziert wurden. Bis zur Euroeinführung blieb diese Münze, die bis 1974 aus Silber geprägt wurde, in täglichem Gebrauch. Die goldbestickte Wachauhaube ist Teil der traditionellen Wachauer Tracht und trat 1994 ein weiteres Mal in einem Schillingmünzbild auf. Als vierter Teil der Serie „Österreich und sein Volk“ wurde der Wachau eine 500-Schilling-Münze gewidmet. Während auf der Vorderseite eine Donaulandschaft mit Stift Melk und Schloss Schönbühel, welches im 12. Jahrhundert am Ort einer ehemaligen römischen Festungsanlage erreichtet wurde, zu sehen sind, zeigt die Rückseite ein Erntedankfest in historischen Wachautrachten, darunter eben auch die Wachauhaube.

Nur ein Jahr später wurde ein weiteres Wachau-Motiv in einem Münzbild verewigt. Anlässlich der 1000-Jahrfeier der Stadt Krems 1995 wurde eine 20-Schilling-Münze geprägt, welche eine Stadtansicht der ehemaligen österreichischen Haupt- und Residenzstadt mit der Piaristenkirche, dem Steinertor und dem Pulverturm zeigt.

Die Wachau auf Euro-Münzen

Auch nach der Euroeinführung blieben Wachau-Motive beliebte Münzbilder der Münze Österreich. Den Anfang machte 2006 eine silberne 10-Euro-Münze mit dem Bild von Stift Göttweig, welche als Teil der Serie „Stifte und Klöster in Österreich“ aufgelegt wurde. Während die Vorderseite das malerische Benediktinerstift Gottweig sowie die für die Wachau so typischen Weinreben zeigt, ziert die Rückseite eine Ansicht der Göttweiger Kaiserstiege sowie ein Portrait von Kaiser Karl VI., dem Vater Maria Theresias.

In derselben Serie trat das bereits 1994 erstmals geprägte Stift Melk auf, welches 2007 ebenfalls einer silbernen 10-Euro-Münze erschien. Zu sehen sind eine Außenansicht des Stifts sowie eine Innenansicht der Kuppel mit dem kunstvoll gearbeiteten Melker Kreuz.

Eine weitere 10-Euro-Münze aus Silber mit einem Wachau-bezogenen Münzbild wurde von der Münze Österreich 2009 aufgelegt. Eine Münze der Serie „Sagen und Legenden aus Österreich“ widmete sich der Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz, der 1192/93 auf der Wachauer Burg Dürnstein inhaftiert war, nachdem er auf dem Heimweg von den Kreuzzügen nach England in Wien festgenommen worden war.

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