Energie sparen durch Modernisieren der Heizungsanlage

Bei der Modernisierung der Heizungsanlage sollten neben dem Brenner der Heizkessel ausgetauscht werden und man sollte an die Dämmung der Rohre denken.

Dafür, dass wir im Winter nicht in Moonboots durch die Wohnung schlürfen müssen und trotz Minustemperaturen heiß duschen können, sorgen unsere Heizungen. Energieverbrauch und Umweltbilanz hängen maßgeblich von der richtigen Anlage, dem Brennstoff und dem Alter der Heizung ab.

Ist die Anlage älter als zehn Jahre, so empfiehlt das Umweltbundesamt, eine Neuanschaffung erwogen werden. Anzeichen eines Modernisierungsbedarfs wären beispielsweise, wenn der Heizkessel noch mit konstanter Heißwassertemperatur arbeitet oder die Raumluft im Heizungskeller die 20-Grad-Marke erreicht. Moderne Heizungsanlagen haben einen höheren Nutzungsgrad und einen geringeren Schadstoffausstoß. Außerdem sollte man die Befeuerung mir Erdgas der mit Erdöl vorziehen, da das Gas weniger CO2, Schwefel und Stickstoffverbindungen freisetzt.

Auf die Heiztechnik kommt es an

Dem Wärmeverlust durch die Wärmeabstrahlung von Brenner und Rohren kann man mit Dämmung entgegenwirken. Dem Wärmeverlust über den Kamin wirken moderne Anlagen mit Brennwerttechnik entgegen. Hier wird zusätzlich die Energie über die Wärme des Abgases und der Kondensation des Wasserdampfes umgesetzt, so dass fast die gesamte gespeicherte Energie des Brennstoffs genutzt wird.

Bisherige Standardkessel sind Hochtemperaturkessel, die das Wasser ständig auf bis zu 80 Grad heizen. Moderne Niedertemperaturkessel heizen es hingegen auf die jeweils erforderliche Vorlauftemperatur, die oftmals nicht höher als 40 Grad ist. Dies führt zu einem geringeren Wärmeverlust durch Angleichung an die Umgebungstemperatur. Außerdem verringert es Korrosionsschäden durch Wasserdampf aus den Verbrennungsgasen.

Alte Heizkessel müssen raus

Alte Heizkessel haben oftmals eine veraltete Kesselbauart mit geringer Dämmung und zu hoher Kesseltemperatur. Oft sind sie auch überdimensioniert und weisen hohe Abgasverluste auf. Vielen fehlt eine Regeleinrichtung und die Rohrleitungssysteme sind selten wärmegedämmt. In vielen Kellern lauert somit ein Energiesparpotential von bis zu 30 Prozent, wenn man sich für eine Modernisierung entscheidet.

Man sollte bedenken, dass sich der Nutzungsgrad des alten Kessels verringert, wenn der Wärmebedarf des Gebäudes durch Wärmedämmung herabgesetzt wird. Eine Gebäudedämmung sollte dadurch optimaler Weise mit der Modernisierung der Heizungsanlage einher gehen. Weiterhin ist zu beachten, dass sich mit dem alleinigen Austausch des Brenners zwar die Abgase reduzieren, jedoch wirkt sich dies nicht auf den Nutzungsgrad des Heizkessels aus.

Alternative Wärmeerzeugung: Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)

Mittlerweile verdrängen einige Alternativen zur Beheizung die alte Heizmethode nur mit Kessel. Beispielsweise kombiniert man ihn mit einer Wärmepumpe, die die Abwärme aus einem Lüftungssystem oder Erdwärme nutzt. Bei manchen Alternativen wird der Kessel gänzlich aus den Kellern verdrängt: Wird die Energie von Brennstoff nicht nur in Wärme, sondern auch in Strom verwandelt, redet man von einer Kraft-Wärme-Kopplung. Dies geschieht dann im sogenannten Blockheizkraftwerk oder in einer Brennstoffzelle.

Die gekoppelte Herstellung von Strom und Wärme führt dazu, dass weniger Brennstoff verbraucht wird. Somit ist diese Methode besonders günstig und umweltfreundlich. Informationen zur dezentralen Kraft-Wärme Kopplung erhält man beispielsweise beim BHKW-Infozentrum oder bei der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch (ASUE).

Energiesparen beim Warmwasser

Die Warmwasserbereitung hat laut Umweltbundesamt heute einen Anteil von 15 Prozent am gesamten Energiebedarf eines Gebäudes. Die elektrische Warmwassererzeugug ist dabei die teuerste und umweltbelastenste Methode der Bereitung. Besser sind Gasheizkessel mit indirekt beheiztem Warmwasserspeicher, Gasdurchlauferhitzer oder die Warmwasserbereitung mittels Fernwärme aus Kraft-Wärme-Anlagen in Verbindung mit Sonnenkollektoren.

Zirkulationssysteme lassen das aufgeheizte Wasser ständig durch die Rohre laufen, damit an jedem Wasserhahn im Haus möglichst schnell heißes Wasser zur Verfügung steht. Jedoch führt das ständige Bereitstellen warmen Wassers zu Wärmeverlusten. Daher sollte man zumindest während der Nacht die Zirkulationspumpe abschalten, wenn man auf das System nicht verzichten möchte.

Der Wärmeverlust des Wassers über die Leitungen kann bei 30 Prozent des eigentlichen Energiebedarfs liegen, wenn zum einen die Vorlauftemperatur zu hoch eingestellt ist – 65 Grad sollte ausreichen – und zum anderen die Leitungen und Heizungsrohre nicht genügend gedämmt sind. Daher sollte bei einer neuen Heizungsanlage die Dämmung nicht außer Acht gelassen werden, um den höchst möglichen Wirkungsgrad zu erzielen.

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